Der Grand-Prix-Zirkus erlebt aktuell einen noch nie dagewesenen Boom. An dieser Euphorie will jetzt auch Hollywood partizipieren. Unter dem Dach der Apple Studios wird aktuell ein neuer Blockbuster produziert, der eine fiktionale Formel-1-Story erzählt. Der Titel steht noch nicht fest. Bekannt ist aber schon, dass Megastar Brad Pitt für die Hauptrolle verpflichtet wurde.
Um das Drehbuch so realistisch wie möglich zu schreiben, haben die Produzenten auch Lewis Hamilton als Berater ins Boot geholt. Die Verantwortlichen scheuen zudem keinen Aufwand, um dem Zuschauer möglichst authentische Bilder zu liefern. So sollen an verschiedenen Rennwochenenden kleine Filmkameras an die echten Autos montiert werden.
Am Rennwochenende in Silverstone werden die Aktivitäten der Filmcrew jedoch auf ein ganz neues Level gehoben. Ein fiktives Rennteam namens "APXGP" bekommt in der Boxengasse eine eigene Garage zugewiesen. Während die echten Formel-1-Piloten ihre Runden drehen, sollen in den Boxen und im Fahrerlager Dreharbeiten stattfinden.
Mercedes baut Formel-2-Renner um
APXGP hat sogar zwei eigene Autos am Start. Dabei wurden Formel-2-Chassis zu Rennwagen nach F1-Reglement umgebaut. Verantwortlich für die Verwandlung war Mercedes Applied Sciences. Die Spezialabteilung des deutsch-britischen Werksteams besteht aus vielen F1-Ingenieuren, die wegen der Einführung des Budgetdeckels nun externe Projekte betreuen.
Bei den umgebauten Fahrzeugen handelt sich nicht etwa um statische Dummy-Showcars, sondern um richtige Rennwagen mit Carbon-Chassis. Unter der Haube steckt hier aber keine echte Formel-1-Power-Unit, sondern ein 620 PS starker Formel-2-Motor. Das V6-Turbo-Triebwerk aus der Königsklasse mit seinen beiden Hybrid-Einheiten wäre im Einsatz einfach zu kompliziert gewesen.
Kurz wurde überlegt, ein echtes Formel-1-Auto aus der Vorsaison in eine Film-Version zu verwandeln. Am Ende war es aber billiger, die Formel 2 als Basis zu nutzen. Außerdem konnte man die Rennwagen der zweiten Liga besser für die speziellen Anforderungen umbauen. So wurde zum Beispiel der Radstand verlängert, um zusätzliche Batterien für bis zu 15 Kameras unterzubringen.
Autos werden künstlich eingefügt
Die Frankenstein-Modelle hatten ihren Shakedown schon Ende April in Silverstone absolviert. Zwischendurch reiste Brad Pitt sogar zu Testfahrten nach Paul Ricard, um sich an das Gefühl in einem Formel-Rennwagen zu gewöhnen. Dabei wurden bereits die ersten Action-Bilder gedreht.
Nun in Silverstone will man die spektakuläre Grand-Prix-Kulisse für das Abbilden eines echten Renneinsatzes nutzen. Vor ausverkauftem Haus dürfen die Film-Autos aber nicht gleichzeitig mit den echten Formel-1-Rennern auf der Piste unterwegs sein. Das wäre zu gefährlich und der gewohnte Ablauf soll nicht gestört werden.
Stattdessen darf Brad Pitt und die Stunt-Piloten mit den Autos sieben bis acht Mal alleine ausrücken, wenn es Pausen im sportlichen Programm zulassen. Die gegnerischen Fahrzeuge sollen dann im Film nachträglich mit künstlicher Animationstechnik eingefügt werden. Regisseur Joe Kosinski will nicht weniger als den authentischsten Rennfilm aller Zeiten auf die Leinwand bringen.
Spoiler-Alarm: Die Story des Streifens dreht sich um den Rennfahrer Sonny Hayes, der von Brad Pitt gespielt wird. Er war vor vielen Jahren als junger Star in die Rennszene gekommen, hatte die Formel 1 aber zwischendurch wieder verlassen müssen. Im Film geht es um das Comeback in der Königsklasse, bei dem sich der Pilot mit einem Hinterbänkler-Team durchbeißen muss.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die ersten Bilder des Filmautos und von der Kulisse in Silverstone.