Dongfeng Mengshi M-Terrain (2023)
Elektro-Hummer aus China mit über 1.000 PS

Der chinesische Autokonzern Dongfeng stellt seine neue Submarke Mengshi vor. Deren Portfolio soll vor allem aus martialisch gestalteten Geländewagen bestehen. Die Design-Richtung gibt die Konzeptstudie M-Terrain vor.

08/2022, Dongfeng Menshi M-Terrain Konzeptstudie Concept Car Showcar
Foto: Dongfeng Motor Company

In China gibt es eine neue Automarke. Der staatliche chinesische Autokonzern Dongfeng Motor Corporation hat die Submarke Mengshi gegründet, was übersetzt "Krieger" bedeutet. Und so werden deren Produkte wohl auch aussehen: Die ersten Konzeptstudien der Chinesen, der fünftürige M-Terrain und dessen zweitüriger Pick-up-Ableger M-Terrain Sport, präsentieren ein martialisches Geländewagen-Design und unterfüttern dieses mit einschüchternden technischen Daten. Luxuriös sollen die Autos obendrein sein.

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Aus dem Nichts kommt Mengshi jedoch nicht: Der Dongfeng-Konzern produziert mit seiner Marke Dongfeng Mengshi Military Vehicles (DMMV) bereits seit gut 20 Jahren den Eastwind EQ2050. Das Militärfahrzeug ist eine ziemlich detailgetreue Kopie des vom US-Militär eingesetzten HMMWV, besser bekannt unter seinem Spitznamen "Humvee" oder in der zivilen Version Hummer H1. Auf Basis des EQ2050 hat sich Dongfeng im vergangenen Jahr den Mengshi ausgedacht, auch bekannt als Warrior M50. Hier wiederholt sich die Geschichte, denn die Chinesen produzieren den Geländewagen inzwischen für den normalen Endkundenmarkt.

Eckig und martialisch

Wenn der Warrior M50 so etwas wie der Hummer H1 im Dongfeng-Mengshi-Universum ist, dann ist der M-Terrain der H2. Er ist etwas moderner gestaltet und präsentiert größere Kunststoff-Flächen; das Lineal scheint bei der Gestaltung dennoch ein zentrales Werkzeug gewesen zu sein. Robuste Stoßfänger nehmen Rammschutzelemente und massiv wirkende Abschlepphaken auf, während der Wabengrill eine beleuchtete sechseckige Umrandung aufweist. Die beiden Lichtleisten der Scheinwerfer kreuzen sich. Apropos Licht: Sowohl der M-Terrain als auch der M-Terrain Sport tragen zusätzliche Leuchten an der vorderen Dachkante – der Fünftürer etwas dezenter, der Dreitürer als Flutlicht.

Sowohl der etwa 5,20 Meter lange und als Siebensitzer konzipierte M-Terrain als auch der M-Terrain Sport rollen auf sehr grob bestollten Reifen, die in weit herausgezogenen und eckig gestalteten Radhäusern rotieren. Mächtige Schwellerleisten zeigen beide M-Terrain-Versionen, wobei sie beim Sport stark nach innen eingezogen sind und eine Tritthilfe aufweisen. Beim Fünftürer weitet sich der Dachgepäckträger im Bereich der C-Säule nach unten und läuft dort in einer Treppe aus. Auf der Hecktür sitzt eine Art Reserveradhalterung, die formal jedoch ungeeignet ist, diese Funktion auszufüllen. Der viersitzige M-Terrain Sport verfügt über ein offenes Heck, das mit Dachelementen aus Kunststoff überspannt ist.

Von alten Kriegern inspiriert

Das Mengshi-Markenlogo korrespondiert ganz hervorragend mit dem Haudrauf-Design. Es symbolisiert ein "M" und zeigt sich von den Helmen und Rüstungen alter Krieger inspiriert. Der Buchstabe verkörpert übrigens weitere Bedeutungen als nur jene für Mengshi: Dongfeng nennt Analogien wie das Militär und den Begriff Mission und betont gleichzeitig das angeblich Maskuline im M-Terrain-Design. Auch der Begriff "marvelous" (fabelhaft, fantastisch) fällt.

Im Gegensatz zum Warrior M50 mit seinem Verbrennerantrieb bewegt sich der M-Terrain mit elektrischer Energie fort. Sowohl der Fünftürer als auch die dreitürige Sport-Version basieren auf der M-Tech-Architektur, die Mengshi unabhängig von der Konzernmutter entwickelt hat. Zentral ist dabei eine Skateboard-Plattform namens Mora, in die alle Antriebskomponenten bereits integriert sind. Der Antriebsstrang selbst trägt den Spitznamen "Mega-Power"; klingt überteieben, ist es aber nicht. Die insgesamt mehr als vier Motoren leisten mehr als 1.000 PS und liefern ein addiertes maximales Drehmoment von 16.000 Newtonmetern (am Rad gemessen). Sie sollen den Mengshi M-Terrain in 4,2 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen.

Mit "Crab-Walk" und Steer-by-Wire

Das Zweigang-Getriebe verfügt über eine integrierte Differenzialsperre; pro Achse kommt jeweils eine weitere hinzu. Elektronische Offroad-Fahrhilfen bündelt das M-ATS-System. Möglicherweise erhält der M-Terrain in seiner Serienversion ein Steer-by-Wire-System, was ihn zum "Crab Walk" (Seitwärtsbewegung mit parallel eingeschlagenen Rädern) befähigen würde. Aber auch auf befestigten Straßen soll der Mengshi M-Terrain dank elektronischer Unterstützung bis auf Autonomie-Level 3, neun Fahrmodi und Luftfederung jederzeit sicher, agil und komfortabel unterwegs sein. Informationen zur Batteriekapazität oder Reichweite gibt Dongfeng bisher nicht heraus. Es heißt jedoch, dass neben einer rein batterieelektrischen Version des M-Terrain auch eine Variante mit Range Extender geplant ist.

2023 will Dongfeng Mengshi den M-Terrain als sein erstes Serienauto auf den Markt bringen. Einen Export der plant der Hersteller vorerst nicht: Dongfeng positioniert Mengshi vorerst als rein national agierende Automarke. Preislich könnte es übrigens in die Richtung von mindestens 500.000 Yuan gehen, was aktuell umgerechnet knapp 73.000 Euro entspricht.

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Fazit

Die Mengshi-Konzeptstudien M-Terrain und M-Terrain Sport sehen aus, als wären sie aus einer fernen Zukunft in die Gegenwart gebeamt worden. Tatsächlich soll die Serienversion der Baureihe bereits im Sommer 2023 in Produktion gehen. Bleibt abzuwarten, ob diese dann tatsächlich so martialisch gestaltet und motorisiert sein wird.