Giga-Fabrik in Salzgitter
VW startet Produktion von Batteriezellen

„Volkswagen muss seine Kompetenzen in der Batterietechnologie deutlich ausweiten“, sagte Volkswagen-Konzern-Chef Herbert Diess bei der Einweihung seiner Pilotanlage für die Entwicklung und die Produktion von Batteriezellen in Salzgitter. „Daher investieren wir in den nächsten fünf Jahren massiv in den Kompetenzaufbau und gehen Partnerschaften ein“.

Volkswagen Pilotanlage Salzgitter (09/2019)
Foto: Bettina Mayer

Im niedersächsischen Salzgitter sollen bis 2023/2024 mehr als 1000 Arbeitsplätze entstehen – 300 im Volkswagen Entwicklungszentrum mit Pilotanlage und 700 in einem Joint Venture zwischen dem schwedischen Batteriezellen-Spezialisten Northvolt und Volkswagen. Im Juni hatte sich VW mit einer Summe von 900 Millionen Euro an Northvolt beteiligt und im Gegenzug 20 Prozent an dem schwedischen Batteriezellhersteller übernommen. Bis Ende des Jahres wollen Volkswagen und Northvolt ein 50/50-Joint-Venture zum Aufbau einer 16-Gigawattstunden-Batteriezellfabrik gründen. Der Start der Produktion ist für den Jahreswechsel 2023/2024 geplant.

Unsere Highlights

Giga-Fabrik als Ziel

Das sogenannte Center of Excellence (CoE) in Salzgitter ist zunächst nur eine Pilotanlage zur Batteriezellenproduktion für Kleinserien. Rund 300 Experten entwickeln, erproben und pilotieren am Standort innovative Fertigungsverfahren zur Produktion von Lithium-Ionen-Akkus. Mehr als 100 Millionen Euro investiert Volkswagen hier in einem ersten Schritt.

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„Die Zusammenführung von Entwicklung, Erprobung und Pilotfertigung der Batteriezelle in Salzgitter bildet einen weiteren Meilenstein in der umfassenden E-Offensive des Volkswagen Konzerns“, sagte Volkswagen Beschaffungsvorstand Dr. Stefan Sommer bei der Eröffnung. „Durch die Bündelung der Kompetenzen am Standort stellen wir sicher, dass wir die Weiterentwicklung der Batteriezellen als Schlüsselkomponente der Elektrifizierung selbst vorantreiben, neue Standards entwickeln und schnell in die Serienfertigung überführen können.“

Der Volkswagen Konzern hat dazu in der Einheit Konzern Komponente das Geschäftsfeld Batteriezelle geschaffen. Hier soll im Zusammenspiel mit Zulieferern die Batteriezelle für den künftigen Einsatz in den E-Modellen des Konzerns weiter verbessert werden. Das Spektrum reicht von der Erhöhung der Kapazität für mehr Reichweite über die Reduzierung seltener Rohstoffe und die Optimierung nachhaltiger Fertigungsprozesse bis zum Recycling der Batteriesysteme. „Wir entwickeln und fertigen schon heute Leistungselektronik, Batteriesysteme, E-Motoren und Ladesysteme und bauen Recycling-Kompetenz für Batterien auf“, sagt Thomas Schmall, der Vorstandsvorsitzende der Konzern Komponente. „Mit der Integration des Geschäftsfelds Batteriezelle in die Volkswagen Konzern Komponente sind wir auf dem Weg, zu einem weltweit führenden Hersteller von E-Komponenten zu werden.“

Auch Recycling am Standort Salzgitter

Frank Blome, Leiter des Centers of Excellence für Batteriezellen in Salzgitter, erklärt: „Die heutige Inbetriebnahme der Pilotfertigung ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zum Aufbau der Gigafabrik am Standort Salzgitter. Wir werden hier in kurzer Zeit unser Wissen über die Produktionsprozesse weiter vertiefen.“ Das sei wichtig, um künftige Entwicklungen zu gestalten und so Performance, Kosten sowie Qualität zu sichern, so Frank Blome weiter. „Die gewonnenen Erfahrungen helfen auch, in Zukunft die gesamte Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien – von den Rohstoffen über die Produktion bis zum Recycling – zu beherrschen.“

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Absolut. Es ist wichtig, ein Gegengewicht zu den asiatischen Anbietern zu etablieren.Überflüssig. Die Zellfertigung ist teuer, energieaufändig und schafft kaum Arbeitsplätze.

Eine Pilotanlage für das Recycling von Batterien befindet sich ebenfalls am Standort Salzgitter im Aufbau und soll 2020 in den Betrieb überführt werden.

Fazit

Mit der Pilotanlage ist der erste Schritt für eine umfassende Batteriezellfertigung in Deutschland getan. Ob man sich allerdings gegen die Konkurrenz aus China und Co. durchsetzen kann, wird erst die Zukunft zeigen.

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