Aston Martin DB11 Volante
Luxussportcabrio im Fahrbericht

Mit dem DB11 hat Aston Martin die Renovierung seiner Modellpalette gestartet. Im Frühjahr 2018 folgt dessen Cabrio-Version – der DB11 Volante. Wir konnte den offenen Sportwagen jetzt fahren.

Aston Martin DB11 Volante Fahrbericht
Foto: Max Earey

Der offene DB11, der traditionell wieder den Namenszusatz Volante erhält, setzt auf ein klassisches Stoffverdeck. Ansonsten pübernimmt er alle Tugenden der geschlossenen Variante. Jetzt wurde der offene Luxusliner präsentiert.

Volante mit DB11 Coupé-Technik

Das knapp gezeichnete Stoffverdeck spannt sich straff über die Passagiere. Die hinteren Kotflügel sind stark ausgestellt wie beim Coupé. Auch sonst gleicht die Linienführung der des Coupés. Die Differenzierung ergibt sich durch die neugestaltung des bereichs hinter den Sitzen. Die Brüstung trägt eine umlaufende Chtromleiste. Hinter den beiden Sitzen sind die Überrollschutzelemente versenkt. Das Verdeck verschwindet unter einem festen Deckel. Der Kofferraumzugang fällt entsprechend beschränkt aus.

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Aston Martin DB11 Volante
Aston Martin
Das Verdeck öffnet und schließt vollautomatisch und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h.

Das Kofferraumvolumen soll gegenüber dem DB9 Volante dennoch um 20 % zugelegt haben. Die Sitzschalen werden wahlweise mit Carbon oder Edelholzfurnier bezogen. Das elektrohydraulisch betätigte Verdeck öffnet sich auf Knopfdruck in 14 Sekunden. Für den Schließvorgang werden 16 Sekunden benötigt. Beide Verdeckbewegungen sind bis zu einem Tempo von 50 km/h möglich.

Technisch greift der Aston Martin DB11 Volante natürlich auf das DB11 Coupé zurück. Sprich, auch der Volante baut auf dem neuen Alu-Chassis auf, trägt den Vierliter-Biturbo-V8 mit 510 PS samt Achtgangautomatik unter der Aluminiumhaube und nutzt beim Infotainment-System die Elektronik von Mercedes. Später könnte auch noch eine Version mit dem 5,5-Liter-V12-Biturbo mit einer Leistung von 608 PS und einem maximalen Drehmoment von 700 Nm im Volante folgen.

Auf den Markt kommt der Aston Martin DB11 Volante im ersten Quartal 2018. Die Preise starten bei 199.000 Euro.

Der DB11 gleitet auf einer Drehmomentwoge

Die schon vom Vorgänger DB9 bekannten „Schwanentüren“ schwenken beim seitlichen Öffnen leicht nach oben und erleichtern so den Einstieg. Cool. Nach dem Einstellen der passenden Sitzposition, die mit dem Symbolschalter rechts an der Mittelkonsole millimetergenau gelingt, fällt der Blick auf das Cockpit, in dem einige wenige Anzeigen das runde Zentralinstrument mit digitaler Tempoanzeige und dem umlaufenden Drehzahlmesser flankieren. Minimalistisch. Nicht ganz so stilsicher erscheinen die Luftausströmer außen am Armaturenbrett. Und statt eines Handschuhfachs gibt es nur eine kleine Ablage zwischen den Sitzen, deren belederte Abdeckung auf Knopfdruck elektrisch vor- und zurückfährt. Exzentrisch.

Aston Martin DB11 Volante Fahrbericht
Max Earey
Auch die offene Version des DB11 lebt vom üppigen Drehmomentangebot.

Ebenfalls very british: der gläserne Startknopf und die vier Drucktasten für das Automatikgetriebe unterhalb des Navi-Bildschirms. Nach dem Anlassen meldet sich der Biturbo-V8 zunächst mit einem gedämpften Grollen zu Wort, erst mit forciertem Gasgeben und dem Wechsel der Fahrprogramme kommt ein vollmundiges, aber nie zu bassiges oder gar bedrohliches Fauchen und Sprotzeln hinzu. Ansprechverhalten und Leistungsentfaltung überzeugen in jeder Lebenslage, doch die Briten haben dem AMG-Triebwerk zusätzlich feine Manieren beigebracht und verzichten auf Donnerschläge aus der offenen Auspuffklappe. Im Standardmodus „GT“ bleibt der immerhin 1.812 kg schwere Volante ganz kultivierter Gran Turismo, gleitet lässig und souverän auf der Woge von 675 Nm Drehmoment – nur 25 Nm weniger als beim V12-Biturbo, den es im Cabrio zunächst nicht geben wird.

Mit vielen Reserven und viel Komfort

Der Wechsel in Sport oder Sport Plus beeinflusst neben dem Auspuffsound auch die Gasannahme, Schaltzeiten und Dämpfer, im schärfsten Programm kommt sogar der Spieltrieb zu seinem Recht. Denn es macht einfach Spaß, alle Antriebs- und Fahrwerkskomponenten auf hellwach zu stellen und ihre enormen Reserven zu mobilisieren. Da lässt sich auch mal ein mitlenkendes Übersteuern provozieren, wobei die enorm präzise, gefühlvolle Lenkung den arg breiten Wagen (1,95, mit Außenspiegeln 2,06 m) mit minimalen Korrekturen sauber auf Kurs hält. Doch mehr noch als der wandlungsfähige Charakter beeindrucken die Steifigkeit der Karosserie, die Handlichkeit und der Allwetterkomfort, denn dank der neuen Lenkradheizung, die den Kranz in zwei Minuten auf 36 Grad erwärmt, kann man den offenen Aston nun auch bei frostigen Minusgraden genießen.