Fehlerhafte Takata-Airbags
Honda ruft reparierte Autos erneut zurück

Die bereits bei einer früheren Rückrufaktion getauschten Gasgeneratoren können wieder Probleme verursachen: Sie können reißen und scharfkantige Metallteile durch den Innenraum schleudern. Grund ist ein Produktionsfehler.

Airbag

Das Rückruf-Desaster rund um Takata-Airbags nimmt kein Ende. Nun ruft Honda zusammen mit seiner Luxusmarke Acura in den USA erneut etwa 1,1 Millionen Autos zurück. Dabei handelt es sich um im Zuge der Rückrufwelle bereits reparierte Autos, bei denen erneut der Gasgenerator des Fahrer-Frontairbags getauscht werden muss. Dieser kann auch in der Spezifikation des Austauschteils (Teile-Code PSDI-5D) reißen und scharfe Metallteile durch den Innenraum schleudern, sollte der Airbag bei einem Umfall ausgelöst werden.

Unsere Highlights

Feuchtigkeit im eigentlich trockenen Generator

Grund ist ein Produktionsfehler in einem mexikanischen Takata-Werk, bei dem Feuchtigkeit in den ansonsten trockenen und versiegelten Gasgenerator gelangt ist. Dadurch wird die Zersetzung des Treibmittels beschleunigt, was den Druck im Gasgenerator erhöht. Bei dem Rückruf wird der Gasgenerator durch Teile von anderen Zulieferern ersetzt.

Honda wurde nach einem Unfall eines 2004er Odyssey auf das Problem aufmerksam. Als der Luftsack auslöste, riss der Gasgenerator und verletzte den Fahrer am Arm. Honda und Acura rufen aber vorsorglich deutlich mehr Modelle zurück:

Honda Rückruf wegen Takata-Airbags März 2019

Modelljahr

Modell

2003

Acura 3.2CL

2013-2016

Acura ILX

2003-2006

Acura MDX

2002-2003

Acura 3.2TL

2004-2006 und 2009-2014

Acura TL

2007-2016

Acura RDX

2010-2013

Acura ZDX

2001-2007 und 2009

Honda Accord

2001-2005

Honda Civic

2002-2007 und 2010-2011

Honda CR-V

2003-2011

Honda Element

2007

Honda Fit

2002-2004

Honda Odyssey

2003-2008

Honda Pilot

2006-2014

Honda Ridgeline

Da es sich in allen Fällen um schon einmal zurückgerufene Autos handelt, bleibt die Anzahl von 12,9 Millionen Honda- und Acura-Fahrzeugen, die von den Takata-Schwierigkeiten betroffen sind oder waren, gleich. Die Anzahl an getauschten Gasgeneratoren steigt allerdings auf 21 Millionen. Insgesamt sind im Zuge aller Takata-Rückrufaktionen bislang 46 Millionen Airbags in 29 Millionen Autos getauscht worden. Der Airbag-Spezialist, der nach dem Rückruf-Desaster Insolvenz anmelden musste, gehört inzwischen zum chinesisch-amerikanischen Autozulieferer KSS.