Aston Martin DB12
Wirkt bekannt, ist aber neu

Der DB11-Nachfolger setzt weiter auf die bekannten Linien und auf Verbrennerantrieb. Beiden wurde aber viel Feinschliff zuteil. Zu den Kunden soll der DB12 schon im Herbst 2023 rollen.

Aston Martin DB12
Foto: Aston Martin

Mit markig großen Worten führt Aston Martin den neuen DB12 an. Er sei der erste Supertourer der Welt, ein Quantensprung zum Vorgänger und setzt Maßstäbe bei Leistung, Ultra-Luxus und Stil. Klingt vielversprechend, wer allerdings genauer hinschaut, erkennt im DB12 einen DB11 mit Nachschlag. Nach dem DB7, dem DB9 und dem DB11 wechselt der Hersteller mit dem DB12 übrigens erstmals seit dem DB6 aus dem Jahr 1971 wieder auf eine gerade Zahl in der Nomenklatur.

Unsere Highlights

Die wunderschöne Linienführung bleibt am Zweitürer erhalten. Für den Frische-Kick sorgen neu gestaltete Schürzen an Front und Heck sowie neu gezeichnete Scheinwerfer vorn. Das Kühlermaul im typischen Aston Martin-Zuschnitt wird deutlich größer, der drunter in der Frontschürze umlaufende Kühlluftschacht zeigt sich komplett neu geformt. Die Scheinwerfer tragen ein neues LED-Innenleben zur Schau. Am Heck wird jetzt eine Schürze verbaut, wie sie am DB11 der AMR-Version vorbehalten war. Breiter ausgestellt wirken die neuen Seitenschwellerverkleidungen. Breiter wurde auch die Spur: Vorne um sechs und hinten um 22 Millimeter. Neue, kleinere, rahmenlose Außenspiegel ergänzen das neue Design.

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V8 wird deutlich stärker

Einen richtig großen Sprung macht der DB12 beim Antrieb. Es bleibt zwar beim von Mercedes-AMG adaptierten Vierliter-V8-Biturbo, der tritt aber deutlich gestärkt an. 680 PS und 800 Nm Drehmoment sind das Ergebnis der Leistungskur. Möglich machen das Upgrade von 510 PS und 685 Nm im Vorgänger neue Nockenwellenprofile, eine erhöhte Verdichtung sowie größere Turbolader samt optimiertem Kühlpaket für Motor und Ladeluft. Zur Hinterachse transferiert wird das Antriebsmoment über die bewährte Achtgang-Automatik, die allerdings erstmals einem elektronisch gesteuerten Hinterachsdifferenzial zuarbeitet. Für ein Plus an Fahrdynamik sorgen auch eine kürzere Achsübersetzung sowie ein neu kalibriertes Getriebe. Aston Martin verspricht für den DB12 eine Spurtzeit von knapp unter vier Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h.

Auf das Konto Dynamik und Handling zahlt aber auch die steifere Karosserie ein. Optimierte Unterbodenelemente, eine neue Motorstrebe, neue Querträger und eine verstärke hintere Trennwand heben die Torsionssteifigkeit um sieben Prozent an. Neu intelligente, adaptive Dämpfer, steifere Stabilisatoren und eine neu kalibrierte, elektronische Servolenkung tragen ihren Teil zum Dynamik-Plus bei. Mehr Bremspower liefert die Bremsanlage mit 400er-Scheiben vorn und 360er-Discs an der Hinterachse. Gegen Aufpreis sind Keramik-Stopper verfügbar. Die 21 Zoll großen Schmiedefelgen, die in drei Designs zu haben sind, überspannen vorn 275/35er-Reifen und hinten 315/30er-Pneus, die speziell nach Aston Martin-Spezifikationen von Michelin gefertigt werden. In einigen Bereichen selbst wählen darf der DB12-Pilot: Das ESP ist in vier Stufen einstellbar, für den Antrieb stehen fünf Modi zur Wahl.

Cockpit im neuen Look

Komplett neu gezeichnet präsentiert sich das Interieur. Aston Martin-Designchef Marek Reichman setzt hier auf klare horizontale Linien, die das Raumgefühl betonen und die perfekte zeitgemäße Kulisse für ein neues, hochmodernes Infotainmentsystem bieten. Die durchbrochene Mittelkonsole setzt weiter hinten an und steigt flacher an. Über den neu sortierten Tastern und Schalter spannt sie den 10,25 Zoll großen Touchscreen des vollständig von Aston Martin maßgeschneiderten, entworfenen und entwickelten ersten hauseigene Infotainmentsystems der Marke ein. Inkludiert ist ein Online-Zugang, Smartphones werden per Apple Carplay und Android Auto eingebunden. Zahlreiche Funktionen sind über die Aston Martin-App bedienbar. Updates kommen over-the-air. Vor dem neu gezeichnete Dreispeichenlenkrad liefert ein neues Digitalcockpit die Grundinformationen. Für den Ohrenschmaus sorgt ein Highend-Audio-System von Bowers & Wilkins mit 15 Lautsprechern und 1.170 Watt.

Das passende Luxusambiente formt Aston Martin mit viel Leder und edlen Materialien. Weitergehende Kundenwünsche befriedigt wie gewohnt die Abteilung Q für Sonderwünsche. Zu welchen Preisen verrät Aston Martin noch nicht. Die gibt es erst zum Marktstart im dritten Quartal 2023. Cabrio-Fans müssen sich noch ein wenig gedulden, der DB12 in der offenen Version als Volante wird ebenfalls neu aufgelegt.

Das allererste Modell des neuen DB12 wurde im Rahmen der Präsentation bei den Filmfestspielen in Cannes zum Preis von 1,5 Millionen Euro zugunsten einer Aids-Stiftung versteigert.

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Fazit

Aston Martin bringt bereits zum dritten Quartal 2023 den Nachfolger des DB11. Der heißt DB12, ist aber kein neues Auto. Vielmehr ist er ein größeres Facelift mit einem deutlich leistungsgesteigerten V8, einem aufgefrischten Design und einem komplett neuen Infotainmentsystem im umgestalteten Cockpit.