Fahrbericht Lamborghini Centenario
Erster Test des Supersportwagens mit Allradlenkung

Den 100. Geburtstag von Ferruccio Lamborghini feiert die Marke mit dem Centenario, einem heiß gemachten Aventador mit 770 PS. Das Jubiläumsmodell ist auf 20 Roadster und 20 geschlossene Exemplare limitiert. Wir sind einen der krass gestylten Supersportwagen mit Allradlenkung auf der Teststrecke in Nardò gefahren. 10 + 1 Ding haben uns dabei beeindruckt.

Lamborghini Centenario, Fahrbericht, 07/2016
Foto: Lamborghini

1. Es ist ja nicht so, dass es einem Lamborghini an optischer Dramatik fehlen würde. Aber wie es die Italiener immer wieder schaffen, ihre Sportwagen nochmals mit dem ganz scharfen Messer zuspitzen – meine Güte! Allein diese Heckpartie!

2. Es ist ja nicht so, dass Saugmotoren nicht nach wie vor Turbomotoren in Sachen Ansprechverhalten überlegen sind, wenngleich der Vorsprung schrumpft. Aber wie das auf 770 PS leistungsgesteigerte V12-Tiebwerk im Corsa-Modus am rechten Fuß kleistert – meine Güte! Erst fällt es Dir in den Rücken, dann überfährt es Dir die eingeschlagenen Vorderräder.

Lamborghini Centenario, Fahrbericht, 07/2016
Lamborghini
Power, bitte: 770 PS leistet der 6,5-Liter-V12 aus dem Aventador.

Lamborghini Centenario – woher kommen die Gedanken an den Traktor?

3. Es ist ja nicht so, dass die künftigen Besitzer der 20 Coupés und 20 Roadster permanent auf der Rennstrecke führen. Aber wenn doch, steht ihnen ein aufwändiges Datenrecording-System mit zwei Kameras zur Verfügung. Und wenn Du Dir dann abends das Video ansiehst – meine Güte, es gibt noch viel zu tun.

4. Es ist ja nicht so, dass ein Standard-Aventador sperrig wie ein Traktor um die Ecken biegt. Verglichen mit dem hyper-agilen, weil allradgelenkten Centenario allerdings, ähm, doch.

5. Es ist ja nicht so, dass das automatisierte Schaltgetriebe nicht aus gutem Grund kaum noch irgendwo Verwendung findet. Das beweisen die trägen Schaltvorgänge im Centenario erneut. Aber wenn Du es auf maximale Schärfe einstellst – meine Güte!

6. Es ist ja nicht so, dass Lamborghini beim Centenario maximal viel teures Carbon verwendet. Aber wenn Du die Daten vergleichst, fragst Du Dich: Meine Güte, nur fünf Kilogramm Gewichtsersparnis gegenüber dem Aventador SV?! Liegt angeblich an der Allradlenkung und am elektrohydraulischen Heckflügel.

Lamborghini Centenario auf 40 Exemplare limitiert

7. Es ist ja nicht so, dass ich besonders träge wäre. Doch die Drehfreude des Centenario-Aggregates – meine Güte, da musst du schon bei etwa 8.000/min in den nächsten Gang schalten, damit du nicht in den Begrenzer schraddelst. Der kommt übrigens bei 8.600/min.

8. Es ist ja nicht so, dass wir gelegentlich sehr exklusive Automobile fahren dürfen. Aber einer von weltweit sechs Journalisten zu sein, die den Centenario fahren dürfen – meine Güte, das ist ja fast noch exklusiver als zu den 40 Besitzern zu zählen.

Lamborghini Centenario, Fahrbericht, 07/2016
Lamborghini
Abtrieb, bitte: Auffällig lackierte Diffusorplatten am Heck des Centenario.
Lamborghini Centenario, Fahrbericht, 07/2016
Lamborghini
High-Tech, bitte: Das digitale Kombiinstrument gleicht dem des Aventador.

9. Es ist ja nicht so, dass wir es bislang wirklich vermisst hätten. Aber dass sich nun auch Lamborghini um ein wirklich modernes Infotainment kümmert – meine G... nun, ach, ja, das ist nett. Aber es ist nun mal das irre Fahrerlebnis, das uns mitreißt.

10. Es ist ja nicht so, dass wir es nicht schon mehrfach angemerkt hätte. Aber selbst im Centenario sitzt der Fahrer immer noch eine Idee zu hoch – meine Güte, das kann doch nicht so schwer sein!

11. 1,75 Millionen Euro. Plus Steuern.

Sie wollen mehr? Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe 15/2016 von auto motor und sport. Sie ist ab 7. Juli 2016 am Kiosk erhältlich.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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