Verkaufszahlen Q2/2023
Tesla toppt eigene Erwartungen, BYD zieht nach

Tesla erlebt in der ersten Jahreshälfte einen regelrechten Auslieferungsboom. Doch trotz Rabatten verkauft der weltweit größte E-Autobauer weniger als er produziert. Derweil holt ein chinesischer Riese mächtig auf.

Tesla Gigafactory Berlin Delivery Day 2022
Foto: Tesla

Tesla hat im zweiten Quartal 2023 einen neuen Verkaufsrekord aufgestellt. Mit mehr als 466.000 Auslieferungen weltweit können die Amerikaner ihr Ergebnis aus dem Vorjahreszeitraum (255.000 Autos) fast verdoppeln. Tesla übertrifft damit nicht nur den bisherigen Rekord aus dem ersten Quartal 2023 (422.000 Autos), sondern auch die eigenen Erwartungen. Ausgegangen war man von etwa 20.000 Autos weniger.

Der Erfolg kommt dabei nicht zufällig. Seit Anfang des Jahres hat Tesla die Preise für seine Modelle auf nahezu allen Märkten immer wieder gesenkt, damit den Absatz angekurbelt und die Konkurrenten unter Druck gesetzt. Nachgefragt sind vor allem die Typen Model Y (siehe Bildergalerie) und Model 3, von denen im zweiten Quartal fast 447.000 Stück abgesetzt wurden. Dagegen entschieden sich zwischen April und Juni weltweit nur knapp 20.000 Tesla-Kunden für ein Model X oder Model S.

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Tesla und BYD – mehr E-Autos baut keiner

Tesla und BYD sind die weltweit größten Hersteller für Elektroautos. Auch wenn BYD noch deutlich mehr Autos mit Verbrennungsmotoren baut, wächst der E-Anteil rasant. Im vergangenen Jahr 2022 war der chinesische Autobauer mit 1,8 Millionen verkauften Elektroautos und Plug-in-Hybriden sogar an Tesla vorbeigeschossen. Im zweiten Quartal 2023 liegt BYD mit gut 352.000 batterie-elektrischen Fahrzeugen nun etwas hinter Tesla. Rechnet man die Plug-in-Hybriden dazu, verkaufte BYD im ersten Halbjahr aber 1,255 Millionen elektrifizierte Autos.

Mittlerweile wächst der chinesische Industrie-Riese aus Shenzhen nicht nur auf dem Heimatmarkt zum größten Konkurrenten für Tesla heran. BYD besetzt immer mehr wichtige Märkte und weitet sein Produktportfolio rasant aus. Auch in Europa und Deutschland etablieren sich die ersten BYD-Modelle wie der Atto 3 oder der Tang. Hinzu gesellen sich zukünftig noch die E-Autos Dolphin und Seal. Allerdings kann und muss auch BYD seinen Absatz hin und wieder mit Rabatten ankurbeln. Parallel dazu liefern die Chinesen Batterien an die Amerikaner. Tesla verwendet beispielsweise in seinem Berliner Werk BYD-Batteriepakete für die Einstiegsvariante des Modell Y.

Rabatte senken den Gewinn

Dass Tesla im zweiten Quartal 2023 mit 480.000 gebauten Neuwagen einen neuen Produktions-Rekord in der eigenen Firmengeschichte aufstellt, dürfte angesichts der massiv aufgestockten Kapazitäten an den Giga-Bändern nicht verwundern. Bei 466.000 Auslieferungen im gleichen Zeitraum heißt das, dass die Amerikaner weiterhin auf Halde produzieren. Die Überproduktion lag im ersten Quartal des Jahres mit 18.000 Autos sogar noch höher.

Tesla-Chef Elon Musk hat in der Vergangenheit öfter betont, dass ihm in diesem Jahr noch hohe Produktionskapazitäten wichtiger sind als eine maximale Marge. Die jüngsten Rabatte schlagen sich tatsächlich auf die Gewinne nieder. Bei Tesla sind diese zuletzt ins Stocken geraten, als die Bruttomarge auf 19,3 Prozent sank. Die Untergrenze dieses Kennwerts hatte Musk einst mit 20 Prozent ausgegeben. Hoffnung setzen die Amerikaner in den für Ende des Jahres angekündigten Cybertruck. Eine so schnell wachsende Modellpalette wie bei BYD plant Tesla allerdings nicht.

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Fazit

Mit mehr als 466.000 Auslieferungen weltweit hat Tesla im zweiten Quartal 2023 seine eigenen Erwartungen übertroffen und mehr E-Autos verkauft als jemals zuvor. Produziert haben die Amerikaner sogar noch deutlich mehr Fahrzeuge. Ähnlich viele Elektroautos baut nur BYD aus China. Beide Unternehmen sind weltweit die größten Hersteller für E-Fahrzeuge.