2017 Ford F-550 Super Duty Indomitus
Dieser Monster-Truck ist ein Ökoauto

Weil dieser Super Duty-Pickup-Truck mit Biodiesel fährt, halten ihn die Amis für ein Ökoauto. Ein Fernsehstar ist der 2017 Ford F-550 Super Duty Indomitus aber allemal. Nun steht er zum Verkauf – für gut 120.000 Euro.

01/2020, 2017 Ford F-550 Super Duty Indomitus
Foto: Unique Specialty & Classics

Lateiner wissen: Indomitus bedeutet soviel wie ungezähmt, ungebändigt, wild. Diese Attribute scheinen ganz gut zu dieser mächtigen Auto-Erscheinung zu passen. Der 2017er Ford F-550, der diesen Beinamen trägt, ist ein Super Duty-Pickup an der Schwelle zum Monster Truck. Das Nutzfahrzeug wurde nicht nur aufwändig auf drei Achsen umgebaut, sondern im Zuge dessen auch noch zum Fernsehstar: Dank der „Diesel Brothers“, hierzulande auf DMAX zu sehen, die dem Ford-Pickup in einer Folge ein illustres Offroad-Tuning verpasst haben.

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Ford F-550 mit Powerstroke-Diesel

Diesel ist ein gutes Stichwort, denn im mächtigen Bug dieses F-550 Super Duty schlägt ein Selbstzünder-Herz. Den 6,7-Liter-Powerstroke-Turbodiesel ließen die Tuner allerdings unangetastet. Warum auch nicht, schließlich leistet der V8-Motor bereits im Serienzustand 446 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 1.254 Newtonmetern bei nur 1.600 Umdrehungen. Zudem lässt er sich mit Biodiesel betreiben, was der eigentliche Grund für die Wahl des Autos war: Das „Minnesota Soybean Research Council“, die Lobby-Vertretung der dort ansässigen Sojabohnen-Industrie, wollte mit dem Indomitus auf die Eignung der Pflanze für die Gewinnung von Biodiesel aufmerksam machen.

01/2020, 2017 Ford F-550 Super Duty Indomitus
Unique Specialty & Classics
Diesel-Power: Den 6,7-Liter-Powerstroke-V8 ließen die Tuner unangetastet.

Damit das Fahrzeug am Messestand genug Aufmerksamkeit erregt, musste es etwas expressiver gestaltet werden. Also verpassten die Diesel Brothers dem Ford F-550 eine dritte Achse, die sie mit einer Vierlenker-Radaufhängung ans Chassis und zusätzlich an den Antriebsstrang angebunden haben. Der Indomitus ist also ein echter 6x6-Pickup, der ganz hinten mit einer einstellbaren Luftfederung und Bilstein-Dämpfern ausgerüstet ist. Die Fahrwerk- und Chassis-Teile, mit denen die Karosserie um 18 Zentimeter höhergelegt wurde, stammen von den Spezialisten Ruff Stuff und Ready-Lift. Schließlich erhielt der Ford noch 20 Zoll große Beadlock-Felgen aus dem Hause DBL Wheels, die mit Continental-Offroad-Reifen im Format 335/80 R20 ummantelt sind.

Gut 25 Zentimeter länger als das Original

Damit das Ergebnis stimmig aussieht, musste die Ladefläche des Super Duty-Trucks um gut 25 Zentimeter verlängert werden. Außerdem mussten die Diesel Brothers neue Kotflügel aus Fiberglas fertigen. Vorne und hinten erhielt der F-550 andere Stoßstangen, dazu eine Verkleidung rund um den Rahmen der Windschutzscheibe und einen Überrollbügel auf der Ladefläche, die nun ein Ersatzrad beherbergt. Damit der Indomitus im militärischen Look erstrahlt, verpassten ihm die Tuner die Farbe Giverny Green aus dem Hause PPG und obendrein diverse Logos sowie Schriftzüge. Wobei sich diese Vinyl-Aufkleber auch ablösen lassen. Der Käufer will schließlich nicht zwangsläufig Werbung für das „Minnesota Soybean Research Council“ machen.

01/2020, 2017 Ford F-550 Super Duty Indomitus
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Wegen der zusätzlichen Achse musste die Ladefläche um 25 Zentimeter verlängert werden.

Innen setzt sich der martialische Exterieur-Look nicht fort. Die Insassen erwartet die graue Plastik- und Stoff-Landschaft des Serienautos und ein Infotainment-System mit kleinem Bildschirm. In der Crew Cab finden sechs Personen Platz; die Fondpassagiere können sich nicht über zu wenig Platz beklagen. Die Sechsgang-Automatik lässt sich US-typisch über den rechten Lenkstock-Hebel bedienen.

Dieser 2017er Ford F-550 Super Duty Indomitus hat übrigens noch nicht einmal 13.000 Meilen (gut 20.000 Kilometer) auf dem Tacho. Ob die geringe Laufleistung, die TV-Vergangenheit und das extrovertierte Äußere ausreichen, damit jemand 135.000 Dollar und damit etwas mehr als 122.000 Euro an den Händler überweist, muss die Zukunft zeigen.

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Fazit

Für deutsche Innenstädte, Parkhäuser und Garagen-Einfahrten ist der Ford F-550 Super Duty Indomitus freilich nichts. Im weitläufigen Minnesota dürfte sich aber bestimmt ein Fan finden lassen, der ein paar Dollars zusammenkratzt und für den Monster-Truck auf den Tresen legt. Massenhaft Aufmerksamkeit dürfte ihm selbst im Pickup-Land USA sicher sein.