VW Touareg Facelift
Überarbeitetes Frettchen kommt in Fahrt

2018 kam Generation 3 des Touareg auf den Markt. Zeit also für ein umfassendes Facelift mit verfeinertem Fahrwerk, aufgewerteter Ausstattung und überarbeiteten Antrieben. Was das bringt, zeigt der Fahrbericht.

VW Touareg R
Foto: Ingo Barenschee

Vor 21 Jahren kam die erste Generation des VW Touareg auf den Markt. Damals gab es noch einen Reihen-5-Zylinder-Diesel als Basismotor. Und VW beteiligte sich mit einem umgebauten Touareg namens Frettchen an einer Bundeswehr-Ausschreibung für ein leicht gepanzertes Führungsfahrzeug.

Daraus wurde nichts, obwohl ein VW Frettchen sicher gut zum VW Iltis gepasst hätte. Seither wurden fast 1,2 Millionen Touareg für vornehmlich friedliche Zwecke gebaut. Unter Kennern gilt der VW als der komfortabelste und vielseitigste der Konzernbrüderschaft aus Q7, Touareg und Cayenne.

Unsere Highlights

Komfortabler Gleiter

VW Touareg R
Ingo Barenschee

Mit gezielter Modellpflege wurde der VW Touareg noch komfortabler und fahraktiver als er ohnehin schon war.

Das ist bei der dritten Modellgeneration nicht anders. Geschmeidig und satt rollt der modellgepflegte Touareg über norwegische Landstraßen.Der Unterschied zum Vorgänger sei erheblich, versichern die Wolfsburger. Unter anderem erhielt der Wagen einen Dachlastsensor, der erkennt, ob eine Dachlast mitgeführt wird. Klingt banal, führt aber durch die Vernetzung des Sensors mit der Fahrwerkselektronik zu einer größeren Spreizung zwischen bestmöglichem Komfort und dennoch hoher Performance. Oder anders gesagt: Erkennt der Sensor eine Dachlast strafft er die Dämpfer, um größeren Aufbaubewegung vorzubeugen. Im normalen Fahrbetrieb können die Dämpfer komfortabler abgestimmt bleiben.

Dazu verfügt der Touareg nun über steifere Stabi und steifere Hinterachslager sowie eine neu auf mehr Präzision abgestimmte Lenkung. Da sitzt du dann im modellgepflegten Touareg und denkst dir: "Ja, so geht es auch".

Der große SUV bleibt von der Dramatik der Landschaft und ihrem Himmel in Norwegen unbeeindruckt, bügelt auf der Landstraße alle Unebenheiten zwischen Kanaldeckel, Frostaufbruch und Bodenwelle vor Zebrastreifen glatt. Mit der sehr gefühlsbetonten Lenkung lässt er sich zudem präzise und locker um Kurven bewegen. Und der neueste VW Touareg bleibt selbst dann gelassen und unaufgeregt, als die Route von der geteerten Landstraße auf den Aursjøvegen in die Berge abbiegt. Die ungeteerte Zufahrt zum Aursjø-Stausee ist fraglos eine der spektakulärsten Straßen Europas, einschließlich unbeleuchtetem Haarnadel-Tunnel oder Aussichtspunkten, an denen es 600 Meter nach unten geht.

Überschaubare E-Reichweite

VW Touareg R
Ingo Barenschee

Der Hybrid kann bis zu 135 km/h rein elektrisch fahren und kommt mit seiner 14,3 kWh-Batterie bis zu 47 km weit.

In diesem Volkswagen reicht ein Dreh am Menükopf, um das Offroad-Fahrprogramm aufzurufen, dann ein Touch auf den Screen für das Schotter-Menü, dann geht’s weiter.

Und zwar ganz egal, ob es sich um den V6-Diesel mit 286 PS oder den eHybrid mit 462 PS handelt. Der Diesel kann seine bekannte Anfahrschwäche nicht immer ganz verbergen. Dafür gefällt er mit bulligem Antritt aus mittleren Drehzahlen und knausrigem Konsum. Nach über 200 km Fahrt inklusive 60 Schotter-Kilometer zeigte der Bordcomputer exakt 8,0 Liter/100 km auf.

Der Hybrid kann dagegen bis zu 135 km/h rein elektrisch fahren, kommt mit seiner 14,3 kWh-Batterie bis zu 47 km weit, kommt aber nicht ohne gelegentliches Lastwechsel-Ruckeln aus – nicht zu auffällig, dennoch aber bemerkbar.

Markstart und Preise

VW Touareg R
Ingo Barenschee

Konfigurier- und bestellbar ist der neue Touareg ab 69.200 Euro für den 231 PS-Diesel bis zu 93.870 Euro für den R eHybrid mit 462 PS.

Was er noch zu bieten hat, der modellgepflegte Touareg? Ein neues Matrixlicht mit 38.000 Leuchtdioden, die allerlei Kunststücke beherrschen, etwa virtuelle Fahrspuren in exakter Fahrzeugbreite auf die Bahn malen. Oder Hindernisse und Gefahrenstellen gezielt anleuchten. Das sogenannte IQ.Light kommt zudem mit neuer LED-Leiste am Heck, inklusive illuminiertem VW-Logo. Okay, das hätten wir nun nicht gebraucht, aber bei Dämmerung und vor dramatischem Wolkenhintergrund sieht es ganz nett aus.

Konfigurier- und bestellbar ist der neue Touareg übrigens bereits, ab 69.200 Euro für den 231 PS-Diesel bis zu 93.870 Euro für den R eHybrid mit 462 PS.

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Fazit

Fazit: Mit gezielter Modellpflege wurde der VW Touareg noch komfortabler und fahraktiver als er ohnehin schon war. Ob man nun einen Diesel- oder Hybridantrieb bevorzugt, ist hier kaum mehr als eine Geschmacksfrage

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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