Jeep Gladiator-Umbau von Co-Up Auto Body Repairs
Tief, tiefer, Gladiator!

Eine kanadische Karosseriebau- und Tuning-Schmiede hat dem Jeep-Pickup einen völlig neuen Charakter verpasst. Das wird vor allem am Heck deutlich.

07/2021, Jeep Gladiator von Co-Up Auto Body Repairs
Foto: Christopher James

Als der Jeep Gladiator, Modelljahr 2020, in der Werkstatt von Co-Up Auto Body Repairs ankommt, könnte er nicht biederer aussehen. Schwarzer Lack, graue Kunststoff-Anbauteile, ein US-Pritschenwagen von absolut serienmäßiger Gestalt. Doch dafür, was die Truppe aus Mississauga im kanadischen Bundesstaat Ontario daraufhin mit dem Pickup anstellt, reicht der Begriff "Komplettumbau" bei weitem nicht aus. Hier vollzieht sich eine komplette Wesensänderung – bestens dokumentiert in einer 33 (!)-teiligen Youtube-Serie.

Unsere Highlights
07/2021, Jeep Gladiator von Co-Up Auto Body Repairs
Co-Up Auto Body Repairs
Das vorrangige Ziel der Kanadier: Der Gladiator muss tiefer. Viel tiefer!

Schon der erste Arbeitsschritt hat es in sich: Die ab Werk installierte Vorderachse weicht samt Verbindung zur Lenkung sowie aller Elektronik und Hydraulik einer Einzelradaufhängung mit Luftfederung. Damit bietet sich die Möglichkeit, die Fahrzeughöhe während der Fahrt anzupassen. Danach müssen die dicken 22-Zoll-Felgen samt ihrer 275er Reifen in die Radhäuser gequetscht werden. Was nur gelingt, indem sie deutlich breitere Überdachungen erhalten, deren Plastik-Innenleben zudem noch per Handarbeit angepasst wird.

Heavy-Duty-Achse samt Luftfahrwerk

Am anderen Ende des Autos tauschen die Jungs von Co-Up Auto Body Repairs ebenfalls die Achse aus. Als edler Spender tritt ein 2008er Ram 3500 auf, also die auf hintere Zwillingsräder ausgelegte Heavy Duty-Version des US-Pickups. Damit dessen Hinterachse samt 22-Zoll-Zwillingsrädern und Luftfahrwerk in den Jeep-Rahmen und zur Ladefläche passt, muss sie chirurgisch bearbeitet und auch sonst viel geschweißt, geflext, gehämmert und gebogen werden. Zudem verpassen die Kanadier der Ladefläche eine elektrisch betätigte Klappe, die auf Wunsch den Blick auf die in Wagenfarbe – das satte Rot stammt vom Honda NSX – lackierten Komponenten des Luftfahrwerks und den in Schwarz getauchten Rahmen freigibt.

07/2021, Jeep Gladiator von Co-Up Auto Body Repairs
Co-Up Auto Body Repairs
Die serienmäßige Radaufhängung wurde gegen ein Extrem-Airride getauscht.

Dem Motor des Jeep Gladiator macht Co-Up Auto Body Repairs mit einem Kompressor-Kit von Magnuson Beine. Im Zuge dessen steigt die Leistung des Pentastar-V6 von 289 auf etwa 430 PS. Die gestiegene Power macht eine neue Bremsanlage samt -leitungen nötig, die Abgasanlage, der Benzintank und vieles mehr trägt nun das Prädikat "Marke Eigenbau". Tatsächlich musste unter dem Auto so gut wie alles umgebaut werden. Kaum eine Aufnahme oder ein Verbindungsstück, das von den Kanadiern nicht neu konstruiert wurde. Ähnliches gilt für das Bodykit. So trägt der Gladiator nun beispielsweise die Stoßstangen des Jeep Rubicon, allerdings in angepasster Form. Auch die hinteren Radhäuser zeigen sich per Handarbeit verbreitert und um einen Extra-Rahmen ergänzt.

Großer Auftritt bei der SEMA 2021

Seit die letzte Folge der Umbau-Serie auf Youtube erschienen ist, hat sich noch einiges am auf links gedrehten Jeep Gladiator geändert. Zum Beispiel präsentiert sich die Ladefläche innen nun in einem stilvollen Braun, das sich im Interieur auf den üppig gepolsterten Ledersitzen wiederfindet.

07/2021, Jeep Gladiator von Co-Up Auto Body Repairs
Christopher James
Sie Sitze zeigen sich nun in ebenso edles wie dickes hellbraunes Leder gehüllt.

Und wofür der Mega-Aufwand? Nur für die eigene Reputation und ein paar Klicks bei Youtube? Nein, Co-Up Auto Body Repairs hat Größeres mit seinem Pickup vor. Die Kanadier wollen ihr Auto in diesem Jahr bei der SEMA Show in Las Vegas ausstellen, die nach einer pandemiebedingten Verlagerung ins Internet im Herbst 2020 diesmal wieder wie gewohnt vor Fachpublikum stattfinden soll. Gut möglich, dass der heftig modifizierte Jeep zu einem der Stars der berühmten Tuningmesse wird.

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Fazit

Mehr als ein Jahr hat der Umbau vom Pickup-Mauerblümchen zum spektakulären Airride-Gladiator gedauert. Kein Wunder, wenn die eigenen Ambitionen immer wieder handgefertigte Einzellösungen hervorrufen. Insofern gebührt dem Team von Co-Up Auto Body Repairs größter Respekt für sein Projekt. Und wer das Ganze nachbauen möchte, kann sich ja auf Youtube mit den nötigen Schraubertipps und sonstigen Inspirationen versorgen.