Kompaktes Elektroauto von Ford auf MEB-Basis
VW ID.3 als Ford Medium-Size-Crossover

Bis 2030 will Ford komplett elektrisch unterwegs sein. Diesen Weg geht man nicht ohne Kompaktklasse im Portfolio. Der Medium-Size-Crossover im Ford Focus Electric-Format kommt 2024.

Ford Medium Size Crossover Teaser
Foto: Ford

Wenn Sie sich nicht mehr daran erinnern können, dass es von 2013 bis 2017 einen rein elektrischen Ford Focus gab, liegt das vielleicht daran, dass Sie nie einen in der echten Welt gesehen haben. In seinem letzten Lebensjahr wurden vom kompakten Stromer gerade mal 61 Exemplare verkauft – in ganz Europa. Ein Sprecher ordnete das Produktionsende vor vier Jahren entsprechend messerscharf ein: "Der Absatz ist nicht stark genug." Man wolle sich dem Thema wieder widmen, wenn der Markt reifer sei. Allerdings gehört zur Wahrheit auch die Vollständigkeit, wie wir schon bei TV-Richter Alexander Hold gelernt haben – und da muss sich der Hersteller einer vielleicht unbequemen Wahrheit stellen: Der Focus Electric blieb als Gesamtpaket in vielen Punkten hinter der Konkurrenz zurück.

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Kein Publikumserfolg: Der 2017 eingestellte Ford Focus Electric.

Für fast 35.000 Euro gab es zum Produktionsende ein Auto mit einem 107 kW starken E-Motor an der Vorderachse, 225 Kilometern Reichweite (NEFZ) und einem 33,5-kWh-Akku. Davor waren es sogar nur 23 kWh und 160 Kilometer Reichweite. Zu den wesentlich beliebteren Konkurrenten zählten damals Renault Zoe, BMW i3, VW e-Golf, Kia Soul EV sowie Tesla Model S und X. Doch in Sachen E-Moblität macht die Entwicklung große Sprünge, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Ford erneut an einen kompakten Stromer machen will. Das zumindest will das britische Magazin Autocar von Ford-Designchef Murat Gueler erfahren haben. Ein solches Fahrzeug sei unter den für die nächsten Jahre geplanten Elektroautos, heißt es dort.

Zwei Crossover-Modelle geplant

Dass Ford als erster konzernfremder Hersteller den Elektro-Baukasten MEB von Volkswagen nutzen darf, ist längst kein Geheimnis mehr. Im Fokus stehen zunächst zwei Elektro-Modelle auf Basis des Elektro-Baukastens MEB. Los geht es 2023 mit einem sportlichen Crossover, den Ford dann im Stammwerk Köln statt des Fiesta herstellen wird. 2024 soll dann ein "Medium-Size-Crossover" dazukommen, der ebenfalls den MEB-Unterbau nutzt.

Den erwarteten Absatz der beiden E-Baureihen hat Ford von 600.000 auf nun 1,2 Millionen Einheiten innerhalb von sechs Jahren hochgeschraubt. Zum Vergleich: Der aktuelle Focus verkauft sich in Deutschland pro Jahr zwischen 50.000 und 60.000 mal. Eine kommende Elektroversion könnte mit Blick auf die Leistungsdaten dem VW ID.3 entsprechen und mit bis zu 550 Kilometern Reichweite und einem 150 kW (204 PS) starken Motor antreten.

Kooperation VW und Ford
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2020 besiegelten VW-Chef Herbert Diess (links) und der damalige Ford-CEO Jim Hackett die Technologie-Partnerschaft.
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Fazit

Ford lässt sich Zeit mit dem Aufbau eines rein elektrischen Portfolios. Dank der Kooperation mit Volkswagen könnten die kommenden BEV-Fahrzeuge dennoch einen veritablen Aufschlag im Markt hinlegen. Ein Medium-Size-Crossover im Focus Electric-Format wäre mit dem technischen MEB-Background jedenfalls deutlich konkurrenzfähiger als sein erfolgloser Vorgänger.