Starker neunter Platz im Qualifying von Shanghai
Hülkenberg liefert ab

GP China 2024

Nico Hülkenberg bewies in China seine Quali-Stärke und schaffte es in die Top-Ten. Im Sprint-Rennen landete der Deutsche noch auf dem letzten Platz. Das Team baute den Haas nach der Sprint-Klatsche radikal um.

Nico Hülkenberg - Haas - GP China 2024 - Shanghai - Formel 1 - 20. April 2024
Foto: Motorsport Images

So schnell kann es in der Formel 1 gehen. Nico Hülkenberg trudelte im Sprint (20.4.) noch als abgeschlagener Letzter ein. Der Deutsche musste nach Platz 13 im Sprint-Qualifying am Freitag (19.4.) die gesamte Konkurrenz passieren lassen. Satte 49 Sekunden Rückstand auf Sieger Max Verstappen wies das Resultat am Ende des 19-Runden-Rennens aus.

Doch nur wenige Stunden später hatte der 36-Jährige sein Lachen wieder gefunden. Der Deutsche bewies mal wieder seine Extra-Klasse bei der Zeitenjagd und stellte seinen Haas VF-24 auf Startplatz neun. Im Anschluss an die Session erklärte der Emmericher, wie dieser Formanstieg möglich war und ging nochmal auf den Freitag ein. "Nach dem Training gestern haben wir das Auto stark umgebaut. Die Änderungen haben nicht funktioniert. Das Auto hatte sich sogar eher verschlechtert."

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Der Deutsche litt auch unter dem Verkehr im Sprint. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Kevin Magnussen hatte der ehemalige Renault-Pilot mehrere Autos um sich herum. "Kevin hatte freie Luft zum Fahren. Ich hingegen hatte vom Start weg mit fünf Autos zu kämpfen." Das beanspruchte die sensiblen Pirellis-Pneus stärker. Nach den ersten Runden war der "Rückwärtseingang" eingelegt, wie Hülkenberg konstatierte.

Nico Hülkenberg - Haas - GP China 2024 - Shanghai - Formel 1 - Sprint - 20. April 2024
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Im Sprint ging nichts bei Nico Hülkenberg. Das falsche Setup warf ihn auf den letzten Platz zurück.

Neue Regeln helfen Haas

Das Problem für Haas war, dass sie mit dem Setup am Samstagvormittag noch vorliebnehmen mussten. "Wir waren deshalb festgefahren bis zum Sprint." Hülkenberg, ein Mann der klaren Worte, brachte es auf den Punkt: "Das Auto stand im Sprint auf dem Kopf, gegenüber dem, was wir mit den Änderungen erreichen wollten."

Ein Glück, dass ab dieser Saison sich das Sprint-Format geändert hat. Nach dem Sprint-Rennen dürfen die Teams wieder Hand an ihren Autos anlegen, was bei Hamilton und Mercedes völlig in die Hose ging, funktionierte bei Haas. "Wir konnten es dank der neuen Regeln korrigieren." Jetzt war auch Hülkenberg wieder glücklich mit seinem modifizierten Auto. "Ich bin sehr zufrieden und ich glaube nicht, dass ich meine Runden noch hätte besser fahren können."

Der Haas-Pilot blickte auch schon zuversichtlich auf das morgige Rennen (21.4.): "Es ist eigentlich perfekt, dass ich auf Platz neun stehe. Die anderen Autos vor mir sind schneller. Sollte ich beim Start meine Position halten, kann ich in sauberer Luft fahren und meine Reifen schonen." Dennoch weiß Hülkenberg, wie herausfordernd die 56 Runden in Shanghai werden können. "Ich erwarte morgen ein hartes Rennen, ich denke, es wird ein hartes Stück Arbeit für uns, aber ich freue mich darauf."

Nico Hülkenberg - Haas - GP China 2024 - Shanghai - Formel 1 - 20. April 2024
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Nico Hülkenberg peilt nach dem neunten Startplatz ein Punkteresultat in Shanghai an.

Hülkenberg kommt mit blauem Auge davon

Teamchef Ayao Komatsu lobte seinen Angestellten nach dem Qualifying: "Unser Ziel ist es, ins Q3 zu kommen, und mit Nico haben wir das heute erreicht – wir waren das schnellste Auto außerhalb der fünf besten Teams. Das ist das Beste, was wir tun können, also war es ein guter Job."

Das Glück des Tüchtigen war am Nachmittag ebenfalls auf der Seite von Haas. Die Stewards hatten noch während des Qualifyings eine Untersuchung gegen Nico Hülkenberg eingeleitet. Der 207-malige GP-Starter hatte sich bei einem Stau in der Boxengasse vorgedrängelt. Hülkenberg erklärte sein Vorgehen wie folgt: "Als ich aus der Garage losfahren wollte, habe ich mein Team gefragt, ob ich reinfahren darf. Das Team hat gesagt, es wär' okay."

Die Stewards sahen das etwas anders. Hülkenberg und sein Team entschuldigten sich. Das honorierten die Stewards und sprachen lediglich eine Verwarnung mit dem Hinweis aus, der Deutsche sollte die Regeln eigentlich kennen. Das Schlitzohr merkte zu seiner kleinen Drängelei nur süffisant an. "Ich glaube, ich habe niemanden in Lebensgefahr gebracht."

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