Ferrari 488 Spider auf der IAA
670-PS-Cabrio mit besonderem Dach

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Ferrari schiebt nach dem Coupé die offene Variante des 488 GTB nach. Der Ferrari 488 Spider setzt auf einen 3,9-Liter-Biturbo-V8 mit 670 PS und feiert seine Publikumspremiere auf der IAA. Wir durften es uns im Spider für eine Sitzprobe bequem machen.

IAA 2015, Sitzprobe Dralle Ferrari 488 Spider

Auch rund vier Monate nach der ersten, sehr heftigen Ausfahrt mit dem Ferrari 488 hallt der Klang seines V8-Biturbo-Triebwerks noch nach: Bis knapp über 3.000 Umdrehungen dumpf, tief, überraschend zurückhaltend. Darüber: bassig, metallisch, bedrohlich anschwellende – allerdings ohne die schreiende Dramatik des Saugers. Ja, und ich bleibe dabei: Für einen Turbomotor ist der Klang sensationell, für einen echten Mittelmotor-Ferrari aber dennoch eine Spur zu zurückhaltend. Mit dem Spider könnte die Lösung dieses – zugegebenermaßen recht kleingeistigen Dilemmas – auf uns zu rollen. Innerhalb von 14 Sekunden faltet er per Knopfdruck sein Hardtop hinter die Sitze.

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Auch als Spider saugt der Ferrari seinen Fahrer auf, integriert ihn tief in sein Chassis als sei er Teil der Balance, spendiert ihm zum Wohlfühlen dünne, wenngleich bequeme Schalensitze. Na klar will man diesen wilden Hund offen genießen, spüren, wie die sich rasend schnell aufbauende Geschwindigkeit mit der verdrängten Luft sich ihren Weg durch die Frisur bahnt.

Selbst wenn Tempo zur Nebensache verkommt, etwa weil die Küstenstraße zwar wunderschön, aber geschwindigkeitslimitiert durch die Landschaft mäandert. Denn warum sollte der Spider nicht dasselbe drauf haben wie das Coupé? Also neben erdrückender Querbeschleunigung und klebriger Traktion auf der Rennstrecke auch vergleichsweise harmonischen Federungskomfort und ein sanft schaltendes Doppelkupplungsgetriebe? Eben. Darauf allerdings, wie sich das geöffnete Dach auf die Klangkulisse auswirkt, sind wir wirklich sehr gespannt.

IAA 2015, Ferrari 488 Spider
Stefan Baldauf / Guido ten Brink

Ferrari 488 Spider so schnell wie Coupé auf Tempo 100

Mit dem 670 PS starken 3,9-Liter-Biturbo-V8 im Rücken soll der Fahrer des Ferrari 488 Spider in drei Sekunden auf 100 km/h ballern. Die 200 Sachen durchstößt das neue Turbo-Pferd in 8,7 Sekunden. Im Gegensatz zum 100-km/h-Sprint büßt er hier Zeit gegenüber der geschlossenen Version Zeit ein. Exakt 0,4 Sekunden. Schluss soll im Ferrari 488 Spider bei Geschwindigkeiten jenseits der 325 km/h sein.

Mit einem Trockengewicht von 1.420 Kilogramm wiegt der Ferrari 488 Spider exakt 50 Kilogramm mehr als sein Bruder. Sein Leistungsgewicht beträgt 2,12 kg/PS. In fahrbereitem Zustand gibt Ferrari das Kampfgewicht des Cabrios bei 1.525 Kilogramm an. Um den 488 Spider auf dieses Niveau zu bringen, hat Ferrari den Mittelmotorsportler auf einem Spaceframe-Chassis aus Aluminium aufgebaut.

Ferrari stolz auf faltbares Hardtop

Besonders stolz sind die Italiener auf ihr patentiertes faltbares Hardtop. Ferrari ist der weltweit erste Hersteller, der eine solche Konstruktion bei einem Sportwagen mit Mittelmotor-Bauweise einsetzt. In seinen Dimensionen unterscheidet sich das Cabrio nur in der Höhe vom Coupé. Der Spider misst 1.211 Millimeter, der 488 GTB zwei weniger. In die Breite erstreckt sich der offene Sportwagen auf 1.952 und in der Länge auf 4.568 Millimeter.

Aerodynamisch brachte Ferrari seinen Mittelmotorsportler, der mit einem Siebengang-F1-Doppelkupplungsgetriebe durch die Gänge zappt, durch einen Unterzugsspoiler sowie optimierten Unterboden mit Vortex Generatoren auf Vordermann. Vorne trägt er 245/35er Schlappen auf 20 Zöllern, hinten Reifen der Dimensionen 305/30. Die Gewichtsverteilung liegt bei 41,5 Prozent vorn und 58,5 hinten.