Felgenhersteller BBS wieder gerettet
Insolvenz-Verwalter findet neuen Käufer

Für den Felgenhersteller hat Insolvenzverwalter Martin Mucha einen Käufer gefunden. Die IHS Management Services aus Ratingen will BBS kaufen.

BBS Felgenhersteller Schiltach
Foto: BBS

Die Käufer plant alle Arbeitsplätze zu erhalten und kündigt außerdem "umfangreiche Investitionen" an, so Muchas Kanzlei Grub Brugger in einer Mitteilung. Hinter der ISH Management Services steht die türkische IS-Holding mit rund 20.000 Beschäftigten, die mehr als 20 Tochtergesellschaften unterhält und in verschiedenen Sektoren (Schnellrestaurants, Logistik oder die Herstellung von Gebrauchsgütern) tätig ist. Zuletzt hatte die Holding ein Spezialpapier-Unternehmen in Hessen übernommen.

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BBS-Jobs gerettet

Aktuell sind bei BBS 270 Mitarbeiter beschäftigt, der Umsatz des Unternehmens lag 2022 bei rund 50 Millionen Euro. Die hohen Energiepreise und eine nicht aufgegangene Strategie des Hauptinvestors KW Automotive hatten dazu geführt, dass BBS am 29. September 2023 beim Amtsgericht Rottweil erneut Insolvenz anmelden musste.

Nachdem der Hersteller aus Schiltach im Sommer 2020 bereits zum dritten Mal in der Firmengeschichte Insolvenz anmelden musste, stieg 2021 die KW Automotive Group beim Felgenhersteller ein. Mit einem reduzierten Geschäft mit den Autoherstellern und einem größeren Fokus auf das Nachrüstgeschäft wollte die neue Geschäftsführung rund um KW-Boss Klaus Wohlfahrt das Traditions-Unternehmen aus der Krise führen. Die KW Automotive Group zählt zu den Marktführern im Segment für Spezial-Fahrwerksysteme.

Bewegte Vergangenheit

Schon in den Jahren 2007 und 2011 musste BBS Insolvenzen anmelden, wurde aber von neuen Investoren jeweils weitergeführt. Der Felgenhersteller BBS wurde 1970 gegründet und beschäftigte vor der letzten Insolvenz rund 500 Mitarbeiter. Die drei Buchstaben "BBS" stehen für die Namen der einstigen Gründer und den Ort: Baumgartner, Brand, Schiltach.

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Fazit

Der Felgenhersteller BBS hat eine turbulente Vergangenheit mit mehreren Insolvenzen. Nun scheint eine Lösung gefunden: Die türkische IS-Holding plant, alle Arbeitsplätze zu erhalten und umfangreiche Investitionen zu tätigen. Trotz der Herausforderungen, die durch hohe Energiepreise und eine fehlgeschlagene Strategie des Hauptinvestors KW Automotive entstanden sind, bleibt die Hoffnung auf eine positive Zukunft für BBS und seine 270 Mitarbeiter.

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