F1 Team-Ranking GP Australien
Ferrari greift Red Bull an

GP Australien 2024

Nach dem Doppelsieg in Australien hat Ferrari bis auf vier Punkte zu Red Bull aufgeschlossen. Der WM-Zweite hat in Melbourne gezeigt: Wenn man Red Bull unter Druck setzen kann, ist der Weltmeister verwundbar.

Carlos Sainz - Ferrari - Formel 1 - GP Australien 2024
Foto: xpb

Ferrari zeigt bis jetzt eine makellose Saison. Die Autos sind zuverlässig, berechenbar, konstant stark auf allen Streckenlayouts und geben den Fahrern Vertrauen. Das alles wirkt sich positiv auf das Reifenmanagement aus. Ferrari bringt sich immer mehr in die Lage, Red Bull unter Druck zu setzen. Und dann passieren auch beim Titelverteidiger Fehler.

Max Verstappens dritte Pole-Position hat jedoch gezeigt: Der Red Bull ist immer noch das schnellste Auto im Feld. Im Rennen hätte er sich gegen die Ferrari schwergetan. Das lässt der 56-Sekunden-Rückstand von Sergio Perez auf den Sieger vermuten. In den ersten beiden Rennen verlor der Mexikaner nur 22 und 13 Sekunden auf seinen Teamkollegen.

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McLaren hat seine Position als dritte Kraft im Feld gefestigt. Die schnelle Strecke im Albert Park ließ die papaya-orangen Autos vielleicht etwas besser aussehen, als sie sind. Mercedes und Aston Martin streiten sich mit unterschiedlichen Problemen um Platz vier. Der eine hat ein instabiles Heck, der andere eine schwache Vorderachse. Toro Rosso führt die Formel 1B vor Haas an, die erneut überrascht haben.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Australien 2024
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1. Red Bull

In der Quersumme der ersten drei Rennen hat Red Bull knapp die Nase vorn. Doch der Weltmeister ist verwundbar. Speziell auf Strecken, auf der die Reifen körnen. Eine Serie von Pannen brachte Red Bull ins Straucheln. Verstappens Ritt über einen Randstein kostete einen Unterboden und den Motor. Die Ingenieure fanden nie eine Balance. Untersteuern bremste die Autos. Dann noch der Bremsdefekt im Rennen.

Carlos Sainz - Ferrari - Formel 1 - GP Australien 2024
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2. Ferrari

Ferrari wird immer besser. Das Auto kann alle Strecken gut. Es ist gut ausbalanciert, einfach zu fahren und hat keine sichtbaren Schwächen. Das verschafft den Fahrern Spielraum beim Reifenmanagement. Der Wohlfühlfaktor hilft Sainz mehr als Leclerc. Mit diesem Fundament schafft es Ferrari immer öfter, pannenfrei das Rennwochenende abzuwickeln.

Lando Norris - Formel 1 - GP Australien 2024
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3. McLaren

Es fehlte nicht viel auf Red Bull und Ferrari. Die Fahrer führten die Formsteigerung in den letzten beiden Rennen auf das schnelle Streckenlayout und den glatten Asphalt zurück. Mit Upgrades hat sich McLaren noch zurückgehalten. Die Ingenieure arbeiten daran, die Schwachstellen abzuarbeiten. Das sind immer noch langsame Kurven mit großem Radius.

Lewis Hamilton - Formel 1 - GP Australien 2024
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4. Mercedes

Mercedes findet keinen Weg aus dem Irrgarten. Diesmal passte das Auto in schnellen Kurven, musste aber Opfer in langsamen Kurven bringen. Dem besten Topspeed in Jeddah folgte der schlechteste in Melbourne. Der W15 schwankt zwischen Gut und Böse. Nur im dritten Training und im dritten Stint des Rennens war man konkurrenzfähig.

Lance Stroll - Formel 1 - GP Australien 2024
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5. Aston Martin

Aston Martin stagnierte nach dem Fortschritt in Jeddah. Alonso verdarb sich einen besseren Startplatz durch Fehler. Im Rennen bremst hoher Reifenverschleiß die Fahrer. Das liegt an einem Auto, das sich nur schwer ausbalancieren lässt. Der AMR24 ist instabil auf der Vorderachse. Steuern die Ingenieure dagegen, verliert er schnell das Heck.

Daniel Ricciardo - Formel 1 - GP Australien 2024
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6. Toro Rosso

Endlich wurde eine gute Trainingsleistung im Rennen in Punkte umgesetzt. Der Toro Rosso war in Melbourne das schnellere Auto als der Haas. Auf eine Runde mehr als im Rennen. Die Schere könnte bald noch mehr aufgehen. Red Bulls B-Team plant für Suzuka ein großes Upgrade. Haas muss noch bis zum GP China warten.

Nico Hülkenberg - Formel 1 - GP Australien 2024
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7. Haas

Der US-Rennstall setzt seinen Höhenflug fort. Trotz der Startplätze 14 und 16. Die schnellen Kurven sind Gift für ein Auto, dem es noch am Gesamtabtrieb fehlt. Im Training hatten die Rennpace und eine gute Balance wieder Priorität. Das zahlte sich am Sonntag aus. Haas war schneller als Williams. Dank erneut guter Strategie brachte man beide Autos in die Punkteränge.

Logan Sargeant - Williams - Formel 1 - Melbourne - GP Australien - 22. März 2024
Motorsport Images

8. Williams

Albons Unfall im ersten Training brachte Williams aus dem Tritt. Mangels Ersatzchassis war man ab Samstag ein Einmann-Team. Sargeant musste pausieren. Albon wusste, dass er sich keinen Fehler mehr erlauben durfte. Da fuhr eine Bremse im Kopf mit. Auch in Suzuka sind Unfälle tabu. Das dritte Chassis wird erst für den GP China fertig.

Esteban Ocon - Formel 1 - GP Australien 2024
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9. Alpine

Ein Platz im Q2 zählt für Alpine wie ein Sieg. Wie schon in Jeddah half die Streckencharakteristik. Traktion spielte nur an drei Stellen des Kurses eine Rolle. Für Punkte reicht es noch nicht. Im Rennen addieren sich die Defizite des A524 in einem hohen Reifenverschleiß. Für WM-Punkte braucht Alpine ein Wunder. Oder ein Super-Upgrade.

Guanyu Zhou - Sauber - Formel 1 - GP Australien 2024
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10. Sauber

Bottas schaffte es ins Q2. Das war der einzige Lichtblick. In der Qualifikation ging einer von zwei neuen Frontflügeln kaputt. Deshalb startete Zhou aus der Box. Im Rennen hakte es zum dritten Mal in Folge bei einem Boxenstopp. Wieder verkantete die Radmutter. Zhou verlor wegen eines Getriebeproblems 20 Sekunden in der Box.

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AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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