Ford Bronco mit Portalachsen
Ukrainer stellen den Ford Bronco auf Riesenräder

Die ukrainische Firma Werewolf baut den Ford Bronco auf Portalachsen um. Dazu kommen meterhohe Reifen. Ganz günstig ist das allerdings nicht.

Werewolf Portalachsen Ford Bronco
Foto: Werewolf

Portalachsen sind im Geländewagenbau keine neue Erfindung, auch wenn Mercedes mit den 4x42-Modellen der G-Klasse erst in jüngerer Zeit für reichlich Publicity dieser Technik vor einem breiteren Publikum sorgte. Bei Landmaschinen und bei Geländewagen vornehmlich für den militärischen Einsatz sind solche auch als Vorgelegeachsen bezeichneten Konstruktionen jedoch seit Jahrzehnten im Großserieneinsatz. Erst in jüngerer Zeit boomen in der Offroad-Szene Nachrüstlösungen, um normale Geländewagen ebenfalls zu richtigen Grobianen umzubauen. Werewolf aus dem urkrainischen Dnipro hat solche Umbausätze bereits für zahlreiche Offroader entwickelt, nun gibt es auch ein Umrüst-Kit für den neuen Ford Bronco.

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Der Umbau auf Vorgelegeachsen bringt für Geländewagen mehrere Vorteile im Offroadeinsatz. Zunächst wird die Bodenfreiheit am tiefsten Punkt des Autos, unter der Achse, erheblich erhöht. Der "tiefergelegte" Achsantrieb zur Radseite schafft wiederum Platz für größere Reifen, die dann noch einmal mehr Luft unter dem Auto bringen. Und letztlich wird durch die in den Portalen integrierten Stirnradgetriebe die Achsübersetzung reduziert und damit der Raddrehzahlunterschied durch die größeren Reifen wieder ausgeglichen.

Portalachse Vorgelegeachse schematische Darstellung
mps
Schematische Darstellung einer Portalachse (rechts) im Vergleich zur Standard-Achse (links), hier vereinfacht an Starrachsen abgebildet. Durch die angeschraubten Radvorgelege-Getriebe wird der Antriebsausgang der Achse im Vergleich zum Radmittelpunkt höhergelegt. Daraus resultiert eine erheblich vergrößerte Bodenfreiheit.

Die von Werewolf für den Ford Bronco entwickelten Portalgetriebe werden an den bestehenden Achsausgang des Ford Bronco angeschraubt. Der Umbau ist zwar nicht "plug & play", von geübten Bastlern aber problemlos zu bewältigen. Die Bodenfreiheit des Ford Bronco wird alleine durch dem Umbau um 13 Zentimeter erhöht, die Reifen im 38 Zoll-Format liften den Wagen nochmals um gut zehn Zentimeter. Der größere Radumfang wird durch das in den Anbauportalen integrierte Getriebe ausgeglichen, das die Übersetzung im Verhältnis 1:1,35 verkürzt.

Bis zu 50 Zentimeter Bodenfreiheit

Mit dem Anschrauben der Portale ist es dabei allerdings nicht ganz getan, es müssen auch Teile der Lenkung und die hinteren Antriebswellen ersetzt werden. Dort kommen stabilere Achswellen zum Einsatz, die der höheren Belastung gewachsen sind. Weil durch die angeschraubten Portale auch die Achsbreite entsprechend wächst, empfiehlt Werewolf die Verwendung von Felgen mit höherer Einpresstiefe. Immerhin zwei Jahre oder 50.000 Kilometer Garantie gibt Werewolf für die Portalachsen.

So richtig günstig ist diese Maßnahme allerdings nicht. 16.000 US-Dollar ruft die Firma für den Umbaukit auf, der weltweit geliefert werden kann, hinzu kommen dann noch die Werkstattkosten. Für den nach dem Umbau erforderlichen Rad/Reifensatz sollte man nochmals rund 2.500 Euro einplanen und dann auf die Suche nach einem einfühlsamen Sachverständigen bei einer der Prüforganisationen gehen.

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Fazit

Bei Werewolf werden nun auch Bronco-Fahrer fündig, wenn sie ihrem Geländewagen den ultimativen Offroad-Umbau gönnen wollen. Dafür muss man allerdings tief in die Tasche greifen und die Eintragung, um das Ganze auch offiziell auf der Straße fahren zu dürfen, wird garantiert alles andere als trivial.