Acura ZDX (2024)
Elektro-SUV mit GM-Technik bekommt Preisschild

In Monterey 2023 debütierte der erste vollelektrische Acura-SUV. Der ZDX basiert auf der Ultium-Plattform des General-Motors-Konzerns und kommt Anfang 2024 auf den Markt. Ab sofort kann bestellt werden.

Der Acura ZDX hatte vor einem Jahr bereits einen großen Auftritt im Rahmen der Monterey Car Week – allerdings hieß er da noch anders. 2022 debütierte der erste Elektro-SUV der Honda-Nobelmarke noch mit dem Namen Precision EV. Doch diese Modellbezeichnung hätte nicht so recht in Acuras Nomenklatur gepasst, die bei den meisten Modellen lediglich aus drei Buchstaben besteht. Also heißt das Modell nun, da die Serienversion ebenfalls in Kalifornien bei der 2023er-Ausgabe der Monterey Car Week debütierte, Acura ZDX. Und sie birgt einige Überraschungen.

Der große E-Ratgeber

Design des Acura ZDX

Nicht unbedingt bei der im Acura Design Studio in Los Angeles erdachten Formgebung, die sich nicht weit von jener der Precision-EV-Studie entfernt, aber die extremsten Design-Kniffe relativiert. Beispiel Front: Sie ist im Bereich des geschlossenen und mit einem Relief sowie einem Lichtrand versehenen Kühlergrills nicht gar so weit herausgezogen wie beim Concept Car. Auch die Scheinwerfer sind etwas gewachsen, wobei der Acura ZDX statt der Lichtspiele in der Frontschürze einen groß dimensionierten schwarzen Bereich und klare Linien präsentiert.

Acura Precision EV Concept Elektro-SUV
Acura

Zum Vergleich: So sieht das Acura Precision EV Concept aus, das 2022 in Monterey debütierte.

In der Seitenansicht fallen ebenfalls Gemeinsamkeiten und subtile Unterschiede auf. In die erste Kategorie fallen das schwarz abgesetzte Dach (beim Topmodell Type S) und die ebenfalls farblich abgehobene, weil grau lackierte Schwellerpartie. Differenzen zeigen sich anhand der weniger stark modellierten Flanken und beim Chromrand um die Seitenfenster, der sich beim ZDX fast komplett von vorn nach hinten erstreckt. Ebenso bei den Türgriffen (stramme Bügel beim ZDX, nicht sichtbar beim Precision EV) und bei den auf der Fahrzeugbrüstung abgestellten, massiven Außenspiegeln, die an die Stelle der rückwärtsgerichteten Kameras treten. Mit dem Elektro-SUV debütiert die neue Farbe "Double Apex Blue Pearl", die auch am Ausstellungsfahrzeug zu sehen ist. Hinzu kommen weitere Lackierungen, darunter das charakteristische Type-S-Gelb namens "Tiger Eye Pearl".

Dimensionen

Hinten geschah die Metamorphose vom Precision EV zum Acura ZDX auf ähnliche Weise: Während die Lichtspots in der Schürze verschwunden sind, weisen die Heckleuchten nun etwas größere Dimensionen auf. Die Heckscheibe steht einen Tick steiler. Dafür ist der Dachspoiler nun etwas größer und weist eine Bremsleuchte in Standardanordnung auf; bei der Studie wuchs diese noch fließend aus dem Dach heraus. Die Dimensionen des Acura ZDX betragen übrigens 5,02 Meter in der Länge, 1,96 Meter in der Breite und 1,64 Meter in der Höhe bei einem Radstand von 3,09 Meter.

Interieur des Acura ZDX

Im Innenraum hat dagegen kaum etwas aus der Precision-EV-Studie überlebt – was angesichts des hier abgefahrenen und sehr futuristischen Designs nicht weiter verwundert. Der Acura ZDX hält im Armaturenbrett zwei Bildschirme bereit: Einer sitzt hinter dem unten abgeflachten Lenkrad als elf Zoll großes Fahrer-Informations-Display. Ein weiterer findet sich als waagerecht ausgerichteter, leicht zum Fahrerplatz geneigter und 11,3 Zoll großer Infotainment-Touchscreen in zentraler Position. Auf halbem Weg hinunter zur Mittelkonsole befinden sich die mittleren Luftausströmer und die Tasten für die Klimaregelung.

Konnektivität

Um die Konnektivität kümmert sich in erster Linie Google-Technik: Der Google Assistant, Maps und Play gehören zur Serienausstattung des Acura ZDX. Darüber hinaus lassen sich Smartphones kabellos über Apple Carplay und Android Auto einbinden und auf dem mittleren Bildschirm spiegeln. Ebenfalls aufpreisfrei an Bord: ein Surround-Soundsystem von Bang & Olufsen mit 18 Lautsprechern (vier davon im Dachhimmel), 14-Kanal-Verstärker und Subwoofer.

Elektro-Technik von GM

In Bezug auf die Plattform und den Elektroantrieb schlägt sich beim Acura ZDX die im Frühjahr 2022 zwischen dem Mutterkonzern Honda und General Motors vereinbarte Technik-Kooperation nieder. Das Modell nutzt GMs Ultium-Plattform und wird damit zum Schwestermodell des Cadillac Lyriq und vieler anderer Elektro-SUV der Marken Chevrolet, GMC oder Cadillac.

Acura ZDX A-Spec

Acura bietet den ZDX in zwei Modellversionen an. Das Standardmodell trägt die Bezeichnung A-Spec und bietet im Basis-Trimm einen 344 PS starken Motor an der Hinterachse. Eine optionale zweite E-Maschine an der Vorderachse macht den SUV zum Allradler und lässt die Leistung auf einen noch unbekannten Wert steigen, allerdings auch die Reichweite sinken. Während die Energie des 102-Kilowattstunden-Akkus beim einmotorigen Acura ZDX für 523 Kilometer reichen soll, beträgt die Reichweite beim zweimotorigen A-Spec nur 507 Kilometer. Die maximale Ladeleistung beträgt 190 kW, womit sich in zehn Minuten etwa 130 Zusatz-Kilometer nachtanken lassen können.

Acura ZDX Type S

Trotz identischer Ladeleistung und Batteriekapazität kommt das Topmodell Type S nur maximal 463 Kilometer weit. Das dürfte am höheren Leistungs-Output der beiden Elektromotoren liegen, die gemeinschaftlich auf 507 PS kommen; der zweimotorige ZDX A-Spec dürfte hier einen Respektsabstand wahren. Beim Fahrwerk sattelt der Type S im Vergleich zum A-Spec deutlich auf: Sein Mehrlenker-Layout arbeitet mit höhenverstellbarer Luft- statt fest definierter Spiralfederung und mit adaptiven statt reaktiven Dämpfern. Das sportliche Topmodell erhält mehrere Fahrmodi, darunter ein individuell einstellbares Programm und eine klassische Sportabstimmung.

Felgen und Reifen sind zwei Nummern größer (Type S: 9,5x22 Zoll mit 275/40 R22-Pneus, auf Wunsch mit sportlicher Mischung; A-Spec: 9x20 Zoll mit 265/50 R20-Bereifung). Bei der Bremsanlage vertraut er auf Brembo-Komponenten, wobei die Scheiben an der Vorderachse deutlich größer sind als beim Basismodell (396 statt 320 Millimeter; hinten sind es sowohl beim Type S als auch beim A-Spec 343-Millimeter-Scheiben). Die vorn montierten Sechs-Kolben-Sättel des Type S tragen stets eine gelbe Lackierung.

Fahrassistenz

Während der ZDX A-Spec lediglich mit dem Standard-Assistenz-Paket namens AcuraWatch ausgerüstet ist, das neuerdings einen Bremsassistenten bei rückwärtigem Querverkehr und Totwinkelüberwachung mit Lenkeingriff beinhaltet, stattet Acura den Type S mit dessen 360+-Variante aus. Hier kann die Fahrerin oder der Fahrer das Auto nicht nur selbstständig einparken lassen, sondern auch mal die Hände vom Lenkrad nehmen – und das theoretisch auf einem Straßennetz in Nordamerika, das bis zu 644.000 Kilometer umfasst. Hier kommt erneut Kooperationspartner General Motors und dessen Super-Cruise-Technologie ins Spiel, die Honda beim Acura ZDX adaptiert hat.

Preise und Marktstart

Der Acura ZDX wird parallel zum Cadillac Lyriq im GM-Werk Springhill in Tennessee von Band rollen. Die Markteinführung ist für den Jahresbeginn 2024 geplant, wobei das Modell ausschließlich über einen digitalen Verkaufsprozess vertrieben werden soll. Die Preise für den ZDX A-Spec mit Hinterradantrieb starten ab 64.500 Dollar, was aktuell umgerechnet knapp 59.100 Euro entspricht. Die Allradversion ist ab 68.500 Dollar (umgerechnet rund 62.900 Euro) zu haben. Die Preisliste für die Type-S-Variante beginnt mit 73.500 Dollar (umgerechnet rund 67.500 Euro).

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Fazit

Nachdem der vor Jahresfrist an selber Stelle enthüllte Precision EV Concept den ersten Elektro-SUV der Marke vorwegnahm, debütierte bei der Monterey Car Week 2023 der Acura ZDX. Er bleibt optisch relativ nah an der Studie, nutzt die Ultium-Plattform des General-Motors-Konzerns und kommt in den Modellversionen A-Spec sowie Type S auf den Markt. Preislich bewegt er sich klar oberhalb seines Technik-Spenders Cadillac Lyriq, der ab 58.590 Dollar (knapp 53.900 Euro) erhältlich ist.

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