Ford testet intelligente Ampeln
Grüne Welle im Rettungseinsatz

Vernetzte Ampeln und Fahrzeuge sollen Rettungskräften auf dem Weg zum Einsatz helfen und den Verkehrsfluss verbessern. Getestet wurde seit 2020 in Aachen.

Ford testet intelligente Ampel Car-2-X
Foto: Ford

Auf dem Weg zum Einsatzort muss alles ganz schnell gehen, denn das rechtzeitige Eintreffen von Rettungsfahrzeugen kann über Leben und Tod entscheiden. Aus diesem Grund hat Ford gemeinsam mit der RWTH Aachen, Vodafone, dem Landesbetrieb Straßenbau NRW und der Stadt Aachen eine fortschrittliche Ampeltechnologie getestet, die im Bedarfsfall automatisch auf Grün umschaltet, um die Straße für Krankenwagen, Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge frei zu machen. "Ob es sich um ein Feuerwehrauto auf dem Weg zum Löscheinsatz handelt oder um einen notfallmäßig gerufenen Krankenwagen – wenn Einsatzfahrzeuge im stehenden Verkehr von einer roten Ampel aufgehalten werden, kann dies fatale Folgen haben", erklärt Ford-Forschungsingenieur Martin Sommer, der das Projekt begleitete.

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Freie Fahrt für Einsatzfahrzeuge

Um die vernetzte Technologie zu erproben, nutzte Ford im Rahmen des Projekts "Korridor für neue Mobilität Aachen – Düsseldorf" (ACCorD) eine Straße mit acht aufeinanderfolgenden Ampeln sowie zwei Streckenabschnitte mit jeweils drei Ampeln außerhalb der Stadt. Ein speziell umgebauter Ford Kuga simulierte je nach Vorgabe der verschiedenen Testszenarien einen Krankenwagens oder einen Pkw. Durch die Kommunikation zwischen Auto und Ampel, auch Car-to-x genannt, kann im Bedarfsfall so automatisch auf Grün geschaltet werden, um die Straße für Krankenwagen, Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge frei zu machen. Ähnliche Projekte gibt es zum Beispiel in Barcelona und Ingolstadt.

Vorteil der Vernetzung für zivile Fahrzeugen: Weil das Auto weiß, dass die Ampel gerade einem Einsatzfahrzeuge den Weg freigeschaltet hat, kann das Fahrzeug seinen Fahrer darauf hinweisen und bei aktivierte adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage die Geschwindigkeit anpassen, um einen insgesamt möglichst günstigen Verkehrsfluss sicherzustellen. Fährt das Fahrzeug auf eine rote Ampel zu, kann eine frühzeitige Reduktion der Geschwindigkeit von beispielsweise 50 km/h auf 30 km/h dafür sorgen, dass eine Ankunft erst dann erfolgt, wenn die Ampel wieder auf grün geschaltet hat. Auf diese Weise könnte die Technologie dazu beitragen, die Notwendigkeit plötzlicher Bremsmanöver und tatsächliche Standzeiten vor Ampeln zu verringern und den Verkehrsfluss zu verbessern.

Fazit

Vernetzte Infrastruktur kann nicht nur im urbanen Raum helfen, den Verkehrsfluss zu verbessen, sondern im Zweifel sogar Leben retten. Experten schätzen, dass die Überlebensraten von schwer verunglückten Verkehrsunfallopfern um bis zu 40 Prozent verbessert werden können, wenn sie nur vier Minuten früher behandelt werden.