Cupra Ateca 1.5 TSI
Neue Basis mit 150 PS - ist das ein echter Cupra?

Der Cupra Ateca ist jetzt als 150 PS starker 1.5 TSI mit Frontantrieb und DSG zu haben. Was kann das neue Basismodell der SUV-Baureihe? Das zeigt der Fahrbericht.

1/2024, Cupra Ateca 1.5 TSI
Foto: Bernd Conrad

Der Cupra Ateca hatte bisher stets 300 PS unter der Haube. Jetzt wird das Modellprogramm erweitert. Neben einer 190 PS starken Variante des 2.0 TSI kommt als Basismodell auch der Cupra Ateca 1.5 TSI mit einer Leistung von 150 PS in Konfigurator und Preisliste – und damit erstmals eine Variante mit Frontantrieb.

Die Ausweitung des Angebots folgt der Cupra-Strategie. Aus der einstigen Sportabteilung von Seat haben die Strategen eine breit aufgestellte gemacht. Mit dem elektrischen Born und dem Crossover Formentor gibt es zwei Modellreihen ohne Seat-Schwestermodell. Der Cupra Leon ist mittlerweile nicht nur mit potenten Motoren zu haben, sondern auch als Diesel und Benziner ab 150 PS.

Unsere Highlights

Umfangreiche Serienausstattung

1/2024, Cupra Ateca 1.5 TSI
Bernd Conrad

Nur die fehlenden Endrohre zeigen, dass hier kein Ateca mit 300 PS zu sehen ist.

Jetzt folgt auch der Ateca in diese Leistungsregionen, gleichzeitig wird das Angebot beim entsprechenden Seat ausgedünnt. Der dynamisch orientiere Seat Ateca FR ist als 1.5 TSI nur noch mit manuellem Sechsganggetriebe zu haben, das DSG in Verbindung mit der Ausstattungslinie Xperience.

Die Doppelkupplungs-Box mit sieben Gängen zählt beim Cupra Ateca zur Serienausstattung. Mit Navigationssystem, Smartphone-Integration, digitalen Instrumenten und Sportsitzen zeigt sich das kompakte SUV hinter dem kupferfarbenen Logo auch in anderen Dingen besser ausgestattet.

Optisch unterscheidet sich die neue Basisvariante des Cupra Ateca durch die fehlenden vier Endrohre der Abgasanlage vom 300-PS-Modell Ateca VZ. Die kantigen Stoßfänger und der große Markenschriftzug auf der Heckklappe zeigen aber auch beim halb so starken Fünftürer das Selbstbewusstsein der Marke. Bodenkontakt findet der Ateca über serienmäßige 19-Zoll-Räder.

Nicht nur die haltstarken Sportsitze mit integrierten Kopfstützen vorne, sondern auch die Bank im geräumigen Fondabteil ist mit Mikrofaser-Bezügen ausgeschlagen, Vollleder kostet extra. Das gilt auch für das Multifunktionslenkrad mit integrierten Knöpfen für den Motorstart und die Auswahl des Fahrmodus.

Auch im Serientrimm zeigt es, neben gut bedienbaren physischen Tasten und Drehreglern, das Markenlogo. Wie die Dekoreinsätze an den Lüftungsdüsen trägt es den markentypischen Kupferton, der den Innenraum des Ateca dezent aufwertet. Die Steuerung der Klimafunktionen erfolgt über ein klassisches Bedienelement im Souterrain der Mittelkonsole. Darüber steckt der Infotainment-Touchscreen im Cockpit. Verwirrende und störrische Slider fehlen. Hier zeigt der Ateca auf angenehme Art und Weise sein Alter. Präsentiert wurde die Baureihe mit Seat-Logo bereits im Frühjahr 2016.

TSI-Benziner mit Zylinderabschaltung

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Bernd Conrad

Der 1.5 TSI - Vierzylinder wird in vielen Modellen des Volkswagen-Konzerns eingesetzt.

Weitestgehend klassisch sortiert sich auch der Antrieb. Der 1,5 Liter große Vierzylinder-Benziner, den es in einer Vielzahl von Modellen des Volkswagen-Konzerns gibt, kommt ohne elektrische Unterstützung in Form einer Hybridisierung aus.

Im Schubbetrieb legt die Zylinderabschaltung zwei der vier Brennräume still, um die Treibstoffeffzienz zu erhöhen. Ein kleiner Hinweis erscheint dann im Instrumenten-Display. Gut so, denn sonst würde man vom Wechsel auf dem Zweizylinder-Modus nichts mitbekommen. Unabhängig vom Lastzustand ist der bewährte Einsfünfer ein zurückhaltender Geselle.

Richtig laut wird der Benziner nie, man hört ihn nur beim Ausdrehen in hohe Drehzahlregionen. In 9,3 Sekunden beschleunigt er den Ateca aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 199 km/h. Wichtiger im Alltag: Das Drehmoment-Plateau bei 250 Newtonmetern, das bereits ab 1.500 U/min anliegt. Damit lässt sich im hohen Gang surfen, das niedrige Drehzahl-Niveau hilft der Sparsamkeit.

Im Testalltag genehmigte sich der Ateca 7,3 Liter Super je 100 Kilometer. Ein ordentlicher Wert nur knapp über der WLTP-Normangabe von 6,8 bis 7,1 Litern, je nach Ausstattung. Weniger würde nur mit Elektrifizierung gehen, so liegt die mögliche Enthaltsamkeit vor allem im rechten Fuß des Fahrers.

Eine leicht straffe Grundabstimmung steht auch dem Ateca 1.5 TSI gut zu Gesicht. Mit dem optionalen DCC-Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern kann man im Komfort-Modus mehr Flauschigkeit anklicken – hier darf aber die Normal-Einstellung als guter Mittelweg gelten.

Preise ab 42.390 Euro

1/2024, Cupra Ateca 1.5 TSI
Bernd Conrad

Aufgeräumter Innenraum, noch nicht bis in den letzten Winkel digitalisiert.

Wer sich nicht zum Hobby-Rennfahrer berufen fühlt, dürfte beim Basismodell kaum etwas vermissen. Außer ein paar hundert Kilogramm Anhängelast. 1,6 Tonnen kann der Frontriebler an den Haken nehmen. 1,9 Tonnen schafft der 2.0 TSI mit 190 PS, 2,1 Tonnen der Ateca VZ mit 300 Pferdestärken.

Mit der reduzierten Motorleistung sinkt auch der Einstiegspreis. Ab 42.390 Euro ist der Cupra Ateca 1.5 TSI zu haben. Damit liegt er 4.160 Euro unter dem Allrad-Modell mit 190 PS und ist genau 9.910 Euro günstiger als das Topmodell. Wenn man in die Vergangenheit blickt, lassen sich die Teuerungsraten gut erkennen. Als der Cupra Ateca im Jahr 2018 neu auf den Markt kam, kostete er als 300-PS-SUV mit 42.850 Euro etwas weniger als die jetzt neue Basisversion.

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Fazit

Auch ein weniger leistungsstarker Motor passt gut zu einem Cupra. Nach Formentor und Leon zeigt sich diese Erkenntnis beim Ateca. Mit 150 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern bietet der 1.5 TSI Fahrleistungen, die im Alltag mehr als ausreichend sind. Frontantrieb und Zylinderabschaltung helfen dabei, den Verbrauch einigermaßen im Zaum zu halten.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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