Dodge Viper wird 2017 eingestellt
Restteile werden noch verbaut

Inhalt von

Dodge legte zum Produktionsfinale der Viper 5 verschiedene Sondermodelle in einer Gesamtstückzahl von 217 Fahrzeugen auf, die bereits nach 5 Tagen verkauft waren. Dann wurden die Auftragsbücher erneut geöffnet, denn es gab noch Restteile. Jetzt ist aber endgültig Schluss.

Dodge Viper - Sondermodelle 2017
Foto: Dodge

Eigentlich hätte nach den letzten Sondermodellen Schluss sein sollen. Doch dann hat FCA angekündigt die Auftragsbücher für die Viper noch ein letztes Mal zu öffnen. Man hatte nach Prüfung der Lagerbestände festgestellt, dass da noch Luft für einige weitere Viper-Modelle ist. Die diesmal wirklich letzten der Letzten sollen noch vor Jahresende geordert werden können. Am 17. August 2017 war es dann aber soweit. Im Werk Conner Avenue lief die letzte Viper vom Band. 1989 wurde die Viper als Studie vorgestellt, 1992 ging sie in Produktion. 2017 geht sie in den Ruhestand.

Unsere Highlights

Sondermodelle zum Beinahe-Produktionsende

Der 8,4-Liter-V10-Sauger in den Sondermodellen leistet weiterhin 649 PS – dafür warten die Sondereditionen mit speziellen Lackierungen auf, die an alte Viper-Helden erinnern. Alle Sondermodelle bestückt Dodge mit einer Plakette auf der Armaturentafel, die den Fahrzeugnamen und die Seriennummer trägt. Auf Wunsch ergänzen die Amerikaner auch den Namen des Käufers. Während die Viper sich im Serientrimm nur sehr schleppend verkauft, brach auf die Sondermodelle ein ungeahnter Run aus. Innerhalb weniger Tage waren alle 217 Fahrzeuge an den Mann gebracht. Alledings gingen allein 135 davon an einen Händler in North Carolina, der die Sportwagen weiterverkaufen will.

Die fünf Editionen wurden in folgender Stückzahl für die 2017er Modellgeneration gefertigt und weisen folgende Merkmale auf:

  • 1:28 Edition ACR: 28 Exemplare. Gedenkt dem Rundenrekord der Dodge Viper ACR in Laguna Seca – aufgestellt von Randy Pobst im Oktober 2015 in 1:28,65 Minuten. Schwarzer Außenlack mit rotem Zierstreifen über Motorhaube, Dach und Heckflügel. Extremes Aerodynamik-Paket, Carbon-Keramik-Bremsanlage, Innenraum mit roten Kontrastnähten. Ausverkauft nach nur 40 Minuten.
  • GTS-R Commemorative ACR: 100 Exemplare. Der weiße Grundlack mit den zwei dunkelblauen Zierstreifen erinnert an eine der legendärsten Viper-Lackierungen. Extremes Aerodynamik-Paket, Carbon-Keramik-Bremsanlage, Carbon-Paket für die Karosserie, rote Ziernähte und roter Gürtel im Innenraum. Ausverkauft innerhalb von zwei Tagen.
  • VoooDoo II Edition ACR: 31 Exemplare. In Anlehnung an die originale VooDoo Edition 2010. Schwarze Außenhaut mit Zierstreifen auf der linken Fahrzeughälfte (vom Fahrer aus gesehen). Extremes Aerodynamik-Paket, Carbon-Keramik-Bremsanlage, silberne Kontrastnähte im Innenraum. Ausverkauft innerhalb von zwei Stunden.
  • Snakeskin Edition GTC: 25 Exemplare. Die grüne Farbe entstammt vom 2010 Snakeskin ACR. Spezielle Form des Zierstreifens, verändertes Aerodynamik-Paket, schwarzes Interieur. Ausverkauft innerhalb von zwei Tagen.
  • Dodge Dealer Edition: 33 Exemplare. Nur über die besten Viper-Verkäufer erhältlich. Weiße Außenhaut mit zentralem blauen Zierstreifen, Carbon-Keramik-Bremsanlage, extremes Aerodynamik-Paket, rote Kontrastnähte im Innenraum. Ausverkauft innerhalb von 5 Tagen.
Dodge Viper - Sondermodelle 2017
Dodge
Fiat/Chrysler schiebt noch die Snakeskin ACR Edition nach. Nur 31 Exemplare sollen gebaut werden.

Und weil Sondermodelle ofensichtlich gut gehen, schiebt Fiat/Chrysler gleich noch ein neues hinterher – die Snakeskin Edition ACR, von der nur 31 Exemplare gebaut werden sollen. Zu den Features zählen hier eine grüne Lackierung mit schwarzen SRT-Längsstreifen, ein ACR-Paket, ein extremes Aeropaket, Carbon-Keramik-Bremsen, ein ACR-Innenraumpaket sowie eine Autoabdeckplane in Wagenfarbe. Das neue Sondermodell soll an die 2010er ACR Snakeskin Viper erinnern, von der ebenfalls nur 31 Exemplare gebaut wurden.

++++++++++++

Stand 13.01.2016:

Die Dodge Viper verkauft sich nicht wie gewünscht. Also hat sich der Fiat-Chrysler-Konzern (FCA) zu einem radikalen Schritt entschieden. Der V10-Supersportwagen wird 2017 eingestampft. Das ist die offizielle Begründung. Im Hintergrund rumort es aber. Wie Motortrend von einer Person erfahren haben will, die mit den FCA-Zukunftsplänen sehr vertraut sein soll, ist nicht der schwächelnde Absatz der Viper, sondern ein ganz anderer Grund die Ursache für das vorläufige Ende des Sportlers.

Demnach lässt FCA die Viper auslaufen, weil sie nicht mit seitlichen Vorhangairbags ausgestattet werden kann, wie es der Sicherheitsstandard in den USA bald verlangen würde (FMVSS #226). Eine Nachrüstung wäre nicht möglich, weil die ohnehin schon knappe Kopffreiheit durch Vorhangairbags, die sich bei einem Unfall über die seitliche Fensterfläche aufblasen, zu stark eingeschränkt werden würde. So oder so: Das Ende der Viper 2017 ist eine schlechte Nachrichten für alle Fans des US-Cars mit V10-Sauger und 649 PS.

Neue Viper auf moderner Plattform?

Allerdings gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. FCA-Boss Sergio Marchionne öffnete auf der Detroit Motor Show 2016 einen kleinen Spalt für eine Neugeburt des Supersportlers. Jedoch nicht mehr mit V10-Motor. Das gilt als ausgeschlossen. Dafür aber auf einer modernen Plattform. „Die Viper war ein Liebesdienst“, zitiert das Automobile Magazine Marchionne. „Angesichts der Plattform-Entwicklung innerhalb der Marke gibt es eine Chance, dass eine neue Viper auftaucht. Ob sie rechtzeitig auftaucht, entschließt sich mir.“

Der Italo-Kanadier bezieht sich dabei auf das Ende der Viper 2017. Bedeutet: Der Entschluss über einen legitimen Erben müsste zeitnah gefasst werden, um pünktlich zum 25. Geburtstag der Viper den Nachfolger zu präsentieren. Als Plattform für eine neue Viper könnte die neue Heckantriebsarchitektur von FCA dienen, auf der die neue Giulia aufbaut, und die auch den kommenden Dodge Charger und Challenger tragen soll.

Viper spürt günstigere Konkurrenz

2013 hatte Chrysler unter Fiat-Regie den Supersportler Viper wiederbelebt. Technisch überarbeitet sollte dieser als SRT Viper auf Kundenfang gehen. Der anvisierte Jahresabsatz sollte bei rund 1.600 Fahrzeugen liegen.

Im Debütjahr 2013 konnte Chrysler 591 SRT Viper absetzen, in den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 summierten sich die Verkäufe auf nur 91 Fahrzeuge. Als Reaktion auf den schwachen Absatz des 100.000 Dollar-Renners wurden die Bänder am Produktionsstandort Conner Avenue in Detroit bereits vom 14. April bis zum 23. Juni 2014 angehalten. Im Gesamtjaht 2014 kam die Viper auf einen Absatz von 760 Fahrzeugen weltweit.

Die Viper war noch nie ein Massenprodukt, erklärte Chrysler, entsprechend seien solche Nachfrageschwankungen normal. In der gesamten 20 Jahre langen Bauzeit der Viper seien insgesamt nur knapp 29.000 Exemplare entstanden. Marktbeobachter sahen im Nachfrageeinbruch aber klar den Wettbewerb durch die neue Chevrolet Corvette, die ein ähnliches Leistungsniveau zu deutlich günstigeren Tarifen bietet. Zudem stehen mit dem Ford Mustang Shelby Super Snake und dem Dodge Challenger Hellcat weitere günstigere Wettbewerber bereit.