Vorsichtiger Optimismus bei Haas
US-Team nicht mehr Letzter?

Haas stand auf den Tippzetteln vieler Experten auf dem letzten Platz. Nach den Testfahrten sieht es so aus, als könnte der US-Rennstall mit Alpine und Sauber, vielleicht sogar Williams mithalten. Das Team ist vorsichtig optimistisch.

Haas - Formel 1 - GP Bahrain - 28. Februar 2024
Foto: ams

In allen Prognosen lag Haas auf dem letzten Platz. Der US-Rennstall hatte 2023 mitten in der Saison den Faden verloren und war von Platz sieben ans Tabellenende abgestürzt. Das große Problem der hohen Reifenabnutzung konnte nicht gelöst werden. Die Upgrades zeigten keine Wirkung. Noch nicht einmal die B-Version brachte eine Besserung.

Selbst der neue Teamchef Ayao Komatsu warnte noch in seiner Saisonvorschau, dass man in den ersten Rennen möglicherweise kleinere Brötchen backen müsse. Er sprach von einem Entwicklungsrückstand, weil die B-Version letztes Jahr zwei Monate Entwicklungszeit für das 2024er-Auto gekostet habe.

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Nico Hülkenberg - Haas - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
Motorsport Images

Nico Hülkenberg hofft, dass man die rote Laterne loswird.

Stabiler durch die Kurven

Die Testfahrten letzte Woche haben alle im Team positiv überrascht. Es sieht so aus, als hätte der VF-24 die meisten der negativen Eigenschaften seines Vorgängers abgelegt. "Das Auto fühlt sich generell besser an. Die Aerodynamik ist stabiler, das Fahrverhalten berechenbarer, und damit haben wir auch mehr Kontrolle über das Reifenmanagement"", urteilt Nico Hülkenberg.

Teamkollege Kevin Magnussen ergänzt: "Beim Vorjahresauto schwankte der Abtrieb vom Kurveneingang bis zum Ende. Das fühlt sich jetzt konstanter an." Nach der Datenanalyse haben die Haas-Piloten ein Fahrzeug in der Hand, mit dem man gegen Alpine und Sauber, vielleicht sogar gegen Williams kämpfen kann. Auch wenn Hülkenberg sagt: "Der Longrun von Albon war besser als unserer."

Nico Hülkenberg - Haas - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
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Einige Schwächen lassen sich erst mit weiteren Updates bekämpfen.

Abwarten mit dem Upgrade

Magnussen beschreibt die Stimmung im Team mit "vorsichtig optimistisch". Die Richtung stimmt. Doch reicht der Sprung aus auch die Lücke zur direkten Konkurrenz zu schließen? Für Hülkenberg fehlt noch der letzte Beweis: "Mal abwarten wie es ist, wenn wir mitten im Feld fahren, wenn alles am Auto richtig heiß ist." Sein Gefühl sagt ihm: "Letztes Jahr waren wir nicht Teil des Rennens. Diesmal könnten wir wieder dabei sein."

Nicht nur im Renntrim gibt es noch Fragezeichen. Man weiß auch noch nicht so genau, wie sich die verbesserte Form im Renntrim auf eine Runde in der Qualifikation übertragen lässt. Haas fuhr bei den Testfahrten mit einer Rennabstimmung, bei der nur die Frontflügeleinstellung und die Reifendrücke adaptiert wurde. Auf eine spezielle Vorbereitung für die Jagd nach der schnellen Runde verzichtete das WM-Schlusslicht von 2023. "Es gab wichtigere Probleme zu lösen", erklärt Komatsu.

Auch in Bezug auf die Weiterentwicklung des VF-24 sieht Komatsu Licht am Ende des Tunnels: "Wir haben das Auto verstanden und konnten den Aerodynamikern eine Richtung vorgeben, wo sie ansetzen müssen." Ein Zeitpunkt für das erste Upgrade ist noch nicht bestimmt. "Erst einmal müssen wir schauen, wo wir stehen, wo das größte Potenzial liegt und wo die größten Schwächen", bremst Hülkenberg.

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