Vorstellung Audi e-tron FE04 für die Formel E
Audis erster Elektro-Rennwagen

Neues Farbdesign, neuer Antriebsstrang und eine neue Führung: Audi hat seinen Formel E-Rennwagen für die kommende Saison vorgestellt. Lucas di Grassi und Daniel Abt bleiben die Fahrer, der Teamchef ist ein neuer.

Audi e-tron FE04 - Formel E - Elektrorennwagen - Vorstellung
Foto: Audi Sport

In den ersten drei Saisons der Formel E hielt sich Audi als Partner von Abt Sportsline noch im Hintergrund. Das ändert sich ab der vierten Spielzeit der Elektrorennserie. Audi weitet sein Engagement zu einem Werkseinsatz aus. Aus Abt Schaeffler Audi Sport wird Audi Sport Abt Schaeffler.

Am Mittwoch (27.9.2017) stellte die Marke mit den vier Ringen ihr neues Auto für die vierte Saison der Formel E vor. Genannt Audi e-tron FE04. Besonders auffällig ist das neue Farbkonzept, das sich stark vom Vorgänger FE02 unterscheidet. Das Meisterauto von Lucas di Grassi war in den Farben grün, gelb und rot lackiert. Am neuen Elektrorennwagen hingegen überwiegt der Weißanteil. Dazu mischen sich Metallicgrün und Schwarz. Den unteren Teil des Frontflügels färbt Audi gelb.

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Neues Getriebe mit einem Gang

Einsatzfahrer bleiben Lucas di Grassi und Daniel Abt, den Audi offiziell in den Status eines Werksfahrers hebt. Die Autos der beiden Fahrer unterscheiden sich leicht. Abts Elektro-Rennwagen ist an Nase, Cockpitrand, Überrollbügel und Heckflügel in Rot lackiert.

Audi e-tron FE04 - Formel E - Elektrorennwagen - Vorstellung
Audi Sport
Der Rennwagen von Daniel Abt hebt sich durch rote Akzente vom Auto des Teamkollegen ab.

Die Technik unter der Verkleidung ist in beiden Autos dieselbe. Audi hat zusammen mit Schaeffler eine neue Antriebseinheit entwickelt. Mit dem Ziel, die „Motor-Getriebe-Einheit effizienter zu machen und den Wirkungsgrad zu erhöhen“.

Den Antrieb packen die Ingenieure in ein Karbon-Gehäuse. Das Getriebe hat nur noch einen Gang. Im Vorgänger FE02 waren es noch drei Gänge und eine Aluminium-Hülle. Die Piloten hatten aber nur zwei Gänge benutzt, weil der Schaltvorgang wichtige Zeit kostete. Man hört von 0,1 bis 0,2 Sekunden. Mit nur einer Schaltstufe erhofft sich das Technikteam auch eine bessere Energierekuperation.

Die Leistung des Elektromotors liegt laut Reglement bei maximal 200 kW. Das sind 272 PS, die nur im Qualifying abgerufen werden dürfen. Im Rennen drosselt die Formel E die Leistung auf 180 kW (244 PS). Nur per Fanboost steigt sie für kurze Zeit auf maximal 200 kW. Der verpflichtende Autowechsel ist auch in der vierten Saison ein Bestandteil der Rennen. Chassis, Flügel und Reifen bleiben Einheitsbausteine.

„Emotion statt Emission“ – was sagt dazu die DTM-Abteilung?

„Nach quattro, TFSI, TDI, Hybridantrieb und vielen anderen Innovationen ist unser erstes Formelauto ein Vorbote unserer Produktoffensive im Bereich der Elektromobilität, die wir 2018 mit dem Audi e-tron einläuten“, sagt Peter Mertens, Vorstand Technische Entwicklung der Audi AG. Die Ingolstädter wollen in den kommenden acht Jahren mehr als 20 elektrifizierte Autos (Elektro + Plug-In) ins Modellprogramm aufnehmen. Die Erfahrungen in der Formel E sollen zur Entwicklung beitragen. Audi preist seine Formel E-Zukunft unter dem Slogan „Emotion statt Emission“ an. Wie das wohl die DTM-Abteilung aufnimmt?

Audis Werksteam führt der dreimalige Le Mans-Sieger Allan McNish. Der neue Teamchef hat eine erfahrene und erfolgreiche Mannschaft hinter sich. Das Abt-Team siegte in sechs von bisher 33 Formel E-Rennen. Alle Erfolge gehen auf das Konto von Meister Lucas di Grassi. Wie 20 der 24 Podestplätze. Das erste Rennen bestreitet Audi am 2. Dezember in Hongkong. Vorher wird getestet. Am Freitag (29.9.) und Samstag präsentiert Audi den FE04 mit Daniel Abt am Steuer bei den E-Mobility Play Days auf dem Red Bull-Ring in Österreich. Ab dem 2. Oktober steigen die offiziellen Testfahrten der Formel E im spanischen Valencia.

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