Österreich-Maut
Top-10-Ausreden der deutschen Mautsünder

2020 wurden auf den Autobahnen in Österreich "nur" 192.400 Mautsünder erwischt, das sind 30.000 weniger als im Vorjahr. Wie der ADAC mitteilt, gingen im vergangenen Jahr rund 58.300 deutsche Fahrzeuge ohne gültige Vignette der Polizei und den Mautbetreibern ins Netz.

Österreich-Vignette Hund Ausreden
Foto: ADAC

Auch hier ging die Quote von 36 auf 30,3 Prozent zurück. Als Grund nennt der Autoclub die Corona-bedingten Mobilitätseinschränkungen. Wer bei unseren Nachbarn ohne ein "Pickerl" an der Windschutzscheibe erwischt wird, muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen. So ist eine Ersatz-Maut von 120 Euro fällig oder gar ein Bußgeld von 300 Euro.

Wer jedoch glaubt, sich herausreden zu können, erntet bei der Ordnungsmacht mit kreativen Ausreden wie "mein Hund hat das Pickerl gefressen", "die Vignette ist in der Handtasche meiner Frau", "die Vignette war als Geschenk auf eine Weinflasche geklebt" oder "die Kinder haben beim Spielen die Vignette zerstört" nur ein müdes Lächeln. Die Top-Ten-Ausreden der Maut-Sünder können die Kontrolleure jedoch gar nicht mehr hören:

Unsere Highlights
  1. "Ich habe nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst"
  2. "Ich habe nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann"
  3. "Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst"
  4. "Es ist umständlich, eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen"
  5. "Ich muss schnell ins Krankenhaus"
  6. "Ich habe keine Vertriebsstelle gefunden"
  7. "Ich habe keine Vignette an der Vertriebsstelle erhalten"
  8. "Ich habe die Vignettenpflicht-Schilder nicht gesehen"
  9. "Das ist nicht mein Auto"
  10. "Ich habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt"

Platz 11 belegt übrigens die Ausrede zur elektronischen Vignette bei der man sich bei der Eingabe zur digitalen Vignette "nur um eine Ziffer" vertan habe. Kein Wunder, gilt die digitale Vignette erst ab dem 18-Tag nach dem Online-Kauf und ist nichts für Kurzentschlossene.

Das kosten die Vignetten in Österreich

Wer diese Wartezeit vermeiden will (zweiwöchiges Rücktrittsrecht bei Online-Käufen plus 3 Tage Postversand) kann in den Geschäftsstellen des ADAC eine sofort gültige digitale Vignette direkt kaufen und mitnehmen.

Die Pkw-Vignette kostet 92,50 Euro für ein Jahr, für zwei Monate 27,80 Euro und als 10-Tages-Vignette 9,50 Euro. Motorradfahrer müssen für die Jahresvignette 36,70 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 13,90 Euro und die Zehn-Tages-Vignette 5,50 Euro bezahlen. Die Jahresvignette für Vielfahrer lohnt sich indes ab August nicht mehr. Die Zeit von August bis Ende November (dann gibt es die 2022er-Vignette schon) können mit zwei Zwei-Monats-Vignetten preiswerter überbrückt werden.

Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich zusätzlich eine Sondermaut zu zahlen. Für die Brenner-, Tauern- und Pyhrn-Autobahn sowie den Arlbergtunnel und Karawankentunnel (Richtung Süden) gibt es beim ADAC digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann.

Übrigens: So richtig kreative Ausreden, um ein Knöllchen zu vermeiden, lesen Sie in unserer Fotoshow.

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Fazit

Fast 59.000 Autofahrer haben 2020 in Österreich die Autobahn-Vignette "vergessen" – da helfen auch kreative und weniger kreative Ausreden. Als Strafe sind 120 Euro Ersatz-Maut fällig.