Für Nico Hülkenberg ist der Trip nach Katar eine Reise in die eigene Vergangenheit. Im Februar 2009 machte der heutige Haas-Pilot seine erste Erfahrung mit der fließenden Rennstrecke in Losail. Damals startete das noch junge Talent in der asiatischen GP2-Serie, um in der Winterpause etwas Erfahrung zu sammeln.
Das Abenteuer konnte der aufstrebende Youngster als Erfolg verbuchen. Beim Samstagsrennen fuhr Hülkenberg den Sieg ein, am Sonntag gab es immerhin noch einen Pokal für Rang drei. Mit dem Deutschen auf dem Podium standen jeweils zwei Fahrer, denen er später in der Formel 1 wieder begegnen sollte: Sergio Perez, der am Sonntag gewann, und der Russe Vitaly Petrov.
Hülkenberg vor Perez und Petrov - so ging es beim ersten Besuch in Katar 2009 aus.
Zweiter Katar-Besuch mit Williams
"Das sind gute Erinnerungen", grinste Hülkenberg mehr als 14 Jahre später an gleicher Stelle. "Ich hatte richtig Spaß damals. Es ist zwar schon ein paar Tage her und die Autos sind natürlich heute etwas schneller, aber ich hoffe, es hilft mir dabei, mich auch dieses Wochenende direkt wieder wohlzufühlen."
Einen Vorteil kann Hülkenberg aus seinem ersten Katar-Auftritt aber nicht ziehen. Die meisten seiner aktuellen Formel-1-Kollegen kennen den Kurs ebenfalls schon von der Grand-Prix-Premiere im Jahr 2021. In der durch Corona verkürzten Saison sprang Katar damals kurzfristig ein. In der Finalphase des heißen WM-Kampfs gewann Lewis Hamilton hier das Duell gegen Max Verstappen.
Hülkenberg musste sich das Rennen am Fernseher anschauen. Er hofft, dass der Erfahrungsvorsprung der Konkurrenz nicht so groß ausfällt: "Seit meiner Zeit in der GP2 hat sich die Strecke ja nicht verändert, was das Layout angeht. Nur drumherum ist viel passiert, was die Infrastruktur angeht."
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Keine großen Punkteträume
Was viele nicht wissen: Ein Jahr nach seinem ersten Auftritt in der GP2 reiste Hülkenberg noch einmal in das Emirat am arabischen Golf. Er war mittlerweile zum Formel-1-Stammpilot bei Williams aufgestiegen. Das Team versuchte einen dicken Sponsor-Fisch aus Katar an Land zu ziehen und brachte neben den beiden Piloten auch noch zwei F1-Renner mit. Am Ende wurden dabei aber nur ein paar Show-Runden gedreht.
Was die Konkurrenzfähigkeit in der aktuellen Saison angeht, hat Hülkenberg keine besonders großen Hoffnungen, dass nach sieben punktlosen Rennen nun wieder etwas Zählbares auf das Konto kommt. Die Strecke sei ähnlich wie Suzuka.
"Und da waren wir leider nicht sehr schnell. Hier kommt es auf ähnliche Qualitäten an. Das Auto braucht Abtrieb und eine gute Balance." Der Blick von Hülkenberg geht schon ein Rennen weiter voraus: "Katar ist das letzte Wochenende, bei dem wir mit dem alten Auto unterwegs sind. In Austin kommt dann das große Upgrade. Für uns geht es jetzt darum, so gut es geht, zu überleben."
Kevin Magnussen wartet wie Hülkenberg auf das Austin-Upgrade.
Jux-Geschenk für Magnussen
In nicht ganz einfachen Zeiten sorgte der 31. Geburtstag von Teamkollege Kevin Magnussen für gute Stimmung im Haas-Camp. Von Teamchef Guenther Steiner gab es eine Torte für den Dänen. Auch Hülkenberg hatte seinem Garagennachbarn etwas besorgt. "Er bekommt eine Klobürste von mir", grinste der Deutsche in der Pressekonferenz.
Zunächst wollte Hülkenberg nicht verraten, was es mit dem ungewöhnlichen Präsent auf sich hatte. Erst bei der zweiten Nachfrage wurde der Blondschopf dann etwas klarer: "Ich will nicht ins Detail gehen. Aber in der Europa-Saison haben wir Fahrer uns hinten im Truck eine Toilette geteilt."
Mehr wollten die Reporter dann auch gar nicht wissen. Kevin Magnussen hatte in seiner Medienrunde am Donnerstagabend noch nichts von seinem Glück gehört. Die Übergabe soll erst am Freitag erfolgen. Als er von den Reportern aufgeklärt wurde, antwortete der Däne verdutzt: "Ihr macht Scherze, oder?" Angeblich hatte das Geburtstagskind keine Ahnung, warum er eine Klobürste bekommen soll.
