Dodge Viper - die Produktion des Supersportlers endet
Ende einer US-Sportwagen-Ikone

Die Dodge Viper ist tot. Das letzte gebaute Modell der US-Supersportwagen-Ikone ging an die Eheleute Wayne und Rauh D'Ann aus Texas. Die in Gold gehüllte Viper Modelljahr 2010 stockt deren Schlangensammlung auf über 40 Modelle auf.

Dodge Viper 2010
Foto: Dodge

Die goldene Viper der beiden Texaner ist die aufwändigst ab Werk individualisierte Dodge Viper aller Zeiten betont Dodge-Boss Ralph Gilles bei der Übergabe an Rauh. Zudem ist sie die letzte aktuelle Dodge Viper, die vom Band lief. Ob ihr je eine neue Viper folgen wird ist ungewiss.

Entsprechend groß war der Auflauf der Viper-Gemeinde zu diesem Anlass. Über 400 Dodge Viper-Besitzer versammelten sich mit ihren Autos vor den Werkstoren in Detroit um mit Rauh, selbst Mitglied im Dodge Viper Club of America, zu feiern.

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Das neue Schmuckstück ihrer Viper-Sammlung har Rauh weitgehend selbst entworfen. Bei der Umsetzung ihrer Ideen half das Dodge Design-Team. So hüllt sich die Viper in ein Lackkleid aus Gold und Bronze. Der Innenraum präsentiert sich als Patchwork verschiedenster Lederfarben. Über Geschmack lässt sich streiten, die Umsetzung ist aber über jeden Zweifel erhaben. Den Kupferlängsstreifen über die gesamte Karosserie veredelte Bob Soroka vom Dodge SRT-Team mit filigranen Airbrushgebilden verschiedener Rennstrecken. Selbst die geschmiedeten Fünfspeichen-Leichtmetallräder hüllen sich in Sonderlack. Für D'Ann Rauh endet damit derzeit die Viper-Geschichte, eine Geschichte, die 1989 mit einem spektakulärem Concept-Car begann.

Als kompromisslose Fahrmaschine konzipiert

Die Viper sollte nicht weniger sein als eine brachiale Fahrmaschine für zwei Personen. Entsprechend kompromisslos gingen die Entwickler ans Werk. Der mächtige Auftritt der Ur-Viper auf der Detroit Motor Show im Jahr 1989 wurde durch gewagte Karosserieschwünge und kräftige Seitenschweller dominiert. Neue Dimensionen eröffnete auch der Achtliter-V10-Motor, der von einem Lkw-Aggregat abgeleitet wurde. Für den Betrieb in der Viper wurden der Motorblock und die Zylinderköpfe aus Aluminium gefertigt. Entsprechendes Know-How steuerte die damalige Tochterfirma Lamborghini bei. Rund 400 PS und 660 Nm stellte der V10 bereit. Gewaltig wie die ganze Viper. Das Publikum war begeistert und so startete im Dezember 1991 die Produktion der Viper RT/10. Ab 1995 ergänzte das GTS als Coupé die Viper-Baureihe. Der V10 legte über die Jahre auf bis zu 456 PS zu.

Neue Viper soll 2012 kommen

2003 startete die zweite Generation der Dodge Viper. Von Dodge SRT entwickelt ging sie optisch deutlich leichter, beinahe italienisch gezeichnet an den Start. Der V10 legte auf 8,3-Liter und 506 PS zu, später folgte eine 8,4 Liter-Variante mit 600 PS, die die mittlerweile erstarkte Corvette in die Schranken weisen sollte. Angeboten wurden wieder ein Cabrio und ein Coupé. Nach dem Sondermodell von D'Ann Rauh wird die Viper eine unbestimmte Auszeit nehmen. Doch die Schlangen-Fans dürfen auf eine Neuauflage hoffen. Der Businessplan von Chrysler sieht für 2012 einen neuen Supersportwagen vor. Und da bei Chrysler mittlerweile Fiat ganz dick die Finger im Geschäft hat, sehen ganz euphorische Fans schon einen Technologie-Transfer von Ferrari zu Dodge.

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