Erste Tempo-30-Zone wird 40 Jahre alt
Happy Birthday fürs Schleichen

In Buxtehude wurde am 14. November 1983 die erste Tempo-30-Zone errichtet. Heute feiert sie den 40. Geburtstag.

Tempo 30 Zone
Foto: ADAC

Als im Herbst 1983 im niedersächsischen Buxtehude die erste Tempo-30-Zone errichtet wurde, waren die meisten Autofahrer empört. Damals ging es wie heute um mehr Sicherheit und weniger Lärm, als in der Konopkastraße aus dem innerorts üblichen Tempo 50 Deutschlands erste 30er-Zone wurde.

Rücksicht hat Vorfahrt

Auch Anfang der 80er-Jahre behalf sich die Kommune, indem sie Betonkübel aufstellte und die Konopkastraße künstlich verengte – aus verkehrspolitischer Sicht eine Revolution. Denn die Idee der Verkehrsberuhigung war noch neu. Der damalige Stadtbaurat Otto Wicht der Stadt Buxtehude machte sich das Thema Tempo 30 zur Lebensaufgabe und setzte sich und seinen Plan gegen alle Widerstände durch. Denn in seinen Augen waren die vermehrt auftretenden schweren Unfälle in seiner kleinen Stadt nur zu vermeiden, indem das Tempo der Autofahrer reduziert wurde.

Unfälle durch 30er-Zone

Problemlos blieb die Einführung der Tempo-30-Zone vor 40 Jahren aber nicht. Denn zu Beginn gab es immer wieder Staus in den verkehrsberuhigten Bereichen. Außerdem krachte es regelmäßig, wenn Autofahrer die Betonkübel nachts übersehen hatten und mit ihren Autos hineinrauschten. Denn eigentlich waren die Betonkübel nur umfunktionierte Betonringe aus dem Kanalbau, die erst später mit Reflektoren und rot-weißen Verkehrsbaken nachgerüstet wurden.

Bis die Kübel durch die heute üblichen, in die Straße hineinragenden Buchten ersetzt wurden, sollte noch einige Zeit vergehen. In der Zwischenzeit machte das Buxtehuder Modell Schule und so entstanden etwa in Berlin-Moabit, Ingolstadt, Mainz, Borgentreich und in Esslingen weitere Tempo-30-Zonen nach Buxtehuder Vorbild. Gesetzlich verankert wurde die 30er-Zone übrigens erst 1990. Geregelt ist sie im § 45 Absatz 1c der Straßenverkehrsordnung.

Noch mehr Informationen rund um das Thema Verkehrssicherheit finden Sie hier. Die neuesten Verkehrsschilder der StVO können Sie sich oben in der Galerie anschauen.

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Super - das beruhigt den Verkehr und schreckt sicher viele Autofahrer ab.
Gut für die Stadt: Jetzt kann sie auch Autofahrer abkassieren, die 30 km/h fahren.
Ich halte das für Kleinstadt-Romantik und Aktionismus.

Fazit

Aus heutiger Sicht scheint es undenkbar, dass Autofahrer in Wohngebieten mehr als 30 km/h fahren. Vor 40 Jahren war diese Idee noch Neuland. Heute planen Politiker sogar, ganze Städte auf Tempo 30 oder Tempo 20 zu drosseln. Mancherorts soll den Autoverkehr sogar ganz aus den Städten verbannt werden.