Rückruf Audi E-Tron inkl. Sportback
Spannungsverlust im Hochvolt-Akku - Brandgefahr

Audi muss fast 43.000 Exemplare des Elektro-SUV E-Tron zurückrufen. Fehlerhafte Batterie-Zellmodule können zu einer thermischen Überlastung führen.

Audi E-Tron S Line Black Edition
Foto: Audi

Der Automobilhersteller Audi hat eine Rückrufaktion gestartet. Es geht dabei um den Elektro-SUV E-Tron und dessen Coupé-Version E-Tron Sportback. Deutschlandweit umfasst die Rückrufaktion bislang 1.453 Fahrzeuge, weltweit sind es 42.668 Einheiten. Der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zufolge geht es in den USA insgesamt um 26.866 Fahrzeuge. Sie alle entstammen dem Bauzeitraum 2018 bis 2022. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) überwacht die Aktion in Deutschland und führt sie auch in ihrer offiziellen Rückruf-Datenbank. Audi hat auto motor und sport die Informationen auf konkrete Nachfrage offiziell bestätigt.

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Die Ursache für den Rückruf liegt im Hochvolt-Akku. In einzelnen Zellmodulen können Audi zufolge "technische Abweichungen beim Lade- und Entladeverhalten" (konkret: Spannungsverluste) auftreten, was zu einer thermischen Überlastung und daraufhin zu Rauchentwicklung oder im schlimmsten Fall zum Fahrzeugbrand führen kann. Die Zellmodule stammen laut NHTSA vom Zulieferer LG Energy Solution und gehören dem Typ E61V an.

Falls das Problem an einem betroffenen Auto besteht, können Reichweiten- und/oder Leistungsverlust frühe Anzeichen sein. Als erste Sicherheitsmaßnahme sollte der Akku maximal bis auf 80 Prozent seiner Kapazität geladen werden. Diese Ladebegrenzung könne direkt im MMI oder über die My-Audi-App eingestellt werden, sagt ein Audi-Sprecher. Unfälle oder Personenschäden, die damit in Zusammenhang stehen, sind dem KBA bislang nicht bekannt.

Von dem Rückruf betroffen sind die folgenden Modellreihen:

  • Audi E-Tron, Bauzeitraum März 2018 bis März 2022
  • Audi E-Tron Sportback, Bauzeitraum März 2018 bis März 2022

Um das Problem zu beheben, müssen die Autos in die Vertragswerkstatt gebracht werden. Dort wird der Hochvolt-Akku per Onboard-Diagnose-Software überprüft; gegebenenfalls werden Batteriemodule ausgetauscht. "Die Kunden betroffener Fahrzeuge wurden von uns direkt informiert und gebeten, ihren Audi-Partner aufzusuchen", heißt es vonseiten des Herstellers. Audi führt die Aktion intern unter den Codes 93U9 und 93V2. Die KBA-Referenznummer lautet 013462, die NHTSA führt die Aktion unter der Kampagnen-Nummer 23V-867.

Es ist nicht das erste Mal, dass Audis Elektro-Modelle wegen eines Fehlers an der Antriebsbatterie zurückgerufen werden müssen. Im Sommer 2019 war schon einmal der E-Tron betroffen. Damals mussten 1.650 Fahrzeuge wegen einer fehlerhaften Dichtung, die zu Wassereintritt in den Akku führen konnte, in die Werkstätten gebracht werden. Im Spätsommer 2023 ging es bei einem weiteren Rückruf um den E-Sportwagen Audi E-Tron GT samt RS-Version und dessen Schwestermodell Porsche Taycan. Auch hier waren potenziell fehlerhafte Dichtungen und dadurch möglicher Flüssigkeitseintritt in die Hochvolt-Batterie das Problem.

Hinweis: Im Video nach dem ersten Absatz stellen wir Ihnen die Facelift-Version des Elektro-SUV vor, die nunmehr Audi Q8 E-Tron heißt.

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Fazit

Audi muss bei fast 43.000 Exemplaren des Elektro-SUV E-Tron nachbessern. Bei den betroffenen Autos können in einzelnen Zellmodulen der Hochvolt-Batterie Spannungsverluste auftreten, was zu einer thermischen Überlastung und daraufhin im schlimmsten Fall zum Fahrzeugbrand führen kann.

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