Ford C-Max Plug-in-Hybrid im Fahrbericht
Überzeugend auch mit Doppelherz

Im Frühjahr kommt der C-Max als Plug-in- Hybrid nach Deutschland; auto motor und sport ist den neuen Rivalen des Toyota Prius Plus schon gefahren.

Ford C-Max Plug-in-Hybrid, Frontansicht
Foto: Hersteller

Warum das so lange dauert? Das weiß auch bei Ford Deutschland keiner so richtig. Die Kollegen in den USA freuen sich über den Ford C-Max Hybrid schon seit vergangenem Jahr – besser gesagt über seinen Erfolg. Denn schon kurz nach seinem Marktstart im Oktober 2012 hat er den Toyota Prius vom Thron gekickt. Allein in den ersten beiden Monaten verkaufte der Ford C-Max Hybrid sich über 8.000 Mal. Eine witzig gemachte Reklame im Stile eines amerikanischen Sportwettkampfs bringt die Vorteile des Ford C-Max Hybrid im Vergleich zum Prius auf den Punkt: stärker, geräumiger, schneller, sparsamer.


Als wir den Ford C-Max Hybrid im sonnigen Los Angeles übernehmen, sind seine Batterien bis zum Anschlag geladen, und er surrt rein elektrisch aus der Tiefgarage. Schon mal ein guter Start. Im Cockpit hat sich bis auf eine kleine Anzeige links neben dem Tacho nichts geändert. Sie informiert, welcher Motor gerade wie arbeitet und zeigt den Ladestand der luftgekühlten Lithium-Ionen-Batterie. Diese ist unter dem Fahrzeugboden angebracht und hat eine Kapazität von 7,6 kWh, womit der Ford C-Max Hybrid rund 30 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann. Sagt Ford.

Mittels Doppelherz aus E-Motor (88 kW) und Zweiliter-Vierzylinder kommt der modernste Ford C-Max Hybrid auf stolze 191 PS Systemleistung. Dabei funktioniert das Zusammenspiel beider Motoren so, wie wir es von den meisten Hybridmodellen kennengelernt haben: automatisch und unauffällig. Wählhebel des CVT-Getriebes auf D geschoben – los gehts. Elektrisch gleitet der Ford C-Max Hybrid aber nur bei Streichelgas voran (soll bis Tempo 130 funktionieren). Ist beim nächsten Stopp eine Steckdose in der Nähe, kann die Hybridbatterie übrigens wieder aufgeladen werden. An einer 220-Volt-Steckdose soll eine volle Ladung etwas weniger als drei Stunden dauern.

Ford C-Max Hybrid ist antrittsstark, bequem, luftig

Nach rund 400 Testkilometern freuen wir uns im Ford C-Max Hybrid über den im Vergleich zum Prius kräftigeren Antritt, die gewohnt bequemen Sitze, das gute Raumgefühl und das agile Fahrverhalten. Minuspunkte? Das serienmäßige Sportfahrwerk verbessert dank weniger Bodenfreiheit zwar die Aerodynamik, informiert aber leider ziemlich akribisch über Querfugen im Asphalt. Dass die Energieflussanzeige im Ford C-Max Hybrid im Vergleich zu der des Prius wenig einladend ausfällt, wird dagegen höchstens Technikverliebte stören.

Die wichtigste Zahl im Bordcomputer hat uns am Ende der Reise nicht erschreckt: Demnach kam der Ford C-Max Hybrid während der Tour mit rund sechs L/100 km aus. Keine Revolution, aber in Anbetracht der umfangreichen Fotoausrüstung im Kofferraum und des hohen Stadtverkehr-Anteils ein recht erfreuliches Ergebnis. Und ganz sicher kein Grund, uns den modernsten Ford C-Max Hybrid noch länger vorzuenthalten. Im Frühjahr soll er endlich bei den deutschen Händlern stehen – für weniger als 40.000 Euro.

Hybrid-Technik im Ford C-Max

Im Ford C-Max Hybrid bringen es ein Zweiliter-Benziner (arbeitet nach dem Atkinson-Kreisprozess) mit 175 Newtonmetern und ein E-Motor mit 240 Nm zusammen auf 300 Nm Drehmoment. Seine luftgekühlten Lithium-Ionen-Akkus sollen dem Van 30 Kilometer elektrische Reichweite bescheren. Nachteil der Technik: Der C-Max Hybrid kommt auf 1.768 Kilogramm Leergewicht.