300 Mitarbeiter gesucht
Geely stellt in Deutschland ein

Die Zahl der Schreckensmeldungen wächst: Immer mehr Zulieferer kündigen in Deutschland einen Stellenabbau an. Anders sieht es beim chinesischen Hersteller Geely aus.

Geely stellt in Deutschland ein
Foto: Geely

In Raunheim nahe Frankfurt sucht Geely, mit einem Anteil von 9,7 Prozent größte Daimler-Einzelaktionär, aktuell um die 300 Mitarbeiter. Warum? Weil sich dort ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum im Aufbau befindet, das sich vor allem auf die Entwicklung von Elektroautos im Premiumsegment konzentrieren soll.

Und dabei geht es nicht nur um Berufsanfänger. Die Marke Geely, zu der auch Volvo, Polestar, Lotus, Lynk & Co und die Neuauflage des englischen Taxiherstellers LEVC gehören, sucht auch gestandene Ingenieure und Ingenieurinnen. Wie ernst es dem chinesischen Autohersteller damit ist, zeigt das Beispiel von Franco Cimatti. Der Name sagt Ihnen was? Richtig – Cimatti war über 32 Jahre bei Ferrari und hat sich schon bei dem legendären italienischen Sportwagenhersteller mit strategischen Zukunftskonzepten beschäftigt. Bei Geely ist er Senior Chief Engineer of Advanced Vehicle Concept Engineering – seine Erfahrung soll hier genutzt werden, um neue Produkte zu entwickeln.

Unsere Highlights
01/2019, Geely FY11 SUV-Coupe
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Der Geely FY11 Coupé-SUV kommt auch als Plug-in-Hybrid-Version auf den Markt.

Deutsche Ingenieure genießen weltweit hohe Anerkennung

Warum eigentlich gerade Deutschland als neuen Standort? Weil die Leistung deutscher Ingenieure ganz speziell im Premiumbereich weltweit hohe Anerkennung findet. Der chinesische Autohersteller will von den Erfahrungen bei der Entwicklung europäischer Fahrdynamik genauso profitieren, wie von den Kenntnissen über Leichtgewicht-Technologien, High Performance-Modellen und Fahrsicherheit. Die hier gewonnenen Erkenntnisse stehen dann markenunabhängig dem gesamten Konzern zur Verfügung.

Da Geely sich mit Marken wie Volvo, Polestar und Lynk & Co fit macht für Mobilitätskonzepte der Zukunft, geht es auch darum, im Bereich der Konnektivität, User Experience, Datensammlung und -auswertung sowie neuen Apps Ideen und Lösungen zu entwickeln. Der Fokus liegt also immer auf zukunftsweisenden Technologien. Deshalb werden auch Leute aus den unterschiedlichsten Themenbereichen gesucht: Elektrotechnik und Maschinenbau genauso wie Werkstoffkunde, Leichtbau, Regelungstechnik, Thermomanagement und Software-Entwicklung. In einem 50:50-Joint Venture entwickelt Geely übrigens die Nachfolge-Generation des nächsten E-Smart (ab 2022), Mercedes liefert das neue Outfit.

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Fazit

Der Wandel zu neuen Mobilitätskonzepten muss nicht mit dem Abbau von Arbeitsplätzen einhergehen – im Gegenteil: Es können sogar neue entstehen. Geely macht es vor.