Hennessey Velociraptor 400 & 500 auf Bronco-Basis
Tuning-Kopie sticht Original aus

Hennessey hatte seinen Velociraptor auf Bronco-Basis vor dem Original-Raptor enthüllt – und wurde power-mäßig prompt von diesem übertrumpft. Nun rückt der Tuner das Bild wieder gerade.

Hennessey VelociRaptor 500 Bronco
Foto: Hennessey Performance

Das mit den Saurier-Namen für besonders fest aufgeblasene Offroader ist ja inzwischen nicht mehr gar so originell, zumal Hennessey Performance selbst den Velociraptor-Schriftzug bereits seit Längerem an die hauseigenen Interpretationen des Ford F-150 klebt. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass bei dem US-Tuner die Raptoren-Familie traditionell besonders dicke Backen macht.

Das gilt entsprechend auch für das neueste Exemplar, den Ford Bronco. Der entwickelte sich seit Verkaufsstart in den USA zum absoluten Kult-Objekt und inspiriert entsprechend auch die einschlägigen Tuner zum Geldverdienen. Bühne frei also für den Hennessey Velociraptor Bronco, dessen erste Version mit der Ziffer 400 die Texaner ins Rampenlicht gerückt hatten, bevor Ford selbst die Hardcore-Version seines Geländewagens enthüllte (die bekanntlich ebenfalls sau(rier)mäßig unterwegs ist).

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Erst weniger, dann mehr Power

Dabei war die Typenbezeichnung 400 noch ein bisschen tiefgestapelt, denn exakt leistete der von Hennessey überarbeitete Motor 417 PS (bei 4.400 Umdrehungen) und schüttete heftige 682 Newtonmeter Drehmoment (bei 3.200 Kurbelwellen-Rotationen) ins Getriebe. Als Ford dann die offiziellen Werte des Serien-Raptors bekanntgab, war der Hennessey Velociraptor plötzlich im Hintertreffen – zumindest bei der Leistung. Wenn sich dessen doppelt turbogeladener 3,0-Liter-V6 von Premium-Kraftstoff ernähren darf, liefert er 424 PS und maximal 596 Newtonmeter.

Zu Hennesseys Verteidigung muss man freilich erwähnen, dass dieser Motor nicht als Basis des Upgrades diente, sondern das im Normalfall 335 PS und maximal 563 Newtonmeter starke 2,7-Liter-Pendant des Standard-Broncos. Erreicht wird die Leistungssteigerung mit einer geänderten High-Flow-Ansauganlage, einem optimierten Ladeluftkühler und einer angepassten Motorsteuerung. Auch der Edelstahl-Sportauspuff leistet seinen Beitrag zum Power-Plus. Lohn des Ganzen ist eine Zeit von 4,9 Sekunden von 0 auf 60 mph (96,6 km/h); das ist für einen 2,4 Tonnen schweren Geländewagen ganz okay.

Velociraptor 500 mit getuntem Dreiliter-V6

Nun entwickelt Hennessey den echten Raptor-Motor weiter und nennt das davon angetriebene Auto Velociraptor 500 Bronco. Die Ziffer steht – wie üblich – für amerikanische Horsepower, was umgerechnet 507 DIN-PS entspricht. Das maximale Drehmoment wächst auf 746 Newtonmeter. Die Maßnahmen entsprechen ziemlich genau denen, die Hennessey am 2,7-Liter-Motor vornimmt: Hochleistungs-Ladeluftkühler, verbesserte Luftansaugung, speziell abgestimmtes Motor-Management und modifizierte Edelstahl-Abgasanlage.

Hennessey VelociRaptor 500 Bronco
Hennessey Performance
Als optisches Unterscheidungsmerkmal zum Serien-Bronco inklusive dessen Raptor-Version dienen Aufkleber und dickere Räder.

Als optisches Beiwerk gibt es sowohl beim 400er- als auch beim 500er Velociraptor die üblichen Goodies: 35- (400er) oder 37-Zoll-Reifen (500er) auf 18-Zoll-Rädern im Zehnspeichen-Design, neue Velociraptor-Stoßfänger vorne – hier mit LED-Zusatzleuchten – und hinten sowie elektrisch ausfahrbare Trittbretter. Hinzu kommen eine spezielle Lackierung und ein paar außen und innen über das Fahrzeug verteilte Plaketten; solche finden sich auch im Motorraum. Im Interieur belässt es der Tuner vorerst bei bestickten Kopfstützen und wetterfesten Fußmatten.

Sechsstelliger Preis beim 500er

Preislich siedelt sich das Tuning-Paket für den Velociraptor 400 bei 24.950 Dollar an. Jenes für den 500er kostet 32.950 Dollar. Nutzt Hennessey also das Bronco-Grundmodell samt 2,7-Liter-Motor als Tuning-Basis, werden für das Velociraptor-400-Komplettpaket inklusive Lackierung 60.735 Dollar fällig. Soll es der Velociraptor 500 auf Basis des mindestens 73.780 Dollar teuren Bronco Raptor sein, liegt die Investitionssumme bei 106.730 Dollar.

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Fazit

Nach diversen Großgeräten von Ford nimmt sich Hennessey den neuen Bronco gleich mehrfach zur Brust. Bis zu 507 PS machen den Offroader zur Ampelrakete, wobei Hennessey sowohl beim 400er- als auch beim 500er-Velociraptor auf klassisches Tuning des Serienmotors statt auf einen nachgerüsteten Power-Motor setzt.