Prototyp Nissan Re-Leaf
Mobiler Stromlieferant im Ernstfall

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In Japan werden Elektroautos mit bidirektionaler Lademöglichkeit als Energielieferanten im Notfall eingesetzt. Nissan hat einen Leaf als Ersthelfer für solche Einsätze umgebaut. Der Prototyp hört auf den Namen Re-Leaf.

10/2020, Nissan Re-Leaf
Foto: Nissan

Während eine Überarbeitung oder ein Nachfolger des Nissan Leaf weiterhin auf sich warten lässt, haben die Prototypenbauer des japanischen Herstellers trotzdem Hand am kompakten Elektroauto angelegt.

Mit der Studie Nissan Re-Leaf (engl. "relieve", Entlastung, Befreiung, Anm. d. V.) zeigt der Autohersteller einen möglichen Einsatzzweck des Leaf für Rettungsdienste. Das Elektroauto könnte bei Naturkatastrophen oder anderen Notfällen als mobiler Energiespeicher vor Ort die Folgen von Stromausfällen lindern. Rettungskräfte könnten ein Elektroauto als mobile Stromquelle auch für Scheinwerfer oder anderes Gerät nutzen.

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Strom für Haushalte und Rettungsdienste

Der Nissan Leaf verfügt bereits in der Serienversion über die Möglichkeit, bidirektional zu laden. Er kann also nicht nur Strom aufnehmen, sondern diesen auch aus der Traktionsbatterie abgeben. Der Leaf+ hat einen Akku mit 62 kWh Speicherkapazität an Bord. Unternehmensangaben zufolge reicht diese Strommenge aus, einen durchschnittlichen Haushalt in Großbritannien sechs Tage mit Strom zu versorgen. Mehrere Elektroautos könnten also in Ortschaften oder Stadtgebieten, die vom Stromnetz abgeschnitten sind, aushelfen.

Im Katastrophenfall soll er 24 Stunden lang Strom für Räumwerkzeug, aber auch medizinische Ausstattung wie Beatmungsgeräte zur Verfügung stellen.

Der Prototyp Nissan Re-Leaf wurde mit einer um 70 Millimeter erhöhten Bodenfreiheit, Geländereifen und einer speziellen Innenausstattung für den besonderen Einsatzzweck modifiziert. Die Rücksitzbank wurde ausgebaut. Der somit vergrößerte Laderaum ist mit einer Trennwand von den Sitzen für Fahrer und Beifahrer getrennt. Ein ausziehbarer Tisch mit 32 Zoll großem Bildschirm macht den Nissan Re-Leaf auch zur mobilen Einsatzzentrale für Ersthelfer.

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Fazit

Mit dem Re-Leaf will Nissan die bidirektionale Lademöglichkeit des Nissan Leaf in Erinnerung rufen. Damit eignet er sich als mobiler Stromlieferant, zum Beispiel in Notfällen. Eine Serienfertigung des Re-Leaf für Rettungsdienste ist jedoch nicht geplant.