Honda Prologue Elektro-SUV
Das kostet Hondas Model-Y-Konkurrent

Prologue heißt Hondas erster Elektro-SUV, der die Ultium-Technik von General Motors verwendet. 2024 startet der Verkauf des Modells mit interessantem Preis-Reichweiten-Verhältnis.

Spätestens im Jahr 2040 möchte der japanische Autobauer Honda in Nordamerika nur noch rein elektrisch angetriebene Autos verkaufen. Den Startschuss zu dieser Elektro-Offensive gibt der elektrisch angetriebene SUV Prologue, von dem lange kaum mehr als der Name bekannt war. Doch inzwischen ist Schluss mit Geheimniskrämerei und Salami-Taktik in Form wenig aussagekräftiger Teaserbilder und unkonkreter Informationen. Honda hat das Modell im Oktober 2023 komplett enthüllt und erste Daten des Prologue bekannt gegeben.

Der große E-Ratgeber

Plattform, Antrieb und Batterie

Der Honda Prologue baut auf der von General Motors entwickelten EV-Plattform Ultium auf, die der US-Konzern bereits für zahlreiche Fahrzeuge vom Kompaktmodell über SUV bis hin zu großen Pick-ups nutzt. Sie erlaubt eine Batterie-Skalierung von 50 bis 200 Kilowattstunden (kWh). Der 4,88 Meter lange, 1,99 Meter breite und 1,64 Meter hohe Honda Prologue (Radstand: 3,09 Meter) gilt als technischer Bruder des Chevrolet Blazer EV, der ähnliche Dimensionen präsentiert. Die Batterie des Prologue bietet eine Kapazität von 85 kWh, was zu einer geschätzten Reichweite von bis zu 476 Kilometern führen soll. Gleichstrom-Ladungen sind mit maximal 150 kW möglich, womit sich in zehn Minuten bis zu 105 Zusatz-Kilometer "nachtanken" lassen.

Honda bringt den Prologue in zwei Modellversionen auf den Markt: Als einmotorigen Fronttriebler mit 215 PS und höchstens 320 Newtonmetern sowie als zweimotorigen Allradler. Dieser leistet 292 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 451 Newtonmetern. Für ein emotionaleres Fahrgefühl hat Honda seinem Elektro-SUV digitale Sounds für das Beschleunigen und Verzögern implementiert. Zusammen mit der Ultium-Plattform übernimmt Honda an beiden Achsen GMs Mehrlenker-Fahrwerks-Layout, wobei dieses von den eigenen Ingenieuren etwas versportlicht worden sein soll.

Exterieur

Der Prologue zeigt eine typische SUV-Linie mit bulligem Unterbau und filigranem Greenhouse. Die flächige Front mit den LED-Schlitzscheinwerfern lehnt sich entfernt an den Honda E an. Bis zu 21 Zoll große Leichtmetallfelgen (auf Wunsch mit Runflat-Reifen), optisch massive Außenspiegel und eine Rundumbeplankung an Radläufen und Schwellern sorgen für den robusten Auftritt. Über der niedrigen Heckscheibe thront ein Dachspoiler, während die dortigen Leuchten die Optik ihrer vorderen Pendants aufgreifen. Zwischen ihnen sitzt der neue Markenschriftzug mit großem "H", der am Prologue debütiert. Zu den sieben verfügbaren Außenfarben gehört die am Fotofahrzeug gezeigte Lackierung "North Shore Pearl", die vom Erscheinungsbild des Lake Tahoe in Kalifornien inspiriert sein soll.

Interieur

Das Cockpit spricht mit der Betonung auf horizontale Linien und dem freistehenden 11,3-Zoll-Infotainment-Touchscreen die aktuelle Design-Sprache der Marke. Ähnlich sieht es beispielsweise im aktuellen Honda Civic aus. Unter dem zentralen Monitor sitzt die Bedienleiste für die Klimaanlage, während sich hinter dem Lenkrad ein elf Zoll großes Fahrer-Informations-Display befindet. Hinzu kommt in der Topausstattung Elite ein Head-up-Display. Das Infotainment-System baut auf Google-Technik auf und bietet serienmäßig die Möglichkeit, Smartphones kabellos per Android Auto und Apple Carplay einzubinden. Software-Updates sind "over the air" möglich.

Da Honda den Getriebe-Wählhebel am Lenkrad positioniert, bietet die zweistöckige Mittelkonsole Platz für ausladende Ablageflächen sowie Cupholder, die auch große Flaschen aufnehmen können. Optional bietet Honda den Prologue mit Panorama-Glasdach an. Die Rücksitzlehne des Fünfsitzers lässt sich in der Neigung verstellen, um wahlweise den Komfort für die Fondpassagiere oder die Größe des Gepäckabteils zu optimieren. Werden die Lehnen nach vorn geklappt, was im Verhältnis 60:40 möglich ist, wächst der Kofferraum von 714 auf 1.634 Liter. Ein weiteres 14,2 Liter großes Staufach befindet sich unter dem Kofferraumboden.

Assistenzsysteme

Der Prologue ist das erste Honda-Modell, dessen aufpreisfreies Assistenzpaket "Honda Sensing Suite" eine Totwinkelüberwachung mit Lenkeingriff, einen Warner vor hinter dem Auto befindlichen Fußgängern und eine Notbremsfunktion bei rückwärtig kreuzendem Verkehr bietet. Der der Topversion Elite vorbehaltene Sportmodus bietet ein schnelleres Ansprechverhalten von Gas und Lenkung, eine straffere Lenkung, eine erhöhte Bremsleistung und einiges mehr.

Ausstattungslinien

Honda bietet den Prologue in den drei Ausstattungslinien EX, Touring und Elite an, wobei Letztere stets mit dem für die beiden anderen Levels optionalen zweimotorigen Antriebsstrang kombiniert wird. Als EX fährt der Elektro-SUV unter anderem mit 19-Zoll-Rädern und Stoffsitzen, die vorn elektrisch verstell- und beheizbar sind, sowie Zweizonen-Klimaautomatik vor. Die Touring-Ausstattung bringt Ledersitze und -lenkrad, einen automatisch abblendenden Innenspiegel und eine Einparkhilfe vorn und hinten mit. Wer das Topmodell wählt, kann bei der Lederausstattung aus einer größeren Farbpalette wählen und erhält den Prologue zusätzlich mit klimatisierten Sitzen, beheizbarem Lenkrad und 21-Zoll-Rädern. Das High-End-Sound-System von Bose mit zwölf Lautsprechern und Subwoofer ist bei den Touring- und Elite-Varianten an Bord.

Marktstart und Preise

Die ersten Prologue-Exemplare erreichen die US-amerikanischen Honda-Händler im März 2024. Die Preise starten bei 47.400 Dollar (aktuell umgerechnet knapp 43.700 Euro) für die einmotorige EX-Version. Als Touring kostet der E-SUV mindestens 51.700 Dollar (gut 47.600 Euro). Die zweimotorigen Varianten dieser Modellversionen sind jeweils 3.000 Dollar (fast 2.800 Euro) teurer. Der Honda Prologue Elite ist ab 57.900 Dollar (über 53.300 Euro) erhältlich. Hinzu kommt jeweils die obligatorische "Destination Charge" (Überführungskosten) von 1.395 Dollar (knapp 1.300 Euro).

Damit ist der Prologue deutlich günstiger als das Pendant der noblen Tochtermarke Acura, das den Namen ZDX trägt, ebenfalls die GM-Ultium-Plattform als Unterbau nutzt und fast gleichzeitig auf den Markt kommt. Parallel dazu arbeitet Honda an weiteren E-Modellen, die in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auf den Markt kommen sollen. Sie basieren auf der neuen e:Architecture, deren Entwicklung von Honda geleitet wird.

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Fazit

Im März 2024 startet der Prologue als erster Elektro-SUV von Honda. Er nutzt die GM-Ultium-Basis und damit die Technik des Chevrolet Blazer EV, mit dem er zudem bei den Dimensionen und Preisen direkt konkurriert. Für den Verkauf in Europa ist das Elektroauto nicht vorgesehen.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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