Italdesign Asso di Picche In Movimento
Virtuelles Elektro-Coupé

1973 hatte Italdesign für Karmann die Studie Asso di Picche gezeichnet. Zum 50. Geburtstag bekommt diese eine digitale Neuinterpretation.

Im Auftrag des deutschen Karosseriebauers Karmann zeichnete Italdesign ein 2+2-sitziges Coupé auf Basis des Audi 80, das bei Bedarf unter dem Audi-Label in Kleinserie bei Karmann produzierbar sein sollte. Premiere feierte der Italdesign Asso di Picche (auf deutsch: Pik-Ass) 1973 auf der IAA. In Kleinserie ging die Studie allerdings nie. Nach Angaben von Italdesign hatte der Prototyp aber großen Einfluss auf die Gestaltung des Lancia Delta, der 1979 vorgestellt wurde.

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Elektrisches Antriebskonzept

Seine virtuelle Fortsetzung findet der Asso di Picche im Jahr 2023. Zum 50. Geburtstag hat Italdesign das Ur-Konzept neu interpretiert. Der Asso di Picche In Movimento beschränkt sich dabei allerdings rein auf die digitale Welt.

Der Zweitürer mit großer Heckklappe kommt in seiner Neuauflage als Elektroversion. Da die Batteriepakete mehr Platz benötigen als der alte 85-PS-Benziner, wächst der Italdesign Asso di Picche In Movimento in allen Dimensionen. Er ist 4.662 Millimeter lang, 1.230 Millimeter hoch und 1.945 Millimeter breit.

Der komplette obere Bereich der Karosserie besteht von der Fronthaube bis hin zum Heck aus einer einzigen durchsichtigen Polycarbonat-Schale. Den Abschluss bildet ein ausfahrbarer Spoiler. Der Unterbau wurde aus Aluminium in Form gebracht. Beim Ur-Modell zierte die Fronthaube noch ein Lufteinlass, der findet sich nun in Form einer Klappe für die Ladesteckdose wieder. Unter der Haube hält ein Frunk Einzug, der zwei Trolleys aufnehmen können soll. Die langen Türen kommen ohne Griffe aus. Kameras ersetzen die Rückspiegel. Beim historischen Vorbild verzichtete Italdesign gar ganz auf Spiegel. Die neuen Leuchten setzen natürlich auf LED-Technik. Vorn werden die Doppelscheinwerfer mit zwei C-Leuchten samt Mittelstrich in Ahnlehnung an das D im Italdesign-Logo interpretiert. Die Beleuchtung am Heck ist nach dem kompletten Italdesign-Logo gestaltet. Auch die Entlüftungskiemen in der C-Säule des alten Asso di Picche finden sich am neuen Konzept wieder.

Cockpit-Röhre neu gedacht

Viele Blicke zurück haben die Designer auch bei der Interieur-Gestaltung gewagt. Auch heute dominiert ein großes zylindrisches Element die Armaturentafel. Saßen früher die Anzeigen in tiefen Höhlen, so rollt heute ein Digital-Display aus dem Tubus aus. Touchflächen steuern weitere Funktionen. Das nun oben und unten abgeflachte Lenkrad zitiert das Zweispeichen-Volant aus dem Oldie. Flankiert werden die vier Passagiere in ihren Einzelsitzschalen von Griff- und Dekoelementen, die die alten Lederriemen in die Neuzeit transferieren. Ganz zeitgemäß verzichtet Italdesign natürlich auf echte Tierhäute, heute werden alle Oberflächen vegan und nachhaltig erzeugt.

Am Ende teilen beide Entwürfe aber das gleiche Schicksal. Der alte Asso di Picche schaffte es seinerzeit nicht in die Kleinserie, dem Neuen ist (bislang) nur ein digitales Leben beschieden. Unikate unter sich.

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Fazit

Italdesign interpretiert nach 50 Jahren das Conceptcar Asso di Picche von 1973 nochmal neu. Die Neuauflage setzt konsequent auf Elektroantriebstechnik, existiert aber nur als virtueller Entwurf.

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