CO2-Bilanz von gebrauchten Verbrennern
Umstieg aufs E-Auto für Umwelt fast immer besser

Ist es klimafreundlicher, seinen alten Verbrenner weiterzufahren – oder rollt ein neues E-Auto am Ende in die bessere CO₂-Bilanz? Eine neue Studie gibt darauf eine klare Antwort!

11/2018, Auto-Abgase Innenstadt-Stau Auspuff Adobe Stock
Foto: Adobe Stock

Dass ein neues Elektroauto die Umweltwertung gegen ein vergleichbares Verbrenner-Modell deutlich gewinnt, dürfte mittlerweile klar sein. Doch wie sieht es mit dem Duell aus neuem E-Auto und gebrauchtem Pkw mit Verbrennungsmotor aus? Dieser Frage ist das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg nachgegangen.

Die jetzt veröffentlichte Studie gibt eine klare Antwort darauf, ob sich der Umstieg aufs E-Auto zumindest für die Umwelt lohnt: Bereits ab einer jährlichen Fahrleistung von 3.000 Kilometer fährt man nämlich mit einem neu produzierten Elektroauto eine bessere CO₂-Bilanz ein, als mit einem gebrauchten oder alten Verbrenner. Dabei haben die Heidelberger Statistiker sogar großzügig zugunsten der Verbrenner gerechnet.

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Das meiste CO₂ wird während der Nutzung erzeugt

Der große Emissions-Nachteil für Autos mit Verbrennungsmotoren entsteht nämlich bei deren Nutzung. Der CO₂-Anteil, der für die Produktion eines konventionellen Autos anfällt, liegt bei gerade 15 Prozent an der Gesamtbilanz über das Fahrzeugleben (hier 320.000 Kilometer). 85 Prozent des Kohlendioxids entstehen dagegen bei dessen Nutzung. Bei durchschnittlich neun Liter Benzin pro 100 Kilometer wären das insgesamt rund 90 Tonnen CO₂.

Bei einem vorzeitigen Umstieg auf ein Elektroauto – beispielsweise wenn der Verbrenner 100.000 Kilometer auf dem Tacho hat – ließen sich davon gut 30 Tonnen CO₂ einsparen. Der Verbrauch des E-Autos wird in der Studie mit durchschnittlich 21 kWh/100 km angegeben. Erfolgt der Umstieg erst bei einer Laufleistung von 220.000 Kilometern, fiele das Einsparpotenzial auf fünf Tonnen, wäre also nahezu komplett aufgebraucht.

Umstieg rentiert sich bereits nach fünf Jahren

Alltagsfahrer mit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 13.750 Kilometern im Jahr würden nach dieser Rechnung bereits nach 5,2 Jahren umweltfreundlicher unterwegs sein, als mit ihrem alten Verbrenner. Wer noch mehr fährt, erreicht das Ziel bereits deutlich früher. Wohlgemerkt wurde in der Studie nur untersucht, wann sich der Umstieg aufs E-Auto für die Umwelt lohnt.

Nicht berücksichtigt wurden die Kosten für die Neuanschaffung eines Elektroautos. Und die dürften aktuell hauptsächlich dafür verantwortlich sein, dass es mit der Mobilitätswende nicht recht vorangehen will. Das Fazit des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ist dennoch eindeutig: Aus Klima- und Umweltschutzgründen ist es laut dessen Studie sinnvoll, nahezu jeden Verbrenner unverzüglich stillzulegen.

In der Foto-Galerie haben wir für Sie die 50 beliebtesten Elektroautos 2023 zusammengefasst.

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Fazit

Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hat die CO₂-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus von gebrauchten Verbrenner-Pkw mit der von Elektroautos verglichen. Das Ergebnis: Für die Umwelt lohnt der Umstieg aufs Elektroauto unter nahezu allen Umständen. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 13.750 Kilometern führe man beispielsweise bereits nach 5,2 Jahren klimafreundlicher als mit einem konventionellen Pkw.