Reifengrößen-Ranking in Deutschland
Bayern rollt auf den dicksten Schlappen

Wachsen die Autoreifen eigentlich mit den immer größer werdenden Autos mit? Ja, sagt die Statistik. Die Nase vorn haben dabei bayerische Autofahrer.

Reifengrößen in Deutschland
Foto: Check24

Immer größere Autos stehen auch auf immer größeren Rädern. Klingt banal, lässt sich aber sogar statistisch erfassen. Ganz konkret hat das Vergleichsportal Check24 untersucht, wie sich der durchschnittliche Reifendurchmesser in Deutschland seit 2016 entwickelt hat. Wenig überraschend sind die Deutschen im Schnitt mit immer größeren Rad-Reifen-Kombinationen unterwegs. Seit 2016 wuchs der durchschnittliche Reifendurchmesser gut vier Prozent.

Nord-Süd-Gefälle beim Reifen-Durchmesser

Auffällig: Das Nord-Süd-Gefälle. Während die Autofahrer in Sachsen-Anhalt (16,63), Mecklenburg-Vorpommern (16,63), Brandenburg (16,60) und Schleswig-Holstein (16,58) vergleichsweise schlank bereift sind, haben die Bayern mit durchschnittlich 16,93 Zoll Reifendurchmesser ganz klar die Nase vorn. Auch in Baden-Württemberger (16,84), Hamburg (16,78) und Thüringen setzt man auf vergleichsweise dicke Schlappen. Wichtig: laut der Check24-Auswertung sind Sommerreifen im Durchschnitt rund einen Zoll größer als Winter- und Ganzjahresreifen. Autofahrer entschieden sich 2021 bei den Sommerreifen im Schnitt für 17,3 Zoll. Winterreifen kamen durchschnittlich auf 16,3 Zoll und Ganzjahresreifen im Schnitt auf 16,1 Zoll.

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Sicher fahren im Sommer
Durchschnittliche Reifengrößen in Deutschland

Bundesland

⌀ Reifendurchmesser (Zoll)

Bayern

16,93

Baden-Württemberg

16,84

Hamburg

16,78

Thüringen

16,77

Hessen

16,76

Berlin

16,75

Bremen

16,73

Rheinland-Pfalz

16,71

Nordrhein-Westfalen

16,68

Sachsen

16,66

Saarland

16,65

Niedersachsen

16,64

Sachsen-Anhalt

16,63

Mecklenburg-Vorpommern

16,63

Brandenburg

16,6

Schleswig-Holstein

16,58

Von den etwas größeren Rädern im Süden auch gleichzeitig auf einen entsprechend höheren Verbrauch zu schließen, ist allerdings nicht ganz einfach. Reifen sind zwar mit grob 20 Prozent am Gesamtwiderstand eines Autos beteiligt, entscheidend in Sachen Verbrauch ist aber weniger der große oder kleine Durchmesser, sondern vor allem die Breite des Reifens. Schmale Reifen mit erhöhtem Luftdruck reduzieren den Rollwiderstand und damit auch den Verbrauch. Weil entsprechend optimierte Reifen in großen und entsprechend teuren Fahrzeugklassen selten sind, kann man allerdings durchaus davon ausgehen, dass die größeren Durchschnittsräder im Süden tatsächlich auch für einen höheren Verbrauch stehen. Was unterschiedlich abgefahrene Reifen über den Luftdruck verraten, erklären wir in der Bildergalerie!

Fazit

Der Blick auf die Entwicklung der Reifengrößen mag auf den ersten Blick wirken wie eine Spielerei, illustriert aber sehr gut das anhaltende Größenwachstum bei den Fahrzeugen. Und weil die tendenziell größeren SUV- und Crossover-Modelle durch ihre höhere Bauform sowie die größeren und meistens auch breiteren Räder beim Verbrauch eher schlechter dastehen, sollte man den Trend zu immer größer werdenden Reifen aufmerksam beobachten!

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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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