Pause betrifft BEVs und PHEVs
Bestellstopp für alle elektrifizierten Renaults

Wegen massiver Lieferprobleme nimmt Renault bald keine Bestellungen mehr für Elektroautos und Plug-in-Hybride an. Auch der neue Mégane E-Tech Electric ist betroffen.

SPERRFRIST 06.09.21 09.05 Uhr Renault Megane E-Tech Electric Neuvorstellung 2021
Foto: Renault

Die internationalen Lieferketten waren aufgrund der Corona-Pandemie schon vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine stark unter Druck. Der inzwischen bereits einen Monat dauernde Angriffskrieg in Osteuropa verschärft das Problem dramatisch. Deshalb sehen sich nun immer mehr Autohersteller dazu gezwungen, Bestell- und Lieferstopps für einige ihrer Modelle zu verhängen. Nach dem VW-Konzern, der die Produktion einiger Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle pausiert, ergreift Renault nun eine ganz ähnliche Maßnahme.

Unsere Highlights

Wie uns der französische Hersteller auf Nachfrage bestätigt hat, nehmen die Renault-Händler in Deutschland ab dem 25. März 2022 keine Bestellungen mehr für alle BEV- und PHEV-Autos an. Nur bis zum Freitagabend abgeschlossene Kaufverträge werden noch abgearbeitet. Wer danach einen elektrifizierten Renault kaufen möchte, muss sich gedulden. Wie lange, steht aktuell noch in den Sternen. "Ziel ist es, möglichst schnell die Verfügbarkeiten zu klären und dann mit einer neuen Sichtbarkeit wieder zu starten", sagt Marketing-Vorstand Ralf Benecke. Die Website "Edison" zitiert einen Händler, der davon ausgeht, "dass wir mindestens einen Monat keine Elektroautos mehr bestellen können".

Bestellstopp gilt auch für den neuen Mégane E-Tech

Demnach ist auch der neue Mégane E-Tech Electric (siehe Fotoshow), dessen Verkauf im Juni starten sollte und dessen Produktion nun mitten in der Hochlaufphase bereits wieder gestoppt werden muss, von der Maßnahme betroffen. Hinzu kommen der Elektro-Bestseller Renault Zoe, der elektrisch angetriebene Transporter Master Z.E. sowie die Plug-in-Versionen des Mégane und Captur.

Der Grund für den vorübergehenden Bestellstopp sind eingangs erwähnte massive Lieferprobleme. Es mangele vor allem an Halbleitern und Kabelbäumen; Letztere bezog die Autoindustrie vor Ausbruch des Krieges überwiegend aus der Ukraine. Aber auch Logistik-Probleme sowie die aktuell starken Preisschwankungen bei den Rohstoffen sollen zum Bestellstopp geführt haben.

Auch unklare Förderprämie spielt eine Rolle

"Edison" zufolge soll aber auch die unklare Lage hinsichtlich der Innovationsprämie eine Rolle bei der Entscheidung für die Maßnahme geführt haben. Stand jetzt läuft diese zum Jahresende aus. Die Frage, ob und in welcher Form sie verlängert wird, wollte Wirtschaftsminister Robert Habeck in diesem Jahr klären; aktuell setzt der Politiker der Grünen verständlicherweise andere Prioritäten. Vor diesem Hintergrund werde Renault Deutschland dem Bericht zufolge nur für Fahrzeuge, die vor dem 23. März bestellt wurden, die Auszahlung des Herstelleranteils zur als "Umweltbonus" bekannten staatlichen Kaufprämie garantieren.

Umfrage
Hätten Sie sich in nächster Zeit einen BEV oder PHEV von Renault gekauft?
6402 Mal abgestimmt
Ja. Wegen des Bestellstopps schaue ich mich nun bei anderen Marken um.Nein. Der Bestellstopp hat keine Auswirkungen auf meine Kaufentscheidung.

Fazit

Aus Renaults Plan, mit dem neuen Mégane E-Tech dem Zoe einen weiteren Elektroauto-Bestseller zur Seite zu stellen, wird vorerst nichts. Im Gegenteil: Aufgrund der aktuell weitgehend zusammengebrochenen Lieferketten in der Autoindustrie muss der Hersteller sogar einen generellen Bestellstopp für seine Elektroautos und Plug-in-Hybride verhängen. Wie lange er diesen aufrechterhalten wird, ist derzeit nicht absehbar.