SVE Chevrolet Silverado Yenko S/C Supercharged
Power-Pick-up mit bis zu 811 PS

Specialty Vehicle Engineering (SVE) verpasst dem 5,3- und 6,2-Liter-V8-Motor des aktuellen Chevrolet Silverado einen Kompressor und einige weitere Spezialitäten.

2023 SVE Supercharged Yenko/SC Chevrolet Silverado
Foto: Specialty Vehicle Engineering SVE via Facebook

Pick-ups sind reine Arbeitstiere? Nicht für die US-Amerikaner! Viele von ihnen sehen einen solchen Pritschenwagen eher als eine Art Lebenseinstellung. Und warum sollte ein so wichtiger Teil des eigenen Daseins "nur" 426 PS leisten und höchstens 623 Newtonmeter bereitstellen, wenn da noch deutlich Luft nach oben ist? So denken einige Kundinnen und Kunden, die sich für einen Chevrolet Silverado interessieren. Deshalb bietet Specialty Vehicle Engineering (SVE) aus Toms River, New Jersey, schon seit geraumer Zeit ein Kompressor-Kit für dessen V8-Motoren an. Diese werden jetzt an die Vertreter des aktuellen Modelljahres 2023 angepasst.

Unsere Highlights

Bereits die Basisversion mit dem Beinamen "700HP" hat es in sich. Sie leistet, der Name verrät es, 700 amerikanische horsepower, was 710 hierzulande gebräuchlichen Pferdestärken entspricht. Als Basismotor dient hier der 5,3-Liter-V8-Sauger, der im Standard-Silverado 360 PS und maximal 518 Newtonmeter liefert. Rüstet SVE den 6,2-Liter-V8 auf, stehen sogar 811 PS und höchstens 976 Newtonmeter im Datenblatt. Die Serien-Daten? Siehe oben!

811 PS und maximal 976 Newtonmeter

Allein beim Kompressor-Upgrade bleibt es natürlich weder beim 5,3- noch beim 6,2-Liter-V8. Außerdem spendiert SVE dem nun mit dem Beinamen Yenko/SC versehenen Pick-up eine geschmiedete Stahl-Kurbelwelle, geschmiedete Aluminium-Kolben und neue Zylinderköpfe. Hinzu kommen das modifizierte Kraftstoffsystem samt neuer Einspritzdüsen sowie die Vierrohr-Edelstahl-Abgasanlage mit besonders durchlässigen Katalysatoren.

Mit deutlich weniger Power muss der 6,2-Liter-Yenko übrigens auskommen, wenn er in Kalifornien zugelassen wird. Für den Bundesstaat an der Westküste, in dem nach wie vor die strengsten Abgasvorschriften der USA gelten, musste SVE sein Tuning-Paket anpassen. Oder besser: Drosseln, denn die maximal 50 Exemplare der nur für das Modelljahr 2021 angebotene California Edition leisten lediglich 720 PS.

California Edition mit anderer Spezifikation

In der California Edition installierte SVE neben einem anderen Kompressor-Modell einen doppelten Wärmetauscher und einen besonders großen Luft-Wasser-Kühler samt Bypass-System. Überhaupt arbeitete die Kühlung hier effektiver als beim Standard-Yenko, und auch der Aluminium-Ansaugkrümmer war anders spezifiziert. Ob SVE darüber hinaus auf die "besonders durchlässigen Katalysatoren" verzichtet hat, verriet der Tuner leider nicht.

Die Bremsanlage rüstet SVE bei allen Silverado-Varianten an der Vorderachse mit Brembo-Sechskolben-Sätteln, die den Yenko-Schriftzug tragen, und 409-Millimeter-Scheiben auf. Das Sportfahrwerk legt den Chevy-Pick-up vorn gut fünf und hinten 12,7 Zentimeter tiefer. Ein neuer Stabilisator und modifizierte Buchsen dürften das Fahrverhalten ebenfalls versportlichen. Als passendes Räderwerk sieht Specialty Vehicle Engineering 10x22 Zoll große geschmiedete Aluminiumfelgen mit 305/45-R22er-Bereifung vor. Diese sind entweder in Silber oder Schwarz lackiert; letztere Version erhält auf Wunsch einen roten Ring.

Höhergelegte Off-Road-Version

Neben der dynamischen SC-Version gibt es einen Off-Road-Yenko, der auf den geländegängigen Silverado-Modellvarianten mit Allradantrieb basiert. Ein optionales BDS-Fahrwerk hebt die Karosserie um gut zehn Zentimeter an, die Zwölf-Speichen-Felgen im 10x20-Zoll-Format tragen rundum Nitto-Geländereifen vom klangvollen Typ Ridge Grappler; hier lautet die Dimension 295/60 R20. Optisch hebt sich die Off-Road-Version durch den schwarzen Überrollbügel mit – allerdings aufpreispflichtiger – aufgesetzter Zusatzbeleuchtung und die Kunststoff-Beplankung an den Radläufen vom SC-Pendant ab. Ausklappbare Trittstufen erleichtern den Einstieg.

Der Yenko/SC trägt seine Kraft subtiler zur Schau. Klar, SVE verpasst ihm ein paar Aufkleber mit dem neuen Namenszusatz (der auch in die Kühlergrill-Strebe sowie die Ladebordwand gestanzt ist) und Plaketten mit dem Leistungswert. Diese waren bei der California Edition etwas anders koloriert als beim Standard-SC. Auch die Motorhaube mit Lufthutze und die vier wahlweise silbernen oder schwarzen, in einer angepassten Heckschürze sitzenden Endrohre geben dezente Hinweise auf die gewonnene Kraft. Ansonsten bleibt der Pick-up erstaunlich naturbelassen.

Auch innen setzt der Yenko neue Akzente

Für den Innenraum hält SVE aufpreispflichtige Lederausstattungen bereit, bei denen schwarze und graue Sitzwangen mit in sieben Farben erhältlichen Mittelbahnen kombiniert werden können. Alternativ lässt sich der Yenko-Silverado mit schwarz-weißen Teilledersitzen ausstatten. Gestickte Logos gibt es auf Sitzen und Kopfstützen. Fußmatten, Einstiegsleisten und eine Armaturenbrett-Plakette runden das Interieur-Upgrade ab. Als Extra-Zubehör hält der Tuner Schlüsselanhänger und eine Leder-Bordmappe bereit.

Ein exklusives Gefährt bleibt der Yenko übrigens trotz aller amerikanischer Pick-up-Vernarrtheit. Specialty Vehicle Engineering wird lediglich 100 Exemplare auf Basis des 2023er Chevrolet Silverado mit Crew oder Double Cab bauen: Die limitierte Serie teilt sich jeweils zur Hälfte in den Yenko/SC sowie die Off-Road-Version auf. Erhältlich ist sie übrigens ganz offiziell über das GM-Händlernetz.

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Fazit

Wenn man mit 5,3 sowie 6,2 Litern Hubraum und mit für die Ewigkeit gebauten Basisteilen arbeiten kann, kommt manchmal eine derart massive Leistungssteigerung wie beim Yenko auf Basis des 2023er Chevrolet Silverado heraus. Auf der Viertelmeile sollte niemand diesen Truck unterschätzen. Und Anhänger zieht das Ding jetzt erst recht mit absoluter Leichtigkeit – 976 Newtonmetern sei Dank!

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