Hyundai i30 (2016/2017) im Fahrbericht
Streben nach Hochwertigkeit

Auf dem Pariser Autosalon präsentiert Hyundai die dritte Generation des kompakten i30. Hinter dem straffen Design stecken ein optimiertes Fahrwerk und neue Motoren. Wir konnten einen Prototypen bereits probefahren.

Neuer Hyundai i30 Teaser
Foto: Hyundai

Der Schwung ist hin, zumindest der in der Seitenlinie, der den bisherigen Hyundai i30 optisch flott und besonders machte. Die Neuauflage setzt dagegen auf ruhige, gerade Flanken und ein markantes Gesicht mit edlen Zügen und offenen Augen, die auf Wunsch mit LED in die Welt strahlen.

Ansonsten sind die Hyundai-Ingenieure sehr wohl mit Schwung und Elan an die dritte Generation ihres Erfolgsmodells herangegangen, das mit 27.161 Verkäufen bei uns 2015 für ein Viertel der Neuzulassungen der Koreaner zuständig war. Denn der ab Januar lieferbare Hyundai i30 orientiert sich noch stärker als bisher am deutschen Geschmack, und das Design stammt ebenso aus dem europäischen Entwicklungszentrum in Rüsselsheim wie die Abstimmung von Fahrwerk und Antrieb.

Unsere Highlights

Viel Platz und viel Ausstattung

Nach der ersten Fahrt mit einem getarnten Prototyp ist die Grundrichtung unverkennbar: Der Hyundai i30 wird gediegener und erwachsener, aber nur wenig breiter und flacher. An Platz mangelt es weder auf den bequemen Vordersitzen noch auf der geteilten Rückbank oder im Kofferraum, die Sitzposition passt ebenso wie die Ergonomie.

Die analogen Rundinstrumente lassen sich schnell und klar ablesen, die verbliebenen Tasten und Hebel liegen griffgünstig zur Hand. Viele Funktionen wurden jedoch in den Touchscreen ausgelagert, der ähnlich wie bei Mercedes frei auf der Mittelkonsole steht und künftig auch als Display für gekoppelte Smartphones dienen kann.

Wie inzwischen üblich bei Hyundai, gibt es feine Extras wie beheiztes Lenkrad und Sitze mit Belüftung, dazu ein umfangreiches Infotainment- und Assistenzangebot mit automatischer City-Notbremsung, Querverkehrswarner und adaptivem Tempomaten. Allerdings ist vieles davon an höhere Ausstattungsvarianten gebunden, sodass wohl kaum ein Hyundai i30 zum Basispreis (rund 16.500 Euro) weggehen dürfte.

Künftig auch mit Dreizylinder-Turbo und 260-PS-Top-Modell

Immerhin wird ja einiges geboten – von den neuen Turbobenzinern (Einliter-Dreizylinder mit 120 PS, 1,4-Liter-Vierzylinder mit 140 PS) über das optionale Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bis hin zum agileren Fahrwerk mit Mehrlenker-Hinterachse und Komponenten des neuen Hybrid- und Elektromodells Ioniq. Neben schneller ansprechenden Stoßdämpfern und reduziertem Mitlenkeffekt der Hinterräder soll vor allem die zehn Prozent direktere Lenkung den Unterschied zum Vorgänger ausmachen.

Tatsächlich weckt der Hyundai i30 auf Anhieb Vertrauen, verbindet gute Präzision und Handlichkeit mit einer komfortablen Federung, die nur auf Querfugen und Kanaldeckeln etwas herb aufstößt. Zu seinem ruhigen, gelassenen Wesen passt gut der bekannte 1,6-Liter-Diesel, den es mit 95, 110 und 133 PS gibt. Als Speerspitze folgt noch 2017 eine heiße N-Version mit rund 260 PS – falls doch jemand den großen Schwung vermissen sollte.

Fazit

Nicht nur der große sechseckige Kühlergrill des neuen i30 erinnert an den Audi A3, auch die Liebe zum Detail und das Streben nach Hochwertigkeit. Da sich Hyundais Kompakter noch stärker an deutsche Kunden wendet, ohne das bisherige Preisniveau zu verlassen, wird der Erfolg nicht ausbleiben.