Ford Ranger 2.5 TDCi XLT im Fahrbericht
Die neue XLT-Version des Ford-Pickups

Gepäck von über einer Tonne und 3.000 Kilo Anhängelast sind für den Ford Ranger kein Problem. Auch Geländetouren sind mit dem Pickup dank Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe möglich. Die modellgepflegte XLT-Version mit 2,5-Liter-Turbodiesel im Fahrbericht.

Ford Ranger
Foto: Stephan Lindloff

In Deutschland gilt ein Pickup gemeinhin als automobiler Dinosaurier, mit dem die US-Amerikaner die Ozonschicht zerstören. Ford zeigt mit dem Ranger, dass es auch umweltfreundlicher und kleiner geht als bei Trucks mit Achtzylinder, die der deutsche Gutmensch vor dem inneren Auge hat. Sein 2,5-Liter-Turbodiesel kommt im EU-Normzyklus mit 9,3 Liter auf 100 km aus, und der CO2-Ausstoß von 255 g/km liegt unter einigen hierzulande heiß geliebten Sportwagen wie Porsche 911 Turbo (272 g/km). Natürlich kann man einen Sportwagen nicht mit einem Pickup vergleichen, dafür sind ihre Einsatzgebiete viel zu verschieden. Die Gegenüberstellung des CO2-Ausstoßes zeigt dennoch, dass eine allgemeine Vorverurteilung unfair ist.

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Der Ford Ranger bietet einen enormen Nutzwert

Doch genug der politischen Debatte, denn seinen Verbrauch rechtfertigt der Ranger mit einem enormen Nutzwert. In der Version mit Einzelkabine können bis zu 1.215 kg auf der 2.280 mm langen und 1.456 mm breiten Ladefläche transportiert werden. Die getestete Version mit Extrakabine und zweiter Sitzreihe schleppt 1.125 kg auf einer Fläche von 1.753 mm mal 1.456 mm. Da kann man nicht nur Fahrräder und Gepäck, sondern auch seinen Aufsitzrasenmäher mit in den Urlaub nehmen. Damit all das gut gesichert am Zielort ankommt, verfügt der Ranger über eine Befestigungsreling an beiden Fahrzeugseiten mit je vier Ösen. Ab der Ausstattungsvariante XLT gibt es innen noch weitere Verzurrmöglichkeiten.

Die Ausstattungsliste ist reichhaltig

Die knapp 4.500 Euro teurere XLT-Ausstattung ist aber nicht nur deswegen empfehlenswert. Sie bietet neben einem verstärkten Seitenschutz der Laderraumwanne auch optische Leckerbissen wie in Wagenfarbe lackierte Schweller, Tür- und Heckklappengriffe, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und einen verchromten Kühlergrill. Dazu kommen sinnvolle Extras im Innenraum wie eine manuelle Klimaanlage, ein Radio mit Sechsfach-CD-Wechsler und ein Anschluss für den MP3-Player. Wer es noch schicker haben will, greift zum XLT Limited mit beheizbaren Ledersitzen und einer zusätzlichen Instrumenteneinheit, die neben der Außentemperatur auch Steigungs- und Neigungswinkel sowie via Kompass die Fahrtrichtung anzeigt.

Mit dem 2,5-Liter-TDCi ist der Ranger ausreichend motorisiert

Topmodell ist der Wildtrak mit 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, jeder Menge Chromapplikationen und einer abschließ- und ausziehbaren Laderaumabdeckung. Den XLT Limited gibt es wahlweise mit Dreiliter-Turbodiesel, den Wildtrak ausschließlich mit der 156 PS starken Topmotorisierung. Doch bereits nach den ersten Kilometern am Steuer kann konstatiert werden: Mit dem 2,5-Liter-TDCi ist der Ranger völlig ausreichend motorisiert. Schon bei niedrigen Drehzahlen - das maximale Drehmoment von 330 Nm liegt bei 1.800 Touren an - zieht der Turbodiesel kräftig los. Das mit der Modellpflege gekürzte Übersetzungsverhältnis der ersten beiden Gänge macht sich positiv bemerkbar. Vor langen Autobahnstrecken muss sich der Fahrer ebenfalls nicht fürchten. Die Geräuschkulisse liegt auf Pkw-Niveau, und bis zu Geschwindigkeiten von 150 km/h schwimmt man problemlos im Verkehr mit. Auf Asphalt sollte der Ranger übrigens nur mit Hinterradantrieb gefahren werden.

Untersetzungsgetriebe und Allradantriebstehen zur Verfügung

Der Allradantrieb lässt sich für Geländetouren manuell zuschalten. Für besonders steile Anstiege steht zudem ein Untersetzungsgetriebe zur Verfügung, bei dem eine mechanische Differenzialsperre die Antriebskraft an die Räder mit der jeweils größten Traktion überträgt. Zum Wechsel zurück in den Hinterradantrieb werden die Freilaufnaben der Vorderachse per Knopfdruck entriegelt. Die Taste ist gut erreichbar links vom Lenkrad angebracht. Ohne Gewicht auf der Ladefläche ist der Federungskomfort jedoch bescheiden. Wer den Ranger nicht beladen will, sondern als Spaßmobil kauft, muss mit dem für blattgefederte Fahrzeuge typischen Hoppeln auf unebenen Straßen leben. In der Stadt fühlt sich der mit über fünf Meter Länge nicht gerade schmächtige Pickup überraschend handlich an. Dazu tragen die ausreichend direkte Lenkung und die nicht übermäßige Breite von 1.805 mm bei. Bis auf die bauartbedingten Nachteile beim Federungskomfort wirkt der Ranger erstaunlich zivilisiert. Mit einem Basispreis von 23.800 Euro und einem Testverbrauch von gut zwölf Litern ist er lange nicht so unvernünftig wie ein US-Pickup mit Achtzylinder, aber beinahe so unterhaltsam.

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Technische Daten
Ford Ranger 2.5 TDCI Extrakabine XLT
Grundpreis29.691 €
Außenmaße5170 x 1805 x 1750 mm
Hubraum / Motor2500 cm³ / 4-Zylinder
Leistung105 kW / 143 PS bei 3500 U/min
Höchstgeschwindigkeit158 km/h
Verbrauch8,9 l/100 km