Neuer Design-Chef bei Volkswagen
Mindt übernimmt von Kabaň

Volkswagen besetzt nach eigenen Angaben die Schlüsselpositionen im Design neu. Vom 1.2.2023 an übernimmt Andreas Mindt die Leitung des Designs der Marke Volkswagen. Er folgt auf Jozef Kabaň, der zum Creative Art Director Volkswagen berufen wird.

Andreas Mindt
Foto: Volkswagen

Mindt verantwortet seit 2021 das Design der VW-Marke Bentley – unter seiner Führung ist unter anderem der Bentley Batur entstanden. Seit 1996 ist Mindt nach seinem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim beim VW-Konzern. So wirkte er seit 2014 auf verschiedenen Positionen unter anderem beim Design des ersten VW Tiguan und des VW Golf 7 mit. Von 2014 bis 2021 verantwortete er die Neuausrichtung des Exterieur-Designs von Audi: vom A1 bis zum E-Tron GT und vom Q3 bis zum Q8.

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Kabaň geht nach Potsdam

Jozef Kabaň studierte Produkt- und Industriedesign an der Hochschule für Bildende Künste in Bratislava (Slowakei) und erhielt 1997 den Titel Master of Art in Fahrzeug-Design vom Londoner Royal College of Art. 2019 wurde er zudem mit dem Titel Dr. h. c ausgezeichnet. Er wirkte unter anderem am Design des Bugatti Veyron mit und war von 2003 an für das Exterieur-Design bei Audi zuständig. Von 2008 bis 2017 war er Design-Chef bei Skoda. Danach wechselte er als Chefdesigner zu BMW und später zu Rolls-Royce, bevor er 2020 als Leiter Design zur Marke VW in den Wolfsburger Konzern zurückkehrte.

Kabaň berichtet in seiner neuen Funktion direkt an den Markenvorstand für die technische Entwicklung und soll mit dem Volkswagen Group Future Center Europe in Potsdam Mobilitätslösungen der Zukunft für die Marke Volkswagen erarbeiten.

Design-Kritik an Kabaň

Die Neubesetzung von Mindt geht mit einer Reihe von Personal-Veränderungen innerhalb des Konzerns einher, seitdem Konzern-Boss Oliver Blume und VW-Marken-CEO Thomas Schäfer im Amt sind. Bereits vor einiger Zeit verließ der Chef-Designer des Konzerns, Klaus Zyciora, das Unternehmen. An seine Stelle trat Porsche-Design-Boss Michael Mauer. Kabaň hatte unter anderem das Concept Car ID. Life (siehe Fotoshow) entworfen, das intern ebenso in der Kritik stand wie die gesamte ID-Linie. Dem Vernehmen nach soll CEO Schäfer mit der Weiterentwicklung des Modells als ID.2 nicht zufrieden gewesen sein. Auch das Trinity-Modell von Kabaň stieß bei den Chefs nicht auf Gegenliebe. Das Design war beiden, so heißt es, zu brav und zu wenig markant.

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Fazit

Nach dem Weggang von Klaus Zyciora war der nächste logische Schritt bei VW, auch für die Marke einen neuen Design-Chef zu etablieren: Zu kritisch wurde innenerhalb des Konzerns die Design-Linie der ID-Modelle und besonders die des ID.Life (als kommenden ID.2) gesehen. Auch beim Trinity-Modell gab es wohl Grund zur Kritik bei den Bossen. Die Abberufung von Jozef Kabaň nach Potsdam darf man durchaus als "wegloben" bezeichnen.