Rückruf Mercedes G-Klasse
Erneut Hinterachsprobleme

Mercedes muss erneut Fahrzeuge vom Typ G63 4x4² zurückrufen. Das Gehäuse des Hinterachsantriebs kann immer noch reißen. Zudem sollen die Autos nicht mehr bewegt werden.

Mercedes-AMG G63 4x4 hoch 2
Foto: Mercedes-AMG

Aufgekommen war der Rückruf im Herbst 2022 zunächst in den USA. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) ließ den Automobilhersteller Mercedes eine Rückrufaktion starten. Betroffen waren auf dem Überseemarkt 278 Fahrzeuge des Modells G63 4x42.

Kurz vor Weihnachten 2022 hatte dann auch das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Rückruf aufgegriffen. Nach KBA-Angaben waren von dem Rückruf weltweit 805 Modelle der G-Klasse betroffen, davon 158 in Deutschland. Das KBA nannte allerdings keine bestimmten Motorisierungen. Das Problem: Der Hersteller hat festgestellt, dass bei einigen Exemplaren des Sondermodells 4x42 der AMG G-Klasse des Modelljahres 2022 (Plattform 463) das Getriebegehäuse der Hinterachse möglicherweise nicht den Festigkeitsanforderungen entspricht. Aufgrund dieser Probleme wurde für bereits produzierte G63 4x4²-Modelle von Mercedes-AMG im Mai 2022 ein Auslieferungsstopp verhängt.

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Neuer Rückruf, gleiches Problem

Knapp ein Jahr später startet das KBA erneut einen Rückruf für das G-Modell. Die Zahl der weltweit betroffenen Fahrzeuge liegt inzwischen bei 1.954, auf den deutschen Markt entfallen davon 414. Wieder geht es um ein nicht der Spezifikation entsprechendes Gehäuse des Hinterachsgetriebes, das reißen kann. In der Folge kann es zu einem Austritt von Getriebeöl auf die Fahrbahn kommen. Im weiteren Verlauf sind eine Unterbrechung der Kraftübertragung sowie ein Verlust der Radführung möglich.

Wie das Problem final zu lösen ist, scheint bei Mercedes noch nicht klar zu sein. Das KBA berichtet, dass die Abhilfemaßnahme sich aktuell noch in der Analyse befinde. Als vorsorgliche Maßnahme wird voraussichtlich das Abschleppen der Fahrzeuge zu einem Händler notwendig werden.

Der aktuelle Rückruf trägt beim KBA die Referenznummer 013435. Bei Mercedes wird der Rückruf unter den Codenummern 3591005 und 3591006 geführt.

Diese Modelle sind vom Rückruf betroffen:

weltweit: 805 Fahrzeuge / deutschlandweit: 158 Fahrzeuge

weltweit: 1.954 Fahrzeuge / deutschlandweit: 414 Fahrzeuge

Abhilfemaßnahme des Herstellers

Alle Halter betroffener Fahrzeuge werden angeschrieben und mit ihrem Fahrzeug in die Werkstatt gebeten. Beim ersten Rückruf wurden für die Prüfung der Hinterachse rund 45 Minuten angesetzt. Sollte die Achse getauscht werden müssen, dürfte der Aufwand bei mehreren Stunden liegen. Bis zum Abschluss der Überprüfung/Abhilfe werden die US-Kunden vom MBUSA Customer Assistance Center (CAC) angewiesen, ihr Fahrzeug nicht zu fahren und werden dabei unterstützt, mit ihrem Mercedes-Benz Vertragshändler Vereinbarungen zu treffen, um das Fahrzeug zur Inspektion abschleppen zu lassen. Abschleppen und Leihwagen, sofern verfügbar, werden dem Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bei der NHTSA ist der erste Rückruf unter der Fallnummer 22V-937 zu finden. Die deutsche Behörde führt den ersten Rückruf unter der Referenznummer 012394; bei Mercedes selbst hat die Rückrufaktion den Code 3591003.

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Fazit

Mercedes muss erneut weltweit Fahrzeuge der G-Klasse zurückrufen. Während des Betriebs des Fahrzeugs können Risse im Hinterachs-Getriebegehäuse auftreten. In der ersten Welle 2022 waren 805 Fahrzeuge betroffen. Jetzt werden weltweit weitere 1.954 G-Klassen zurückgerufen.