Russischer Cybertruck schon fertig
Garage 54 hat Teslas Pickup nachgebaut

Die russischen Mechaniker von Garage 54 fühlten sich offenbar von der einfachen Form des Tesla Cybertruck herausgefordert: Sie haben ihn zwei Jahre vor dem Marktstart der Originals nachgebaut.

Garage 54 Cybertruck, 2020
Foto: Garage 54

Frühestens Ende 2021 dürfen Kunden mit der Auslieferung ihres vorbestellten Tesla Cybertrucks rechnen. In der Zwischenzeit heizt der markant gezeichnete Elektro-Pickup weiter die Phantasie vieler Autobegeisterter an. Den Cybertruck als kostenlosen Bastelbogen zum Ausdrucken oder als teures, von Fans zusammengestelltes, Legomodell gibt es längst. Vor kurzem baute ein Blechfachmann sogar einen winzigen Cybertruck für seinen kleinen Sohn. Es war nur eine Frage der Zeit, wer sich zuerst an einen lebensgroßen Cybertruck wagt. Jetzt gibt es eine Replik des Prototyps: Die angstlosen Bastler von Garage 54 aus dem russischen Nowosibirsk haben ihre Version des Pickups fertig. Das dunkle rostige Monster sieht im sibirischen Schnee noch mehr nach einem Panzerfahrzeug aus als das Original Ende November 2019 auf der Showbühne in Los Angeles.

Unsere Highlights

Russischer Geländewagen als Basis

Der Cybertruck von Garage 54 basiert auf dem russischen Geländewagen UAZ-469. Auf die Umrüstung zu einem Elektroantrieb verzichteten die Mechaniker – für Vortrieb sorgt nach wie vor der originale 2,5-Liter-Benziner mit 70 PS. Um den Proportionen des Tesla Cybertrucks nahe zu kommen, musste Garage 54 den Radstand des UAZ verlängern. Für die Karosserie setzten die Bastler zwei Millimeter starke Stahlplatten ein – Tesla hat für seinen Pickup drei Millimeter dicken Edelstahl angekündigt.

Aufwendiger Umbau

Laut Garage 54 ist der Umbau des UAZ-496 zum Cybertruck ein Alptraum – so viel ist zu tun. Auf den bis auf Fahrersitz, Lenkrad und Motor gerupften Geländewagen setzen sie einen geschweißten Rahmen aus Vierkant-Stahlrohr. Die vor Ort auf Maß geflexten Bleche rosten schon beim Einbau. Türen haben die Russen für ihren Pickup nicht vorgesehen. Die Fenster flexen sie schnell aus Plexiglasscheiben – das gelingt, ohne dass das Material an der Schnittstelle schmilzt. Dann kommt eine verlängerte Kardanwelle unter den Truck. Den Schraubern fällt relativ spät auf, dass sie Kamera-Außenspiegel einbauen müssen – der Tesla Prototyp gibt keinerlei Hinweise darauf, wie bei ihm das Problem mit den Außenspiegeln gelöst ist, sie fehlen einfach. Noch fehlt auch die Lichtanlage – aber trotzdem fährt der russische Cybertruck schon mal aus der Garage, wobei er leicht das Tor streift. Garage 54 ist schon jetzt von seinem Produkt begeistert. Spiegelkameras, Lichtsystem und eine Lackierung bekommt der Pickup noch, dann soll er nicht nur über den Garagenhof, sondern auch durch Nowosibirsk fahren.

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Fazit

Es war nur eine Frage der Zeit, wann die ersten lebensechten Tesla-Cybertruck-Nachbauten auftauchen. Die tüchtigen Mechaniker von Garage 54 aus Nowosibirsk haben jetzt geliefert. Noch ist der russische Cybertruck ein finster-rostiges Ungetüm – mit ein bisschen Licht und Lack fährt er demnächst freundlicher vor. Es ist abgefahren, aber auch sehr erfrischend, was die russischen Tuner immer wieder auf die Räder stellen.