Zeekr Mix Elektro-Van
Chinesischer ID.-Buzz-Rivale mit Innenraum-Tricks

Zeekr bringt mit dem Mix seinen nächsten elektrischen Minivan auf den Markt. Er nutzt eine neue Architektur und bietet einen hochvariablen Innenraum. Mit einem Design, das an den VW ID. Buzz erinnert, könnte das Modell 2025 nach Europa kommen.

Zeekr Mix Elektro-Van
Foto: Zeekr via Weibo

Minivans sind tot? Bei Zeekr sind sie da ganz anderer Meinung. Mit dem 009 hat die Tochtermarke des chinesischen Geely-Konzerns bereits einen elektrischen Luxus-Van im Rolls-Royce-Style im Programm, den die Schwestermarke Volvo als EM90 (siehe Video) sogar in ihr eigenes China-Portfolio aufgenommen hat. Nun legt Zeekr in Sachen Minivans mit E-Antrieb nach: Mit dem Mix kommt in China bald ein etwas kleineres und zurückhaltender gestaltetes Pendant zum 009 auf den Markt. Aktuell debütiert es bei der Automesse "International Automotive Exhibition" in Peking.

Unsere Highlights

Design

Das Design des Zeekr Mix erinnert entfernt an den VW ID. Buzz. Genau wie die Dimensionen von 4,70 Meter (Länge), 2,00 Meter (Breite) und 1,76 Meter (Höhe) bei einem Radstand von exakt drei Metern. Die flächige Frontpartie mit Kindchenschema-LED-Leuchten geht direkt in eine riesige Windschutzscheibe über, über der ein Gehäuse mit der Technologie für die automatisierten Fahrfunktionen sitzt. Aus den Scheinwerfern erwächst seitlich ein Dekorelement, das sich über den beplankten Radlauf hinweg bis in die vorderen Türen zieht. Massiv wirkende Außenspiegel hängen auf Fensterhöhe an der A-Säule, wohingegen keine Türöffner sichtbar sind.

Die Felgen weisen ein filigranes Design auf, das von der britischen Flagge "Union Jack" inspiriert sein könnte. An beiden Enden des Zeekr Mix erkennen wir – typisch Van – extrem kurze Überhänge. Auf den ersten Bildern sind im hinteren Bereich schwarz getönte Scheiben zu sehen, die im Zusammenspiel mit der gleichfarbigen Dachpartie und im Kontrast zur Lackierung der restlichen Karosserie den Zeekr Mix strikt in "oben" und "unten" teilen. Im Dach selbst befindet sich ein großflächiges Panoramaglas. Über der steil abfallenden Heckscheibe sitzt ein Spoiler, während darunter eine dünne Lichtleiste als Heckleuchte dient.

Innenraum

Innen zeigt sich der dem Vernehmen nach zwischen 2,6 und 2,8 Tonnen schwere und fünfsitzige Zeekr Mix – zumindest im Stand – hochvariabel. Er bietet drei verschiedene Sitzplatzmodi: Im Ansichtsmodus sind die Vordersitze um 90 Grad nach außen gedreht. Dank der fehlenden B-Säule und sich nach vorn und hinten aufschiebender Türen lässt sich so barrierefrei nach außen schauen; laut Zeekr mutiert der Mix damit zum "fahrenden Balkon". Im Babymodus verharren die Vordersitze nah am Armaturenbrett, um zwischen ihnen und den Fondsitzen einen großen Raum zum Spielen zu schaffen. Im Versammlungsmodus sind die Vordersitze um 180 Grad nach hinten gedreht. So entsteht eine Sitzecke mit Vis-à-Vis-Anordnung, die sich um einen Tisch ergänzen lässt.

Aufgrund des One-Box-Designs ragt das Armaturenbrett weit ins Interieur des Zeekr Mix hinein. Es nimmt zentral einen großen Touchscreen auf. Zusätzliche Infotainment-Bildschirme können an weiteren Stellen in den Innenraum integriert werden. Zahlreiche Ablageflächen und Details wie Armlehnen in großer Anzahl – zum Beispiel außen an den Vordersitzen – sollen das Familienleben an Bord praktischer gestalten.

Antrieb

Der Mix ist das erste Zeekr-Modell, das auf der neuen Plattform "Sustainable Experience Architecture" (SEA-M) aufbaut. Wenig Offizielles ist bisher über den Antriebsstrang des Zeekr Mix bekannt. Chinesische Medien gehen von einem einmotorigen Heckantriebs-Layout mit 310 kW (421 PS) aus, mit dem der elektrische Minivan im Höchstfall auf elektronisch begrenzte 180 km/h beschleunigen kann. Die NCM-Batterie (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid) soll aus einem Joint Venture stammen, das Geely zusammen mit dem Akkuspezialisten CATL betreibt. Eine Kapazität und eine prognostizierte Reichweite verrät der Hersteller noch nicht.

Die SEA-M-Plattform ermöglicht die Integration der "Steer-by-Wire"-Technik, also eine Lenkung auf elektronischer Basis ohne physische Verbindung zu den Vorderrädern. Das soll den Wendekreis bei unter fünf Metern halten und dem Zeekr Mix eine Perspektive als Robotaxi ermöglichen. Entsprechende Prototypen, die dem Mix optisch durchaus ähnlich sind, hatte die Marke des Geely-Konzerns bereits vorgestellt. Zeekr kann sich den Mix aber auch als Lieferwagen für den Gütertransport vorstellen.

Marktstart und Preise

Zeekr hat kurz vor der Enthüllung des Mix in Peking die Zulassung des Modells beim chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) beantragt. Unklar ist bislang, wann der Zeekr Mix in China auf den Markt kommt, was er kosten wird und ob er für Exportmärkte vorgesehen ist. Sollte er tatsächlich nach Europa kommen, dann passiert das nicht vor 2025. Die Produktion will Zeekr im Stammwerk in Ningbo in der Provinz Zhejiang ansiedeln.

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Fazit

Zeekr erweitert sein Portfolio um den elektrischen Minivan Mix. Sein Design und seine Dimensionen erinnern an den VW ID. Buzz und im Stand bietet er einen hochvariablen Innenraum. Beim Antrieb setzt die Geely-Tochter auf ein Heckmotor-Layout, das in die neue SEA-M-Plattform integriert wird.

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