2021 Roush Mustang Stage 3
Endlich stärker als der Shelby GT500

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New York Auto Show 2019

Motor, Fahrwerk, Aerodynamik, Räder und Innenraum: Roush Performance lässt in seinem Programm für den Ford Mustang GT nichts aus. Auf Wunsch überflügelt das Pony Car damit sogar die werksgetunte Hardcore-Version Shelby GT500.

02/2021, 2021 Roush Performance Ford Mustang Stage 3
Foto: Roush Performance

Zu behaupten, Jack Roush sei ein Glückskind, ist noch untertrieben. Nicht nur, dass der ältere Herr aus den USA ein erfolgreiches NASCAR-Team betreibt. Nein, er hat auch zwei Flugzeugabstürze überlebt. Und er hat die namhafteste Tuningfirma für die Marke Ford aufgebaut. Wenn es um Leistungssteigerungen für Erzeugnisse des amerikanischen Ford-Zweiges geht, dann hat meist das Unternehmen aus Plymouth, Michigan, seine Finger im Spiel.

In zwei Jahren von 720 auf 760 PS

Vor allem Mustang-Freunde gönnen sich gerne die Teile aus dem Hause Roush Performance. Oder gleich ein ganzes Auto wie den Mustang Stage 3, den Jack Roush und seine Mitstreiter auf der New York Auto Show 2019 erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert haben. Im Mittelpunkt des Tunings steht ein TVS-2650-Kompressor-Umbau, der die Leistung des Mustang GT mit Fünfliter-V8 im ersten Schritt auf 720 PS hob. Nebenher wuchs das maximale Drehmoment auf 827 Newtonmeter. Zum Vergleich: Im Serienzustand kommt das Pony in seiner US-Spezifikation auf 466 PS und 569 Nm.

Unsere Highlights
04/2019, Roush 2019 Ford Mustang Stage 3
Roush Performance
Der Fünfliter-V8 des Roush Mustang Stage 3 liefert nach dem Kompressor-Umbau maximal 786 PS.

Doch nun, fast zwei Jahre später, gibt es ab Werk die Hardcore-Version Shelby GT500 mit 771 PS und maximal 847 Newtonmeter starkem 5,2-Liter-Kompressor-V8. Ehrensache für Roush Performance, dem Über-Mustang mit einem neuen Tuning-Paket Paroli zu bieten. Also installiert die Truppe aus Michigan nun den verbesserten Stage-2-Kompressor, um 760 Ponys durch den Motorraum galoppieren zu lassen; gleichzeitig wächst das höchstmögliche Drehmoment auf 908 Newtonmeter. Damit gelingt der Sprint von null auf 60 mph (96,6 km/h) in 3,6 Sekunden; die Viertelmeile schnupft der Roush Mustang Stage 3 in 11,2 Sekunden.

Maximal sind sogar 786 PS möglich

Kleine schlechten Werte, aber eben noch nicht in jedem Aspekt besser als beim GT500. Also gibt es bei Roush Performance optional ein Upgrade auf 786 PS. Nimm' das, Shelby! In diesem Paket sind außerdem ein besonders klangstarker Auspuff im X- oder H-Pipe-Layout und graue Schmiedefelgen enthalten.

02/2021, 2021 Roush Performance Ford Mustang Stage 3
Roush Performance / Facebook
Die ersten Autos mit 786-PS-Motor baut Roush Performance gerade auf.

Für einen jederzeit gesunden Temperaturhaushalt zeichnet ein "Powertrain Cooling Package" verantwortlich, das aus einigen Zusatz-Kühlern besteht. Für die Kraftübertragung ist wahlweise eine manuelle Sechsgang-Schaltung oder eine Zehngang-Automatik verantwortlich. Roush verpasst zudem dem werksseitig installierten adaptiven MagneRide-Fahrwerk eine neue Abstimmung. Die hauseigenen 20-Zoll-Felgen mit schwarzem Finish lassen sich auf Wunsch mit aerodynamisch optimierten Abdeckungen aufrüsten. Der Tuner bezieht sie stets mit Extreme-Contact-Sportreifen von Continental.

Auspuff-Spielerei per App

Hinzu kommt ein aktives Auspuffsystem, dessen Lautstärke und Klangfarbe verändert werden kann. Entweder per Drehrädchen auf der Mittelkonsole, das die Einstellungen "Touring", "Sport", "Track" und "Custom" erlaubt. Letztere führt zu einer App, mit der nach Herzenslust am Auspuff herumgespielt werden kann. Hier lässt sich einstellen, wie das Abgassystem abhängig von Drehzahl, Geschwindigkeit, Pedal- und Drosselklappenstellung klingen soll.

Damit man dem Mustang die Zusatz-Power und die ausgeklügelte Technik auch ansieht, verpasst ihm Roush ein Aerodynamik-Komplettpaket. Vorne gibt es für Autos des 2021er Modelljahres einen Kühlergrill mit Querstreben statt Wabengitter, der Lufteinlass in der vorderen Stoßstange zeigt sich verbreitert. Die Spoilerlippe findet seitlich ihre Fortsetzung, die sich bis hinauf zum oberen Ende des Stoßfängers zieht, die Motorhaube und die vorderen Kotflügel tragen nun Luftauslässe. Auf dem Heckdeckel sitzt ebenfalls ein Spoiler, den Roush auf Wunsch als aktives, elektrisch betätigtes Aerodynamik-Element ausführt. Hinzu kommen diverse Streifen, Embleme, Plaketten und Schriftzüge.

04/2019, Roush 2019 Ford Mustang Stage 3
Roush Performance
Blickfang im Roush-Cockpit: der rote Schaltknauf für das manuelle Getriebe.

Schnäppchenpreis und Fünf-Jahres-Garantie

Innen verewigt sich Roush mit weiteren Plaketten sowie eigenen Instrumenten, neuen Schaltwippen bei Automatik-Fahrzeugen, Fußmatten und beleuchteten Einstiegsleisten. Auf Wunsch gibt es zusätzlich Ledersitze in allen erdenklichen Farben, ein Pedalset, einen neuen Schaltknauf und spezielle Türpins. Wer möchte, kann sogar ein Roush-Werkzeugset ordern.

Dann wird es aber teurer als die 24.995 Dollar (aktuell umgerechnet etwa 20.600 Euro), die das Roush Stage 3-Paket zusätzlich zum mindestens 36.120 Dollar (fast 30.000 Euro) teuren Ford Mustang GT kostet. Aber ruft man sich noch einmal die Leistung ins Gedächtnis (760 PS!), ist das trotzdem ein echter Sondertarif. Enthalten ist übrigens eine Garantie auf den Antriebsstrang über fünf Jahre oder 60.000 Meilen (96.561 Kilometer). Sicher ist sicher – wer wüsste das besser als Jack Roush.

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04/2019, Roush 2019 Ford Mustang Stage 3
Der Roush natürlich, gar keine Frage.
2020 Ford Mustang Shelby GT500 - Muscle Car - Carbon Fiber Track Package
Der Shelby - er ist einfach noch extremer.

Fazit

Wer braucht noch einen Shelby GT500, wenn er einen Roush Mustang Stage 3 haben kann? Okay, wer alle Tuning-Optionen zieht, dürfte preislich in etwa in Shelby-Gefilden (mindestens 72.900 Dollar, also gut 60.000 Euro) oder gar darüber landen. Das alte Duell Shelby vs. Roush, es wird also weiterhin vor allem über den persönlichen Geschmack der Kunden entschieden.