Corvette C8 Elektro
Hat Joe Biden die E-Corvette verraten?

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden ist Corvette-Fan und freut sich auf Twitter auf eine 322 km/h schnell elektrische Corvette. Kommt die wirklich?

Joe Biden Corvette Electric
Foto: twitter.com/joebiden

Nachdem General Motors die Corvette mit dem aktuellen Modellwechsel zum Mittelmotor-Sportler umgerüstet hat, bleibt es rund um den amerikanischen Traditionssportler spannend. Abgesehen von kommenden Leistungssteigerungen mobilisiert vor allem das Thema "Elektrifizierung" Fans und Fahrer. Den jüngsten Push in Sachen Elektro-Corvette lieferte US-Senator und Präsidentschaftskandidat Joe Biden. Der ließ sich für seinen Twitter-Kanal mit seiner 67er Corvette filmen, um darin die Leistungen der amerikanischen Automobilindustrie zu preisen und gleichzeitig die Bedeutung der Elektromobilität zu unterstreichen. Die sei essenziell, um auch im 21. Jahrhundert noch amerikanische Autos auf dem Markt zu haben. Und natürlich gehöre dazu, so Biden, auch eine elektrische Corvette, die bis zu 322 km/h (200 mp/h) schnell sein werde. "Das haben sie mir erzählt", berichtet Biden begeistert.

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Wer "sie" sind und woher er seine Informationen hat, bleibt undurchsichtig.Der Zeitpunkt passt aber ganz gut zu einer Meldung des amerikanischen Patentamtes. Dort hat sich General Motors bereits 2015 die Bezeichnung "E-Ray" schützen lassen und diesen Markenschutz fristgerecht am 31.07.2020 verlängert. Eine elektrische "E-Ray" neben der klassischen "Stingray" – das könnte durchaus Sinn ergeben. Auch wenn das alles nicht ganz so schnell gehen wird, wie das bei Joe Biden scheint.

Corvette E-Ray Trademark
United States Patent and Trademark Office
Pünktlich zum August 2020 hat GM den Markenschutz für "E-Ray" verlängern lassen. So ein Zufall.

Super-Hybrid erst 2026?

Eine Hybrid-Version der Corvette scheint relativ sicher, drauf deuten Unterlagen hin, in denen der Codename Zora wieder auftaucht. Passenderweise für die bisher stärkste Serien-Corvette: Dank ihres neuen 5,5-Liter-V8-Biturbos und Hybrid-Unterstützung soll die C8 Zora die 1.000-PS-Grenze knacken und gut 1.300 Nm System-Drehmoment produzieren. Als Jahr des Produktionsstarts nennt das Papier 2025. Allerdings hat die Corona-Pandemie auch bei General Motors praktisch alle Zeitpläne über den Haufen geworfen. Aktuell rechnen wir mit mit Verzögerungen um mindestens ein Jahr. Und dann wäre das auch noch lange keine rein elektrische Corvette. Technisch wäre aber alles möglich. GM hat bereits zur Weltpremiere der Corvette C8 klar gemacht, dass die neu entwickelte Mittelmotor-Plattform "In Zukunft eine Vielzahl von Antrieben möglich machen wird!". Vielleicht geht's ja schneller, wenn Joe Biden Präsident wird.

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Fazit

Gut möglich, dass Joe Biden in seinem Twitter-Video keinerlei Geheimnisse verraten hat. Im akribisch durchgeplanten US-Wahlkampf muss man aber prinzipiell auf alles vorbereitet sein. Auch auf einen Kandidaten, der zum strategisch richtigen Zeitpunkt Zeichen setzt. Für den Umbau der amerikanischen Automobilindustrie. Und dabei geschickt die Meldung aufgreift, dass GM sich den Markenschutz für eine Corvette E-Ray hat verlängern lassen.

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