Tesla Aktionärsversammlung 2023
Elon Musk spricht von Flaute, Werbung und Model Q

Auf der 2023er Tesla-Hauptversammlung musste sich Elon Musk auch für einen schwächelnden Aktienkurs rechtfertigen. Erstmals sprach er von einer drohenden Flaute und vom Experiment Tesla-Werbung. Was Musk noch über seine Vision verriet, lesen Sie hier.

Tesla-Chef Elon Musk Hauptversammlung 2023
Foto: Tesla

Der Weg an die Spitze der Autobauer ist für Tesla kein leichter. Das wurde bei der diesjährigen Hauptversammlung im texanischen Austin mehr als deutlich. Vor den Aktionären rechtfertigte sich Elon Musk höchstpersönlich für einen schwächelnden Aktienkurs, während sein Unternehmen eher besorgt schien, die ambitionierten Wachstumsziele zu verfehlen.

Die Wirtschaft werde noch die nächsten zwölf Monate in einer Flaute stecken, verkündete der 51-jährige Musk. Einige Unternehmen würden sogar pleite gehen. Tesla hingegen sei gut aufgestellt. Der Konkurrenzdruck in und aus China sei aber gerade in den vergangenen Quartalen extrem gestiegen. Tesla senkte die Preise bereits auf verschiedenen Märkten deutlich. Jetzt will Elon Musk seine mittlerweile in großen Mengen produzierten Modelle sogar erstmals bewerben.

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Mit der Tradition gebrochen

Klassische Auto-Werbung ist gerade für Tesla ein sehr ungewöhnlicher Schritt. Bisher setzten die Amerikaner zur Bekanntmachung der eigenen Produkte nämlich ausschließlich auf Mund-Propaganda, Influencer-Marketing und eine unkonventionelle Öffentlichkeitsarbeit. Musk selbst nutzte dabei vor allem seine millionenfach abonnierten Twitter-Kanäle.

Als ihn nun bei der Aktionärsversammlung ein Teilnehmer fragte, ob er angesichts der kriselnden Wirtschaftslage diese langjährige Haltung gegenüber traditioneller Werbung überdenken würde, erwiderte Elon Musk: "Wir werden etwas Werbung ausprobieren und sehen, wie es läuft." Eine echte Sensation im Tesla-Universum.

Nächste Tesla-Generation günstiger

Natürlich gehört zu einer Hauptversammlung auch, dass der Firmenchef seinen Aktionären eine glaubhafte Vision für die nahe Zukunft verkauft. Für die nächste Generation an Tesla-Modellen verspricht Elon Musk jedenfalls deutlich günstigere Preise. Das dürfte besonders die kommenden "Baby-Tesla" unterhalb von Model 3 und Model Y betreffen. Model 2 und Model Q könnten sogar im Brandenburgischen Grünheide vom Band laufen. Denn bis die neue Gigafactory in Mexiko ans Netz geht, wird es noch mindestens bis Ende 2024 dauern.

Beide Einstiegsmodelle sollen neben komplett neuer Antriebsmaschinen das neue 48-Volt-Bordnetz bekommen, das allein die Masse an Kupfer durch dünnere Kabel auf ein Viertel senken soll. Weil Tesla dazu das sogenannte Gigacasting mit riesigen Druckguss-Anlagen auf einen neuen Industriestandard hebt, können die Amerikaner ihre Produktionskosten weiter senken.

Neuer unabhängiger Tesla-Direktor gewählt

Große Vorwürfe musste sich Musk vor allem wegen der 44-Milliarden-Dollar-Übernahme von Twitter gefallen lassen. Musk hatte dafür einst große Anteile seiner Tesla-Aktien veräußert. Seit dieser Zeit wäre er sehr abgelenkt gewesen, gab Musk selbst zu. Dank der neuen Twitter-Chefin Linda Yaccarino könne er sich jetzt aber wieder auf Tesla konzentrieren. Eine Zusage, die ihm wohl die wichtigsten Investoren abverlangten. Ein Platz im Management-Board ist Musk längst nämlich nicht mehr sicher.

Aus dem Unternehmen wolle er sich keinesfalls zurückziehen, betonte Elon Musk. Er wurde genau wie Robyn Denholm als Vorsitzende des Boards von den Tesla-Eignern bestätigt. Dennoch wählten die Aktionäre auf der Hauptversammlung ein neues, unabhängiges Mitglied des Tesla-Verwaltungsrates. Der Mitgründer und frühere CTO von Tesla Jeffrey Brian Straubel arbeitet in Zukunft als unabhängiges Mitglied des Boards, das weder zum Management gehört noch mit ihm verbunden ist.

Cybertruck in großen Stückzahlen

Ein weiterer wunder Punkt im Tesla-Universum ist der Cybertruck, dessen Produktions-Hochlauf längst überfällig ist. Auch hier musste CEO Musk wieder auf ein Versprechen zurückgreifen. Noch in diesem Jahr würden die ersten Modelle an Kunden ausgeliefert. Nach Produktionsbeginn könnte das Unternehmen dann jährlich 250.000 bis 500.000 Cybertrucks bauen.

Auch Musk werde dann einen Cybertruck im Alltag fahren. Das meistverkaufte Tesla-Modell wird aber das Model Y bleiben. Dessen Verkaufszahlen können sich weltweit und vor allem in China und den USA sehen lassen. Weltweit könnte es das meistverkaufte Auto 2023 werden. Tesla rechnet fest damit. Unter den E-Autos trägt das Model Y diesen Titel bereits. In dieser Hinsicht dürften Elon Musk und Tesla ihre Aktionäre sehr zufriedenstellen.

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Fazit

Auf der 2023er Tesla-Hauptversammlung musste sich CEO Elon Musk auch für einen schwächelnden Aktienkurs rechtfertigen. Erstmals sprach er von einer drohenden Flaute und davon, klassische Auto-Werbung ausprobieren zu wollen. Das Twitter-Geschäft des vergangenen Jahres haben vor allem die wichtigsten Investoren verurteilt.