Elektroauto Suda SA01 im Crashtest
Kaum Überlebenschancen im Preiskracher aus China

Der ADAC hat das Billig-Elektro-Auto einem Crashtest unterzogen – mit verheerendem Ergebnis. Die günstige E-Mobilität ist schon bei leichteren Unfällen lebensgefährlich.

Suda SA01 ADAC Crashtest 2021
Foto: ADAC / ams / Patrick Lang

Ein vollwertiges Elektroauto, das abzüglich aller Förderungen gerade mal rund 10.000 Euro kostet und 200 Kilometer pro Ladung fährt – klingt fast ein wenig zu schön um wahr zu sein, oder? Dabei wäre ein Auto in diesem Preissegment sicher hilfreich für einen weiteren Ausbau der flächendeckenden Elektromobilität. kW-starke Luxus-Elektroschiffe sind einfach nicht für jedermann, doch den Preis für den Suda SA01 aus China bezahlen Kunden nicht ausschließlich mit Geld. Sondern im schlechtesten Fall mit schweren Verletzungen.

Unsere Highlights

Der ADAC hat das Importfahrzeug einem Crashtest unterzogen. Weil das Auto ohne Airbags, ESP oder gar Gurtstraffer vorfährt, sind freilich keine heldenhaften Ergebnisse zu erwarten, doch es kommt noch dicker. Beim versetzten Frontalaufprall mit 64 km/h schiebt sich das Lenkrad weit in den Innenraum, während Kopf und Brust des Fahrers mit voller Wucht aufschlagen. Der Beifahrer erleidet Verletzungen an Knie und Oberschenkel durch Bauteile unter der Armaturentafel. Mit dem Aufprall endet die Gefahr übrigens nicht. Weil eine Abschaltvorrichtung für das Hochvoltsystem fehlt, wird die Bergung auch für Rettungskräfte zum Risiko.

44 Meter Bremsweg

Die dürftigen Fahreigenschaften helfen da leider auch nicht weiter. Im Gegenteil. In unserem Test kommt der 109 kW starke Suda SA01 beim Bremsen aus 100 km/h erst nach 44 Metern zum Stehen. Zum Vergleich im Lowbudget-Segment: Der Dacia Sandero steht bereits nach 38,4 Metern still. Beim Ausweichtest läuft es nicht besser, denn der Verzicht auf ein ESP-System lässt den Suda schon bei Geschwindigkeiten Pirouetten drehen, die bei anderen Autos noch nicht einmal die Warnleuchte zum Glimmen bringen.

Fahrbericht Suda SA01BC Elektroauto China billig
Hans-Dieter Seufert
Da verbeugen sich höchstens die Pylonen: Im Ausweichtest kann der Suda ebenfalls nicht überzeugen.

Dass so ein Auto für deutsche Straßen überhaupt zulassungsfähig ist, liegt nur am vereinfachten Typgenehmigungsverfahren für Kleinserienhersteller. Schließlich sind bislang nur 200 Exemplare in die Bundesrepublik gelangt. Also ist der Traum vom vollwertigen Elektroauto zum Spartarif ausgeträumt? Nicht unbedingt. Suda plant einen jährlichen Absatz im fünfstelligen Bereich. Das wäre das Ende der Kleinserie und der Beginn essentieller Sicherheitsausstattung. Etwas teurer dürfte es dann zwar werden, aber wer zahlt schon gerne mit der eigenen Gesundheit? Wenn Sie nochmal genauer wissen möchten, wie sich der Suda in unserem Test geschlagen hat, werfen Sie einen Blick in die Fotoshow.

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Da setze ich keinen Fuß rein.Klar! Hat doch alles, was es braucht.

Fazit

Von allen Möglichkeiten den Preis eines Autos zu drücken, sind Einsparungen im Sicherheitsbereich die schlechtesten. Spätestens der Crashtest zeigt, dass man den Suda SA01 bislang nicht bedenkenlos empfehlen kann. Das Warten auf vernünftig ausgestattete Exemplare sei jedem Interessenten ans Herz gelegt.