Rolls-Royce Cullinan Series II 2024
Der Thronfolger tritt an

Rolls-Royce bringt die zweite Generation des Cullinan. Noch mehr Luxus und eine neue Optik stehen für den Cullinan Series II an.

05/2024 Rolls Royce Cullinan II und Black Badge Serie II
Foto: Rolls Royce

Als Rolls-Royce 2018 mit dem Cullinan auf den Markt kam, war das Echo in der Autowelt gewaltig. Ein SUV mit der Spirit of Ecstasy auf der Haube! In der wohlhabenden Stammkundschaft dagegen dürften etliche Augenbrauen irritiert nach oben gewandert sein. Doch der Erfolg des teuersten Serien-SUV weltweit gab den Entscheidern recht. Jetzt kommt die Nachfolgegeneration, der Cullinan Series II.

Die Grundform bleibt

Grundsätzlich bleibt der neue Rolls-Royce Cullinan auf den ersten Blick erkennbar, die Statur des hochbeinigen Luxusliners mit den gegenläufig öffnenden Türen hat sich nicht geändert. Doch an Front und Heck des 5,3 Meter langen Über-SUV wurde ausgiebig umgeformt. Die vordere Partie bekommt einen flächigeren Look statt der mehrfach unterteilten Lufteinlässe des Vorgängers. Das geht einher mit schmaler zusammengekniffenen Hauptscheinwerfern, die jetzt von einer nach unten bis in die Schürze laufenden LED-Leiste umspannt werden. Der große, beleuchtete Pantheon-Kühler besitzt keinen seitlichen Rahmen mehr.

Unsere Highlights

Die Reduzierung der Kleinteiligkeit bekommt auch das Heck des neuen Cullinan beschert. Der Stoßfänger bekommt eine größere lackierte Fläche, die jeweils zwei Endrohre der Abgasanlage werden jetzt unter großen, fünfeckigen Blenden in die Schürze integriert. Die neue LED-Grafik in den hochkant stehenden Rückleuchten wirkt dezenter als bisher. Natürlich bleibt es bei der zweigeteilten Heckklappe. Deren unteres Teil lässt sich mit integrierten Sitzen standesgemäß als überdachtes Picknick-Refugium nutzen.

Die Überarbeitung des Innenraums wird von der neuen Armaturenebene dominiert, die sich flächig über die gesamte Breite zieht. Neue volldigitale Instrumente und ein neuer, bündig integrierter Zentralbildschirm sind hier zu sehen. Damit einher geht die Einführung des im Rolls-Royce Spectre erstmals vorgestellten Bediensystems "Spirit". Vor dem Beifahrerplatz ist eine beleuchtete Grafik mit "Cullinan"-Schriftzug und einer Grafik verbaut, die laut Rolls-Royce an "nächtliche Wolkenkratzer der Megastädte der Welt" erinnern soll. Das Motiv dieser Blende kann auf Kundenwunsch außerdem individuell gestaltet werden.

Uhrenkasten in der Armaturentafel

Besonderes Augenmerk legten die Designer auf die klassische analoge Uhr des Rolls-Royce Cullinan. Diese rückt näher an die Mittelkonsole und bekommt eine von oben beleuchtete Spirit of Ecstasy-Figur aus massivem Metall an der Unterseite hinzugefügt, der Hersteller spricht in diesem Zusammenhang von einem "Uhrenschrank". Hierzu Rolls-Royce wörtlich: "Die Integration des Spirit of Ecstasy in das Interieur des Automobils war das Ergebnis von vier Jahren Entwicklungsarbeit und einer einzigartigen Partnerschaft zwischen analogen und digitalen Handwerkern, um einen dramatischen und akribisch orchestrierten Lichtfluss zu schaffen."

Zeitgleich zieht auch die Black Badge-Hochleistungsversion des Rolls-Royce Cullinan in das Angebot ein. Dessen äußere Kennzeichen sind die schwarzen Anbauteile von den Fensterrahmen über die Türgriffe und die seitliche Zierleiste bis hin zur schwarzen Spirit of Ecstasy über dem, na klar, schwarzen Kühlergrill. Von hinten gibt sich der Black Badge durch die schwarz chromierten Einfassungen der Endrohre und ein kleineres Designelement im Unterfahrschutz-Look zu erkennen. Selbstverständlich sind auch die Querleiste der oberen Heckklappe und die Abdeckung auf dem Stoßfänger in Schwarz gehalten.

Bei den verfügbaren Materialien für den Innenraum vermeldet Rolls-Royce unter anderem ein neu entwickeltes Furnierholz (Grey Stained Ash) sowie einen aus Bambusfasern gewonnenen Bezugsstoff (Duality Twill). Bei dem betont der Hersteller, dass ein komplettes Interieur mit diesem Stoff bis zu 2,2 Millionen Stiche und 17,7 Kilometer Garn benötige.

Leistung: ausreichend

Antriebsseitig bleibt der Cullinan Series II auf dem opulenten Niveau der bisherigen Modelle. Also: Leistung ausreichend, 571 PS beim Cullinan und 600 PS beim Cullinan Black Badge, jeweils serviert aus dem mächtigen 6,75 Liter großen V12-Zylindermotor. Durchschnittsverbrauch: Ja. Preise des Series II Cullinan hat Rolls-Royce nicht bekannt gegeben, was für die potenziellen Käufer aber ohnehin unerheblich ist. Zu erwarten sind Startpreise von rund 380.000 Euro für den Cullinan und rund 430.000 Euro für den Cullinan Black Badge, was angesichts der unendlichen Individualisierungsmöglichkeiten aber nur der Anfang ist.

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Fazit

Streng genommen ist es "nur" ein Facelift, aber es handelt sich hier schließlich um Rolls-Royce. Also darf der Cullinan Series II als neue Generation bezeichnet werden. Die inneren Werte bleiben, die Designänderungen sind subtil, aber wirkungsvoll. Und welcher Autohersteller sonst lässt seine Mitarbeiter vier Jahre lang an einem neuen Holzdesign für den Innenraum tüfteln?