Renault R5 Turbo 3E
Elektrischer Quer-Verkehr

Autosalon Paris

In Paris wird Renault den 5 Turbo 3E enthüllen. Das Elektro-Showcar soll an den legendären Renault 5 Turbo und seinen Nachfolger Turbo 2 erinnern.

Renault R5 Turbo 3E Showcar
Foto: Renault

Das Comeback des Renault 5 als Elektromodell ist beschlossene Sache. Um das Thema im Vorfeld nochmal so richtig anzuheizen, schieben die Franzosen auf dem Pariser Autosalon ein spektakuläres Showcar ins Rampenlicht – den Renault 5 Turbo 3. Der durfte sich zwar schon virtuell in einem Videospiel präsentieren, Paris sieht ihn aber als echtes Auto. Wer nicht bis zum 17. Oktober warten möchte, kann den brachialen R5 aber auch schon am 25. September auf der Oldtimerschau "Chantilly Arts & Elégance Richard Mille" bewundern.

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Im dicken Heck toben 380-Elektro-PS

"Der Renault 5 Turbo 3E verbindet Hightech-Design und Ausgelassenheit mit zahlreichen Anspielungen auf die Welt der Autorennen und Videospiele. Mit dieser Kombination stößt das Showcar in die Moderne vor und reißt an der Grenze zwischen realer und virtueller Welt. Dieser rein elektrische Drifter beweist, dass Elektroautos Spaß machen und Leistung bringen", sagt Gilles Vidal, Vice President Design bei Renault.

Und Spaß ist bestimmt angesagt, wenn man einen Blick auf die technischen Daten wirft. Die beiden Elektromotoren an der Hinterachse schaufeln zusammen 280 kW und 700 Nm auf die 325/25er-Hinterräder auf 20-Zoll-Felgen. Vorne sind 225/35er-Pneus auf 19-Zoll-Rädern montiert.

Renault R5 Turbo 3E Showcar
Renault
Zwei E-Motoren fallen mit ihrer Power über die breiten Hinterräder her.

Der R5 Turbo 3E ist mit seinem 980 Kilogramm plus 520 Kilogramm für die Batterie kein Fliegengewicht, dennoch soll der Spurt auf 100 km/h in 3,5 Sekunden erledigt sein. Selbst im Drift-Modus mit kontrolliertem Schlupf und Rauchbegleitung ist diese Übung in 3,9 Sekunden erledigt. Für einen Drifter weniger relevant ist die Höchstgeschwindigkeit. 200 km/h sind dennoch drin.

Die im flachen Unterboden verbaute 42-kWh-Lithium-Ionen-Batterie liefert genügend Kapazität für mehrere Runden auf der Rennstrecke oder einen rasanten Gymkhana-Driftparcours. Ein Lenkeinschlag von mehr als 50 Grad erlaubt dabei spektakuläre Driftwinkel. Die werden von zahlreichen Kameras in und am R5 Turbo 3E aufgezeichnet.

Aber auch schon im Stand geizt der R5 Turbo 3E nicht mit Reizen. Die Motorhaube, die Türen und das Cockpit greifen die Form der Vorgängermodelle auf, allerdings besteht die Karosserie komplett aus Kohlefaser. Durchsichtige Karosserieteile – unter anderem über den Rückleuchten – erlauben den unverstellten Blick auf die Antriebstechnik des Showcars. Auch auf den Gitterrohrrahmen mit einem einen von der FIA zugelassenen Überrollbügel, der die Basis für den R5 Turbo 3E bildet.

Mit einer Höhe von 1,32 Metern entspricht er dem R5 Turbo 2, überragt ihn aber mit gut vier Metern deutlich in der Länge. Noch deutlicher fallen die ausgeprägten Backen auf: Mit 2,02 Metern ist der R5 Turbo E3 nochmals 25 Zentimeter breiter als sein Urahn. Ein riesiger Heckflügel presst den R5 auf die Fahrbahn. Selbst die seitlichen Lufteinlässe vor den Hinterrädern des Turbo 2 finden sich am Showcar wieder.

Zusätzlichen Abtrieb und Kühlung steuert die durchströmte Fronthaube bei. Die 16 zu einem quadratischen Scheinwerfer geformte LEDs sorgen für maximale Lichtausbeute. Blinkende pinkfarbene, blaue und gelbe LED-Streifen an Front und Heck begleiten Drifteinlagen mit einem Lichtfeuerwerk. Die rosa Plexiglasfenster und die Aufschrift "La vie en rose" auf dem linken hinteren Fenster sind als humoristischer Beitrag zu sehen.

Spiel und Spaß im Cockpit

Renault R5 Turbo 3E Showcar
Renault
Ein Cockpit wie aus dem Videospiel.

Im Zentrum des Fahrspaßes sitzen in Kohlefasersitzschalen gespannt bis zu zwei Passagiere. Der imposante, aufrecht stehende Handbremshebel – ein zentrales Element bei Drift-Cars – ist zentral in die Mittelkonsole eingelassen. Die zehn ursprünglich analogen Anzeigen ersetzen zehn digitale Mini-Touchscreens, die den Fahrer mit allen notwendigen Informationen versorgen und die Bedienung sichern. Die Bezeichnungen schaffen erneut den Brückenschlag zum Videospiel. Um das Fahrzeug zu starten, wird die Taste "Free Play" auf der Mittelkonsole gedrückt. Nach dieser Logik wurden auch die verschiedenen Fahrmodi benannt: "Turbo" (zum Driften), "Track Invaders" (zum Spielen), "Donut" (für 360°-Drehungen) usw.

Eine Zukunft im richtigen Leben hat der R5 in dieser Form allerdings nicht. Aber er wird weiter durch Videospiele driften und wer einen besitzen möchte, kann ihn sich als NFT (Non Fungible Tokens) sichern.

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Fazit

Als Vorgeschmack auf den kommenden R5 mit Elektroantrieb zeigt Renault das R5 Turbo 3E-Showcar. Mit fetter E-Power im Heck und dicken Kotflügelbacken an der Carbon-Karosserie will der nur reichlich Drift-Spaß bieten. Der Serien-R5 dürfte deutlich ziviler ausfallen.

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